Mit beeinträchtigten Menschen neue Wege gehen
Der Verein für Behindertenarbeit, so Vorstandsvorsitzender Winfried Weber, gestaltet bereits seit einigen Jahrzehnten die soziale Landschaft im oberen Westerwaldkreis mit. Ursprünglich in Seck begonnen, verlagerte der Verein mit der Eröffnung der Wohn- und Tagesförderstätte „Nisterpfad“ im Jahre 1997 seinen Schwerpunkt nach Hachenburg. Heute umfassen die Unternehmungen die Gesellschaft für Behindertenarbeit (GFB) und das Inklusionsunternehmen Hachenburger Service gGmbH (HSG).
Hachenburg. In einem Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Winfried Weber sowie den Geschäftsführern Helena Schuck und Erhard Hauptmann verschafften sich Stadtbürgermeister Stefan Leukel und CDU-Kreistagsmitglied Karl-Heinz Boll einen Überblick über die Aktivitäten des Vereins für Behindertenarbeit (VfB) in Hachenburg sowie der damit verbundenen gemeinnützigen Einrichtungen Gesellschaft für Behindertenarbeit (GFB) und Hachenburger Service gGmbH (HSG). Im Gespräch wurden sowohl die historische Entwicklung als auch die aktuellen Gegebenheiten und die Zukunftsplanungen angesprochen.
Gesellschaft für Behindertenarbeit: Erweiterung des Wohangebots?
Die GFB, so Geschäftsführerin Helena Schuck, schafft für erwachsene Menschen mit geistigen, körperlichen oder mehrfachen Beeinträchtigungen dezentrale, familiennahe Wohn- und Förderangebote in Hachenburg, Rennerod und Westerburg. Die Einrichtungen der GFB verstehen sich als niederschwelliges, flexibles und offenes Angebot, das am jeweiligen aktuellen Bedarf orientiert ist und stets überprüft und weiterentwickelt wird. Aufgrund der stetig wachsenden Warteliste werden zurzeit konkrete Überlegungen zur Erweiterung des Wohnangebotes angestellt, wobei Hachenburg als potentieller Standort favorisiert wird.
Neben der Wohnstätte Nisterpfad mit 32 Plätzen hat die Tagesförderstätte in Hachenburg bereits eine lange Tradition. Die rund 42 Besucherinnen und Besucher der Tagesförderstätten sind erwachsene Menschen mit Mehrfachbehinderungen, die ihre Schulpflicht erfüllt haben und aus individuellen Gründen nicht in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten können. Aufnahme finden sowohl Menschen, die noch bei ihren Angehörigen im Westerwaldkreis leben, als auch Bewohnerinnen und Bewohner der Wohneinrichtungen. Einrichtungsleiterin Kristina Berner erläuterte bei einem Rundgang gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen die pädagogische Zielsetzung, insbesondere das TEACH-Konzept und die räumlichen Gegebenheiten.
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Hachenburger Service gGmbH: Rund 40 Mitarbeiter
Die HSG und ihre etwa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so Geschäftsführer Erhard Hauptmann, versorgen mit ihrer Qualitätswäscherei Delfin nicht nur die verschiedenen Wohngruppen der Gesellschaft für Behindertenarbeit (GFB), sondern bieten vorrangig auch Textilpflege und -service für Privatkunden, Wohn- und Pflegeheime, Restaurants und Hotels, Handwerk und Industrie sowie Apotheken, Labore und Praxen im Gesundheitsbereich und weiteren öffentliche Einrichtungen an. Als sozialwirtschaftliches Unternehmen, so Weber und Hauptmann, werden die Mitarbeiter - überwiegend Schwerbehinderte und Langzeitarbeitslose - bei allen in der Wäscherei anfallenden Tätigkeiten eingesetzt, beispielsweise bei der Wäscheannahme, Bedienung von Waschmaschine und Trockner, Mangeln oder Bügeln. Geschulte Fachkräfte stehen den Mitarbeitern als Anleiter zur Verfügung und erleichtern somit die Integration in den Arbeitsmarkt.
In Hachenburg gut integriert
Stadtbürgermeister Stefan Leukel hob hervor, dass die Stadt Hachenburg in der Vergangenheit und auch zukünftig großen Wert auf eine gute Integration von Mitbürgern mit Beeinträchtigung lege. Dies gelte im Alltagsleben aber auch in Bezug auf eine größtmögliche Barrierefreiheit bei der Mobilität. Die Einrichtungen und auch das Zusammenwirken mit der Kommune sei ein sichtbares Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Kreistagsmitglied Karl-Heinz Boll lobte insbesondere die Arbeit der GFB, um eine möglichst passende Hilfe für beeinträchtige Menschen anbieten zu können und damit auch eine gute Bedarfsdeckung im oberen Westerwaldkreis zu ermöglichen. (PM)
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