Bauernverbandschef ist sauer: "Schlag ins Gesicht der Bauern"
Der Bundesrat hat eine Fristverlängerung für den Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration abgelehnt. Auch Rheinland-Pfalz hat dieser Verlängerung nicht zugestimmt, sodass ab 1. Januar 2019 mit teuren und nicht praxisgerechten Kastrationsverfahren zu rechnen ist.
Koblenz. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau hat sich gemeinsam mit anderen Landesbauernverbänden dafür ausgesprochen, diese Entscheidung zu verschieben, um für die Landwirtschaft praktikable Lösungen zu erarbeiten. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes, Michael Horper, ist erbost über die Entscheidung des Bundesrates, nur Regelungen zu akzeptieren, die entweder nicht praktikabel, gesundheitsgefährdend oder viel zu teuer sind: „Die Entscheidung des Bundesrates ist ein Schlag ins Gesicht der Sauenhalter in Deutschland und in Rheinland-Pfalz. Der Deutsche Bauernverband und die Landesbauernverbände haben Vorschläge gemacht, die dem Tierschutz entsprechen und gleichzeitig praktikabel und umsetzbar sind“.
Horper gehe nun davon aus, dass ein Großteil der ferkelhaltenden Betriebe, aufgrund der nun anstehenden hohen Kosten, ihre Ferkelerzeugung einstellen werden. Es würden gerade die Betriebe die Produktion einstellen, die unsere Gesellschaft haben möchte, nämlich die kleineren und mittleren landwirtschaftlichen Bauernhöfe.
Nun würden Ferkel künftig über weite Transportwege importiert. Ministerpräsidentin Malu Dreyer habe sich über die Empfehlungen des eigenen Parlaments hinweggesetzt und gegen ihre eigenen Bauernfamilien abgestimmt.