Werbung

Nachricht vom 08.01.2019    

Neujahresempfang im Buchfinkenland war informativ und unterhaltsam

„Der Standort Buchfinkenland hat für uns als weltweit agierendes Unternehmen strukturelle Nachteile, die aber von den Vorteilen bei weitem übertroffen werden“. Dies stellte Bernd Höhne als Geschäftsführer der Medizintechnik Stephan GmbH in Gackenbach fest. Anlass war der traditionelle Neujahrsempfang des Seniorenzentrums Ignatius-Lötschert-Haus in Horbach. Dabei wurden Antworten gesucht auf die Frage „Ist das Glas halb leer oder halb voll? Und dies bezogen auf die Kleinregion am südlichsten Zipfel des Westerwaldes. Es sollte ein ebenso informativer wie unterhaltsamer Abend werden.

Auch auf dem Foto mit allen Mitwirkenden sind die Gläser nicht halb leer, sondern gut gefüllt. Foto: privat

Horbach. Eingeladen dazu hatte das Seniorenzentrum in Trägerschaft der Dernbacher Katharina Kasper Gruppe gemeinsam mit dem mitgliederstarken Trägerverein der Einrichtung. Die Begrüßung konnte hoffnungsvoller in einem Altenheim nicht sein: das Folkduo „Orange Moon“ mit Heimleiter Franz Schmitz und seiner Frau Angela Buchholz-Schmitz spielte das Lied „Für immer jung“. Als Vorsitzender des Fördervereines fasste dann Uli Schmidt (Horbach) – der auch den weiteren Abend moderierte – das irritierende Weltgeschehen im letzten Jahr in seiner Neujahrsansprache kabarettistisch zusammen: „Nüchtern betrachtet, ist besoffen besser!“.

Doch dann stand nur noch das Buchfinkenland im Mittelpunkt, weshalb auch die vier Redner des Abends alle aus dieser lieblichen Kleinregion kamen - sozusagen als Experten in eigener Sache. Als größter Arbeitgeber im Buchfinkenland fanden dann die Worte des Geschäftsführers der Stephan GmbH besondere Aufmerksamkeit. „Wir beschäftigen über 130 Leute, um weiter expandieren zu können brauchen wir zusätzliche spezialisierte Fachkräfte, die aber immer schwerer zu kriegen sind“, so der aus Gackenbach stammende Bernd Höhne. Intakte Natur, keine Staus, günstige Lebenshaltungskosten, ein zunehmend gutes Kulturangebot und schnelle Wege zu ICE, Autobahn und zum nächsten Flughafen seien große Vorteile für den Standort. Deshalb sei aus seiner Sicht wirtschaftlich das Glas in der Kleinregion nicht halb leer.

Dazu passten die Ausführungen vom Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Montabaur, Dieter Knopp aus Hübingen. Bei einer Arbeitslosenquote von derzeit 2,5 Prozent im Westerwald und rund um Montabaur nur 2,1 Prozent sei fast Vollbeschäftigung erreicht. „Das wird sich in diesem Jahr nicht spürbar ändern und der Arbeitsmarkt in der Region trägt damit zum sozialen Frieden bei“, so Knopp. Er wies jedoch auf das immer stärker in den Vordergrund tretende Problem der fehlenden Fachkräfte hin. Die Arbeitsagentur tue mit der Qualifizierung Ungelernter und dem Engagement der Berufsberatung einiges, um diesem Trend zu begegnen.



Auf besonderes Interesse stieß dann das Statement des langjährigen Gackenbacher Ortsbürgermeisters Uli Weidenfeller zur Kommunalpolitik. “Kommunalpolitiker müssen Optimisten sein, sonst fehlt ihnen die Grundlage um gestalten zu können“, brachte der Ortschef seine Erfahrungen auf den Punkt. Zudem werde das Leben im Dorf bunter, was ja durch die Ausweisung von Neubaugebieten auch angestrebt werde. Im Buchfinkenland und darüber hinaus seien alle Gemeinden schuldenfrei und von starkem Ehrenamt geprägt. Im Hinblick auf die Kommunalwahl 2019 ist Weidenfeller sicher, dass sich für die einzige Liste „Bürger/innen für Gackenbach“ genug Kandidatinnen und Kandidaten finden. „Allein die befürchtete Zunahme der Rechtspopulisten in der Region trübet die Stimmung“, so der Ortsbürgermeister, der auf eine wieder verstärkte Zusammenarbeit im Buchfinkenland hofft.

Natürlich durfte neben Einschätzungen zu Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Kommunalpolitik auch das kulturelle Leben im Buchfinkenland nicht fehlen. Diesen Part übernahm Alfred Labonte als langjähriger Vorsitzender des MGV Cäcilia Horbach und Vorsitzender des Sängerkreises Westerwald. „Die Chormusik steht heute im Wettbewerb mit vielen anderen Freizeitbeschäftigungen, die leider oft höher angesehen sind als das Singen“, so Labonte. Die Chöre hätten jedoch eine wichtige soziale Funktion im Dorf und ihm sei um deren Zukunft nicht bange. Kritik übte der Sangesfunktionär an der öffentlichen Förderung der Chöre und deren Verbände.

Nachdem das Folkduo „Orange Moon“ zwischendurch immer wieder mit besinnlichen Liedern wie „Es gibt so viel was uns verbindet“ zum Mitsingen, aber auch Nachdenken angeregt hatte, wiesen die Musiker mit „Whiskey in the jar“ den Weg zum köstlichen Büfett und kalten Getränken. Dort wurde dann noch lange darüber diskutiert, ob das Glas im Buchfinkenland nun halb leer oder mehr als halb voll ist. (PM)


Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Wirtschaft


HwK-Vollversammlung: Präsidium und Vorstand gewählt

Koblenz. Bei der konstituierenden Sitzung am 19. November 2024 standen unter anderem die Wahlen des Kammerpräsidenten und ...

Treffen in Wissen zum Thema "Verkaufsoffener Sonntag im Dezember"

Wissen. Das Thema scheint ein Dauerbrenner in Rheinland-Pfalz und damit auch in der hiesigen Region zu sein: Seit Jahren ...

Ausgezeichnet: Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz

Koblenz. Den Preis hat jetzt die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt an die erfolgreichsten Absolventen ...

Festlicher Treffpunkt in Hof: Weihnachtsmarkt mit Rekordanzahl an Ausstellern

Hof. Mit rund 20 Ausstellern - deutlich mehr als im Vorjahr - bietet der Markt noch mehr Vielfalt und Inspiration für weihnachtliche ...

Hachenburg: Neue Schülergenossenschaft gegründet

Hachenburg. In den Räumlichkeiten der Westerwald Bank in Hachenburg fand nun die offizielle Gründungsversammlung statt. Die ...

IHK Koblenz informiert über die Vorteile der Höheren Berufsbildung für Unternehmen

Koblenz. In einer zunehmend komplexen Arbeitswelt ist die Qualifikation von Fachkräften ein entscheidender Erfolgsfaktor ...

Weitere Artikel


Wunschliste der Tiere – ein tierisches Dankeschön

Neuwied. Nun fand die symbolische Übergabe der Geschenke an die Tiere beziehungsweise Tierpfleger im Beisein der Schenker, ...

Laura Kattan aus Hachenburg bei DSDS eine Runde weiter

Hachenburg. Laura Kattan wohnt mit ihrem Freund in Hachenburg. Sie studiert Deutsch und Geschichte auf Lehramt. Heute Abend ...

Rockets empfangen Ligaprimus Hamm

Diez-Limburg. Vier Siege in Serie und eine ganz starke Leistung bei der knappen Niederlage in Neuwied: Die Rockets machen ...

Tag der offenen Tür in der Rundsporthalle Hachenburg

Hachenburg. Ab 16 Uhr heißt Sie Bürgermeister Peter Klöckner als Hausherr herzlich willkommen, um sofort das Sportprogramm ...

Kult(o)ur 2019: Kunstgenuss im Ländle

Meudt. Neben einer individuellen Führung durch die Sonderausstellung in der Stuttgarter Staatsgalerie über Maria Lassning, ...

Hendrik Hering und Ralf Seekatz besuchten Leistungskurs Sozialkunde MSS 11

Selters. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich dazu im Vorfeld mit den Fragen auseinander gesetzt, warum der 9. November ...

Werbung