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Nachricht vom 10.12.2018    

Fröhliche Bergweihnacht im regenfesten Limbacher „Christstollen“

Den Besuch der Bergweihnacht auf dem Limbacher Assberg sollte man mit einer adventlichen Wanderung auf dem „Limbacher Panoramaweg“ kombinieren. Über diesen bot der veranstaltende Kultur- und Verkehrsverein (KuV) Limbach um 13:15 Uhr ab dem Haus des Gastes eine 5 Kilometer lange geführte Tour zum „Christstollen“ an. Für den Rückweg wurde eine Fackelwanderung organisiert.

Die Limbacher Dorfmusikanten spielen Weihnachtslieder. Fotos: Helmi Tischler-Venter

Limbach. Wanderführerin Andrea Schüler war froh, dass das unsichere Wetter nicht alle Wanderwilligen abgeschreckt hatte. Nur drei Wanderfreunde und ein Hund schlossen sich der Ortskundigen an, die zur Vermeidung von Matschpassagen auch einmal vom vorgegebenen Weg abwich, unterwegs auf markante Ortsmarken hinwies und deren Besonderheiten erklärte. Es ging an der Limbacher Mühle und dem Tennisplatz vorbei zur kleinen Nister, die nach dem Regen wieder munter durch das Tal rauschte und auf die Höhe mit Blick zum Malberg mit dem Barbaraturm.

Durch den Wald wand sich der Weg zum Parkplatz an dem Dachschieferbergwerk. Noch eine Rechtskurve – und pünktlich zur Ankunft der kleinen Wandergruppe setzte die Blechmusik der Limbacher Dorfmusikanten ein. Mit schwungvoll vorgetragenen Weihnachtsliedern unterhielten sie die Zuhörer, die sich bereits einen Platz im Stollen gesucht hatten. Der heftiger werdende Regen zwang die Musiker zum Umzug unter das Segel vor dem Eingang.

Das mittelalterliche Schieferbergwerk Assberg befindet sich 20 Meter unter der Erde. Einst wurde das schräg liegende Schiefergestein von Hand ausgehauen. Zugänglich war die Grube über Leitern (Fahrten), welche an Stufen (Stossen) angelehnt waren. Heute kann man über eine verkehrssichere Edelstahltreppe hinunter steigen. Das ist möglich, weil nach der Gruben-Wiederentdeckung Heinz Leyendecker dafür sorgte, dass die Gemeinde Limbach die Jahrhunderte alte Dachschiefergrube erschloss und im Jahre 2000 zu einem Besucherbergwerk eröffnete.

Die Bergweihnacht fand im Eingangsbereich des festlich dekorierten „Christstollens“ statt. Über zwanzig „Stammgäste“ und einige Spontanbesucher saßen kuschelig eng an der Wand lang. Sie genossen Glühwein, leckeren Kuchen, Kaffee und deftigen Eintopf. Die Moderation der Veranstaltung oblag dem agilen Ralph Hilger vom KuV. Munter animierte er die Besucher zum Mitsingen, kümmerte sich um Beleuchtung und Bewirtung und drückte ständig die Wasseransammlung aus dem Segel. Seine gute Laune ließ sich auch nicht durch einen Wasserschutt von oben wegspülen.



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Um 16 Uhr wurde es ganz weihnachtsfeierlich, als Dirk Zorn aus Heimborn mit seiner Ziehharmonika zum Mitsingen von Weihnachtsliedern einlud. Dank eines kleinen Gesangbuchs konnten alle Besucher kräftig einstimmen. Eingestimmt wurde mit „Oh, du fröhliche“, mit dem Lied vom Tannenbaum ging es weiter. Matthias Budde unterhielt durch Lesungen im Wechsel mit den Gesängen. Seine Texte von Ringelnatz und Kästner waren poetisch und humorvoll, satirisch bis sarkastisch und passten hervorragend zur fröhlichen Stimmung. Mit norddeutschem Zungenschlag spitz anstoßend und gestisch untermalend las Budde weihnachtliche Erlebnisse des Seemanns Kuddel Daddeldu.

Übergangslos wurde im feierlichen Modus „Alle Jahre wieder“ und „Macht hoch die Tür“ geschmettert, bevor Budde hintergründig grinsend „ein echtes Weihnachtsgedicht“ vortrug: „Die Geburt“, eine lyrische Satire von Robert Gernhardt.

Mit lustig-selbstironischen Anekdoten belebten Zorn und einige Zuhörer die Veranstaltung. Der Musiker erzählte zum Beispiel von seinem „Opa Zorn“, der ihm einst sagte: „Also Dirk, du darfst jedes Lied spielen, nur nicht „Ihr Kinderlein kommet. Mir han als genug!“

Nach vielen weiteren bekannten Weihnachtsliedern verbreitete Budde Trauer und Hoffnungslosigkeit, indem er „Felix holt Senf“ von Kästner rezitierte. Die finale Ohrfeige war der Impuls für „Es ist ein Ros entsprungen“.

An dem besonderen Ort durfte das in der Region beliebte „Steigerlied“ nicht fehlen. Danach erzählte Ralph Hilger von den zwei Fröschen im Bergwerk, die beide Prinzen waren und Heinz Leyendecker berichtete von über dem Gebälk hausenden Bilchen. Heinz Zorn lieferte ein Schmunzel-Erlebnis mit Kröten, bevor mit „Stille Nacht“ der Gesang endete.

Einige Besucher machten sich nach dieser stimmungsvollen Bergweihnacht zu Fuß mit Fackeln auf den Heimweg, ohne Regen. htv


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