Holztage in Herschbach: Ein tolles Familienfest
Herschbach war ein vorzüglicher Gastgeber der Westerwälder Holztage. Neben den Aktivitäten rund um das Thema Holz gab es parallel dazu ein weiteres Highlight für die Region der Verbandsgemeinden Wallmerod und Westerburg: das beliebte „Backesdörfer-Fest.“
Herschbach/Oww. Nach der prächtigen Eröffnung der Holztage in Herschbach mit dem Besuch der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Ulrike Höfken standen am Samstag und Sonntag die Fachleute aus der Holzwirtschaft im Mittelpunkt. Neben den Aktivitäten während der Holztage gab es parallel dazu ein weiteres Highlight für die Region der Verbandsgemeinden Wallmerod und Westerburg. Pünktlich um 10 Uhr eröffnete der Wallmeroder Bürgermeister der Klaus Lütkefedder das beliebte „Backesdörfer-Fest.“ An diesem Fest beteiligen sich insgesamt zehn Ortsgemeinden: Bilkheim, Elbingen, Hahn am See, Herschbach/Oww, Mähren, Molsberg, Salz, Wallmerod, Weltersburg und Willmerod. Beim Backesdörfer-Fest bieten die jeweiligen Ortschaften den Gästen ein abwechslungsreiches kulturelles und kulinarisches Programm, zum Beispiel findet in Molsberg ein Kunsthandwerker-Markt statt, in Weltersburg ein Schubkarrenrennen, in Willmerod ein Erntedankfest und eine Kirchenführung. Entstanden aus der Initiative „Leben im Dorf, Leben mitten drin“ soll das Backesdörfer-Fest dazu beitragen, das Bewusstsein für den Wert der Ortskerne wieder zu stärken. Eine geniale Idee hatten die Organisatoren, als sie beschlossen, zwischen allen zehn Orten einen Pendelbusverkehr einzurichten. So fuhren insgesamt fünf Reisebusse stündlich im Wechsel die Orte auf einer Rundtour an, so konnte jeder Ort besucht werden.
Buntes Bühnenprogramm
Nach der Eröffnung des Backesdörfer-Festes begaben sich die Besucher zur großen Bühne auf dem Festplatz, um dort den Tanzvorführungen der Tanzgarde von „Rot-Weiß Herschbach“ und der Seniorentanzgruppe aus Salz zu folgen. Beide Tanzgruppen ernteten begeisterten Beifall der vielen Zuschauer. Im Laufe des Vormittags startete des Weiteren von Herschbach aus eine Oldtimer-Rallye zu einer Rundfahrt.
„Hier wächst Zukunft“: Landesforsten suchen Nachwuchs
Insgesamt hatten sich etwa 50 Aussteller beworben, um einen der raren Plötze bei den Holztagen zu ergattern. Man hätte den Holztagen auch den Namen „Holz-Messe“ geben können, das hätte keinen Unterschied gemacht. Das breitgefächerte Angebot der Holzindustrie und der Forstverwaltung, hatte für jeden Interessenten das Erwünschte parat. Zudem fiel auf, dass an allen Ständen bei praktischen Vorführungen oder im Gespräch mit den Spezialisten der Forstverwaltung zu (fast) jeder Frage eine Lösung gefunden wurde. Unter dem Thema „Hier wächst Zukunft“ standen die Landesforsten Rheinland-Pfalz Rede und Antwort. Hier wurde kräftig die Nachwuchsförderung betrieben, auch für den Traumberuf des Försters oder Revierleiters geworben, sowie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Holz demonstriert. Zudem waren die Landesforsten mit einem mobilen Bio-Wärme-Zentrum vor Ort, um Interessenten eine kostenlose Energieberatung zu gewähren.
Historische Motorsägen wurden gezeigt
Verschiedene Holzverarbeitungsmaschinen, sei es für die Arbeit im Wald, oder in einem Sägewerk, fanden durch die praktischen Vorführungen große Beachtung der Besucher. Bereits in der Mittagsstunde bewegten sich immer mehr Menschen auf dem Festgelände, es war inzwischen ein Familienfest im Sinne des Wortes. Während die Väter sich mit den neuesten technischen Errungenschaften befassten, fanden für die Kinder verschiedene Aktivitäten statt. Wer Spaß an alten Geräten und Traktoren hatte, der kam auch auf seine Kosten. Eine Ausstellung historischer Motorsägen fand ihre Liebhaber wie auch die Ausstellung der Traktor- und Unimog-Freunde Herschbach und der Traktorfreunde Kannenbäckerland. Daneben konnten sich ganz Mutige beweisen, indem sie versuchten, beim 4x4-Offroad-Rodeo keine Angst zu zeigen, denn es ging über einen Parcours mit enormen Steigungen und Gefälle. Eine tolle Idee verwirklichte die Zimmererinnung, als sie für den Kindergarten in Herschbach ein prächtiges Kindergarten-Spielhaus baute, und dieses sogar mit einem Richtspruch und Richtkrone den glücklichen Kindern übergab.
Ein toller Gastgeber
Klaus Lütkefedder hatte bereits bei der Eröffnung der Holztage betont, dass der ganze Ort Herschbach mit Mann und Maus die Veranstaltung unterstützt, denn von etwa 900 Einwohnern seien mindestens 300 Menschen vor oder hinter den Kulissen im Einsatz. Die Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft der Bewohner schlug sich in vielen Kleinigkeiten nieder. Als ein Fotograf keine Bilder mehr schießen konnte, weil die Batterien seines Apparates sich entleert hatten, bekam das eine Angestellte einer Firma mit. Ohne lange zu fackeln sagte sie: „Ich schau mal in der Firma nach, ich kann aber nichts versprechen.“ Keine fünf Minuten später war sie mit frischen Batterien wieder vor Ort und schenkte diese dem überglücklichen Fotografen. Diese Einstellung zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung, es war ein Fest für Alle, für den Ort und die gesamte Region. Herschbach war ein vorzüglicher Gastgeber der Westerwälder Holztage. (wear)
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