Winterwandertag läuft auch bei Regen
Sich regen im Regen bringt Segen, diesem Motto folgten die Wanderer des Winterwandertags rund um den Stöffel. 600 Anmeldungen waren eingegangen. Und der feine, unablässige Nieselregen vermochte nur bei wenigen, die ersten guten Vorsätze fürs neue Jahr wegzuwaschen: 550 Menschen und natürlich auch einige Hunde waren letztlich dabei. Vom Stöffel-Park in Enspel verteilten sie sich auf fünf verschiedene Strecken, die zwischen zehn und 17 Kilometer lang waren.
Enspel. Schon beim Start am Treffpunkt Stöffel-Park wird klar, dass die Teilnehmer nicht aus Zucker sind: Auto um Auto fährt heran, sie werden von zwei Männern zügig eingewiesen, und dann können die Wanderschuhe geschnürt werden. Auch eine Gruppe aus Hadamar ist fest entschlossen, sich vom Wetter nicht beeindrucken zu lassen. Ist ja der Westerwald. „Fast wäre mir richtiger Regen lieber als der feine Sprühregen”, meint einer von ihnen. Denn die feinen Tröpfchen kommen schier überall hin. Ihr Lachen wirkt schön ansteckend. Es heißt „Sich regen bringt Segen” und auch „Regen bringt Segen”. Summa summarum ergibt das hier: Sich regen im Regen bringt Segen…
Die Nissenhalle spendet Wärme für innen und außen
Einige wärmen sich gleich in der Nissenhalle bei einem Kaffee oder Glühwein auf. Ein kleiner Umtrunk, dann geht es für die Gruppe aus Neuwied auf die Strecke. Mit ihren vier Hunden starten sie von Bad Marienberg aus. Für Elvis, Filou und Co., etwas betagtere Vierbeiner, wird etwas langsamer gemacht, sagt Frauchen, dann klappt das. Auch sie alle: einfach wohlgemut!
Gesunde Früchtchen aus Gieleroth
Der Mann vom Glühwein- und Apfelpunschstand ist Benjamin Junge. In Gieleroth betreibt er eine Kelterei und Essiganlage. Er ist im Wäller-Land längst bekannt, da er mit seiner mobilen Apfelsaftpresse auch am Wiesensee regelmäßig Station macht. Er hat vor sich verschiedene kostbare Säfte und Essige aufgestellt. Das Obst, erklärt er, stammt zum großen Teil von den eigenen Flächen, andere Früchte kommen aus dem Umland. Der Holunder wächst im Großraum Koblenz, wo sich ein bedeutendes Anbaugebiet dafür befindet. Auch der Apfel-Secco von Junge soll sehr gut schmecken, hört man flüstern...
Plötzlich ist auch der Landrat zu entdecken. Achim Schwickert unterhält sich mit Martin Rudolph (Tourist-Information Wäller-Land und Geschäftsführer des Stöffel-Parks). Der Landrat ist nicht gekommen, um eine Rede zu halten – sondern um zu wandern. Freundlich und zurückhaltend mischt er sich unter die Teilnehmer, die am Wiesensee starten wollte. Doch der Wanderführer verkürzt spontan die Strecke aufgrund des Regens – und verlagert den Startpunkt einfach nach Halbs.
Karl Hammes vom Westerwald-Verein, Zweigverein Wallmerod, ist mit Freunden und Bekannten unterwegs. Die Gruppe nutzt die Gelegenheit, mal eine etwas längere Strecke zu laufen. Im Verein wird üblicherweise einmal im Monat etwa sieben bis zehn Kilometer zusammen gewandert, erzählt er. „Dabei ist den meisten die Schlussrast besonders wichtig”, verrät er augenzwinkernd. Eine solche kann man hier auch genießen: In der Nissenhalle stehen für die fleißigen Wanderer heiße Getränke parat, ab Mittag auch Kartoffelsuppe und Dippekuchen und natürlich Kaffee und Kuchen zum Aufpeppeln. Doch zunächst geht es mit dem Bus geht es vom Stöffel-Park zum Ausgangspunkt der einzelnen Wanderstrecken.
Zwischenstopp in der Alten Burg in Rotenhain
Einen Zwischenstopp bei der Alten Burg in Rotenhain gibt es bei Route 1, der Wanderung um den Stöffel. Ritter Michael Lochner erzählt hier von der Motte und ihrer Geschichte… und Tanja Geibert, die mit Dieter Wisser die 72 Teilnehmer begleitet, verkündet strahlend: „Wir hatten Topwetter!” Ja, sie spricht offensichtlich von der Sonne im Herzen. Dann lässt sie schnell mal alle miteinander das Westerwaldlied singen – als hätten sie’s den ganzen Weg her unablässig eingeübt. Zwei Strophen werden dargebracht.
Auf den Gesichtern des „Wanderchors” hat der Gesang hübsche Glücksspuren hinterlassen. Der Vorsitzende des Stöffelvereins, Dieter Wisser, freut sich sowohl über treue Mitwanderer wie über die recht vielen neuen Leute, die gerne von ihm einige Infos rund um den Stöffel erfahren möchten. Einige kommen aus der Eifel, der jüngste Teilnehmer ist hier übrigens zwei Jahre jung.
Tipp: Der Stöffel-Park bietet noch viele Veranstaltungen im neuen Jahr. Schauen Sie einfach mal auf die Veranstaltungsseite: www.stoeffelpark.de
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