Verbandsgemeinderat verabschiedet Wirtschaftspläne der Werke
Wasser und Zahlen. Wenn das beides zusammen auf der Tagesordnung des Verbandsgemeinderates (VGR) steht, dann werden die Wirtschaftspläne der Verbandsgemeindewerke Montabaur beraten. Einstimmig wurden die Jahresschlussrechnungen für das Jahr 2017 für die Betriebszweige Trinkwasser, Abwasser und Mons-Tabor-Bad verabschiedet und die Planungen für 2019 auf den Weg gebracht. Bei Wasser und Abwasser stehen hohe Investitionen in die Erneuerung und den Ausbau der Leitungsnetze in 2019 und den Folgejahren auf dem Programm.
Montabaur. Trinkwasser
Der Sommer 2018 war für den Betriebszweig Trinkwasser eine Herausforderung, denn er war sehr heiß, sehr trocken und beides dauerte lang an. Das führte über Wochen zu einem hohen Wasserverbrauch bei gleichzeitig sinkenden Ressourcen. „Aber die Bevölkerung hat gut mitgemacht und ist unserem Appell zum Wassersparen deutlich gefolgt“, lobte Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich. Obwohl es auch Kritik an einzelnen Maßnahmen gab, werde er auch in Zukunft immer der Sicherheit der Trinkwasserversorgung den Vorrang einräumen.
Für das Jahr 2019 sind einige Schritte vorgesehen, um die Versorgungssicherheit weiter zu erhöhen: Die Wasserlieferverträge für Fremdwasserbezug wurden erhöht, eine neue Pumpstation in Vallendar wird für höhere Kapazitäten beim Fremdwasserbezug sorgen und die Kooperation mit den benachbarten Verbandsgemeinden soll ausgebaut werden. Es wird beim Trinkwasser keine Preiserhöhungen geben, gleichwohl rechnen die Werke mit Einnahmen von 4,6 Millionen Euro. Dem stehen geplante Investitionen in Höhe insgesamt 4,36 Millionen Euro gegenüber, der Löwenanteil mit 3,4 Millionen Euro davon entfällt auf die Erneuerung und Neubauten von Transport- und Ortsnetzleitungen. Weitere 560.000 Euro sollen in die Wassergewinnungs- und Speicheranlage investiert werden, davon rund die Hälfte für die neue Pumpstation in Vallendar.
Abwasser
Auch beim Betriebszweig Abwasser stehen hohe Investitionen mit einem Gesamtvolumen von über 9,03 Millionen Euro im Wirtschaftsplan, die durch Einnahmen in Höhe von 9,66 Millionen Euro finanziert werden. So bleibt am Jahresende ein Überschuss von 630.000 Euro, der der Eigenkapitalverzinsung entspricht. Der Großteil der Investitionen geht auch beim Abwasser in die Erneuerung des Kanalnetzes: Insgesamt 5,6 Millionen Euro sind für Neubauten und Erneuerungen (in offener und geschlossener Bauweise) vorgesehen, weitere 6,6 Millionen Euro sollen 2020 in dem Bereich investiert werden. Die Kläranlage in Görgeshausen soll 2019/2020 generalsaniert werden; dafür haben die Werke rund 1,7 Millionen Euro vorgesehen. Darüber hinaus sind in Montabaur, im Gelbachtal und in Gackenbach-Dies in 2019 kleinere Modernisierungsmaßnahmen an den Kläranlagen geplant für zusammen rund 0,5 Millionen Euro.
Auch die Bürger profitieren von der guten wirtschaftlichen Lage des Betriebszweigs Abwasser, denn die wiederkehrenden Beiträge für Niederschlagswasser werden von 0,50 Euro auf 0,48 Euro je Quadratmeter beitragspflichtiger Grundstücksfläche reduziert. Außerdem werden die laufenden Entgelte für die Straßenoberflächenentwässerung von 0,50 auf dann 0,47 Euro je Quadratmeter gesenkt, was den Ortsgemeinden zugutekommt. „Die Preissenkungen dokumentieren, das hier gut gewirtschaftet wurde und wird“, kommentierte Richter-Hopprich diese Zahlen.
Mons-Tabor-Bad
Sportstätte, Bildungsort, Freizeiteinrichtung, der kleine Urlaub zwischendurch, Familienspaß … Das alles ist das Mons-Tabor-Bad und deshalb aus der Verbandsgemeinde nicht wegzudenken. Obwohl das Bad gut angenommen und viel genutzt wird, ist es seit vielen Jahren ein Zuschussbetrieb, dessen Defizit aus dem Haushalt der VG ausgeglichen wird. Im Jahr 2017 waren das rund 800.000 Euro, für 2019 wird mit 885.000 Euro kalkuliert. „Ich will das Bad nicht immer nur als Kostenfaktor betrachten. Es ist eine Freizeiteinrichtung und ein Bildungsort, wo unsere Schulkinder schwimmen lernen. Ich bin froh, dass wir uns das leisten“, so der Bürgermeister. Das kombinierte Hallen- und Freibad muss umfassend saniert werden. Eine Studie hatte in 2018 den Sanierungsbedarf genau untersucht und definiert. Es geht vor allem um die Gebäudetechnik, die Sanitärbereiche, die Umkleiden, Rutsche und Rutschenturm und das Kinderplanschbecken.
In 2019 stehen nun die Planungen für das Bauprojekt an; dafür sollen Anfang 2019 Planungsaufträge in Höhe von rund 430.000 Euro vergeben werden. Die Sanierung selbst ist für 2020 vorgesehen. Sie wird etwa ein Jahr dauern; während dieser Zeit wird das Bad geschlossen sein. Derzeit wird mit einem Kostenvolumen von insgesamt 3,6 Millionen Euro kalkuliert; durch die Planungen sollen die Zahlen konkretisiert werden. (PM)
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