Würfeln, grübeln und knabbern
Emsiges Gemurmel, fallende Würfel, Lachen und der Spaß an neuen Spielen belebten das Studio im vollbesetzten Stadthaus. Die 50 Besucher des Spieleabends vertieften sich in unterschiedliche Spielwelten und leerten nebenbei so manches Schüsselchen Knabberzeug. Mit einem solchen Interesse und Engagement der Gäste hatte das Forum Selters als Veranstalter nicht gerechnet.
Selters. Die zwei spielbegeisterten Familien Jordan und Schneider aus Sessenhausen hatten den Abend vorbereitet und über ein Dutzend schnell erlernbare Spiele ausgesucht. Das verständlich und kurzweilige Erklären der Regeln hatten die Spielleiter im Vorfeld geprobt, was besonders gut ankam, denn so konnten die Besucher sofort loslegen und mehrere Spiele nacheinander ausprobieren.
Hätte es einen Preis für das beliebteste Spiel des Abends gegeben, dann wäre dieser an Azul gegangen, das Spiel des Jahres 2018. Einfache Regeln, kurze Spieldauer und die schöne Gestaltung hatte es den Spielern angetan.
In einer Ecke des Raumes wurde aufregend gegen einen Verfolger und gegen die Zeit gekämpft: Beim Spiel „Safe House“ konnten die Mitspieler nur als Gruppe gemeinsam gewinnen. Spielleiterin Lara Jordan begleitete am Abend 13 Runden. Beliebt waren auch jene Spiele, die ohne große Vorbereitung begonnen werden können, wie „Rolit“, „Abalone“ und „Can’t Stop“.
An einem der „Exit-Spiele“ biss sich eine Gruppe fast die Zähne aus. Um die Rätsel zu lösen, mussten gemeinsam Zahlen- und Buchstabencodes geknackt werden. Das Spielmaterial wurde dabei schon mal gefaltet und zerschnitten. Nur mit viel Ehrgeiz und Geduld hatte es die Gruppe schließlich doch geschafft.
Nach dem Rezept für erfolgreiche Spiele gefragt, sagte Eckhard Schneider: „Gesellschaftsspiele sind dann gut, wenn man auf den Spielverlauf strategisch Einfluss nehmen kann, aber auch ein bisschen Zufall im Spiel ist“. „Und in den guten Spielen ist man die ganze Zeit miteinander beschäftigt“, ergänzt Wolfgang Jordan, „und nicht nur der, der gerade dran ist“. „Außerdem wird eine schöne Gestaltung des Spielmaterials geschätzt“, sagte Bettina Rückert-Schneider. Darin punkteten die großen Holzspiel „Paletto“ und „Samsara“ aber auch „Azul“.
Ein Paradebeispiel für eine gute Balance zwischen Strategie und Zufall ist der Klassiker „Siedler von Catan“ mit seinen unzähligen Erweiterungsmöglichkeiten. Obwohl das Regelwerk umfangreich ist, wurden am Abend in Selters zwei Runden gespielt oder besser „gesiedelt“, wie die Kenner um Paul-Jona Schneider es ausdrücken.
Viele Besucher wünschten sich eine Wiederholung des Abends. „Im Forum-Selters wollen wir ausprobieren und anstoßen“, sagte Volker Hummerich. Daher sei es denkbar, dass sich Spieleinteressierte weiterhin träfen, so wie aus einem Kurs im Forum Selters ein regelmäßiger Malkreis entstanden sei und so, wie ein Abend mit mitgebrachten Lieblingsplatten seine Wiederholung finden werde, meinte Hummerich.
Mit dem Spieleabend endete das diesjährige Programm des Forums. Im kommenden Jahr geht es weiter mit: Musik von Gershwin, einem Kabarettisten, einer Erlebniswanderung, Musik aus der Mongolei, einem Vortrag zu Friedrich Raiffeisen und einem Handpuppentheater. (PM)
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