SPD wirft VG-Verwaltung Missachtung des Verbandsgemeinderats vor
Vor einem Jahr beantragte die SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Westerburg dass die VG-Verwaltung zusammen mit dem zuständigen Ausschuss ein Konzept zur Verbesserung der Seniorenmobilität erarbeiten solle. Dieser Antrag wurde am 12.12.2017 im Rat mit den Stimmen aller Fraktionen einstimmig angenommen. Zudem wurde in der Dezembersitzung 2017 des Rates beschlossen, im Haushalt 2019 Mittel zur Umsetzung eines in 2018 zu erarbeitenden Konzeptes bereitzustellen.
Westerburg. Konkret sollte die Verwaltung mit dem zuständigen Fachausschuss die unterschiedlichen Modelle von zum Beispiel Seniorentaxi, Schleifenbus und Bürgerbus auf eine mögliche Einführung in der Verbandsgemeinde untersuchen und mit den Kommunen, die diese Angebote bereits anbieten einen Erfahrungsaustausch durchführen. Für eine eventuell nötige Anschubfinanzierung sollten 30.000 Euro bereitgestellt werden.
Passiert ist bislang nichts. Dabei ist die Mobilität von Senioren gerade im ländlichen Raum eine Aufgabe, die uns zunehmend beschäftigen wird, wächst doch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Zahl der älteren Menschen auch auf dem Land stark an. Umso dringender ist es, rechtzeitig Konzepte und Ideen für ihre Teilhabe am öffentlichen Leben zu entwickeln. Die sehr lückenhafte Infrastruktur in unseren Gemeinden vor allem bei medizinischer Versorgung und Einkaufsmöglichkeiten erschwert es unseren älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die selbst nicht mehr oder nur eingeschränkt mobil sind, die Bedarfe des täglichen Lebens zu organisieren. Die nicht ausreichende Bedienung vieler Ortsgemeinden durch den Öffentlichen Personennahverkehr verschärft diese Situation.
Damit die älteren Mitbürger dennoch möglichst ungehindert ihr tägliches Leben organisieren können, ist ein zusätzliches Angebot für Fahrten unumgänglich.
„Dass ein einstimmiger Ratsbeschluss konsequent ignoriert wird, habe ich in meinen fast vierzig Jahren Ratszugehörigkeit noch nicht erlebt“, so Fraktionssprecher Harald Ulrich weiter.
Da nicht mehr zu erwarten ist, dass das einstimmig beschlossene Konzept seitens der Verwaltung erstellt und vorgelegt wird, hat die SPD-Fraktion zusammen mit Edgar Ferger die Arbeit übernommen und legt der Öffentlichkeit kurzfristig einen eigenen Vorschlag zur Senioren- und Jugendmobilität vor. Gleichzeitig beantragte sie für die Durchführung im nächsten Haushalt die Bereitstellung von 70.000 Euro. (PM)
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