Zwei Busse eines Unternehmens aus dem Verkehr gezogen
Bei zwei Kontrollen stellten Beamte der Polizeiautobahnstation Montabaur auf der A 3 an zwei aus dem Kosovo kommenden Bussen eines deutschen Unternehmens erhebliche Mängel und bei den vier Fahrern deutliches Überschreiten der Lenkzeiten fest. Der erste Bus wurde stillgelegt, der zweite konnte mit einem neuen, berechtigten Busfahrer zum Zielort Düsseldorf weiterfahren.
1. Kontrolle am 5. Januar um 9:40 Uhr, Maxi-Autohof Mogendorf
Der Polizeiautobahnstation Montabaur wurde durch Verkehrsteilnehmer ein in Richtung Köln fahrender Reisebus gemeldet, der fast umkippt. Das Fahrzeug mit deutschem Kennzeichen wurde in Höhe der Ausfahrt Diez festgestellt, wobei ein erheblicher Schiefstand des Kraftomnibusses erkennbar war. Bei der anschließenden Kontrolle wurden weitere technische Mängel erkennbar - es waren zahlreiche Sicherheitsgurte funktionslos.
Die Fahrer gaben an, in Ungarn den Bus erst übernommen zu haben und legten dazu entsprechende Bescheinigungen vor. Die Befragung einiger Fahrgäste ergab jedoch, dass die Fahrer bereits seit Fahrtbeginn am 4. Januar um 6 Uhr im Kosovo den Bus gefahren hatten. Damit waren beide zum Zeitpunkt der Kontrolle bereits 27 Stunden unterwegs und hatten ihre nach 21 Stunden einzulegende Tagesruhezeit unter- und die zulässige Lenkzeit deutlich überschritten. Die Weiterfahrt wurde aufgrund der technischen Mängel und der erforderlichen Tagesruhezeit untersagt.
Eine Überprüfung des technischen Zustandes am 7. Januar bei einer Überwachungsorganisation führte aufgrund mangelnder Bremswirkung und des Ausfalls der Federung zu dem Ergebnis, dass der Bus "verkehrsunsicher" ist. Durch die zuständige Zulassungsbehörde in Düsseldorf wurde die sofortige Stilllegung angeordnet, die Kennzeichen wurden entsiegelt. Die 59 Fahrgäste mussten mit einem Ersatzbus abgeholt werden.
Für Fahrer und Halter und das deutsche Unternehmen wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und Sicherheitsleistungen angeordnet.
2. Kontrolle am 10. Januar um 14:40 Uhr, Tank- und Rastanlage Montabaur
Am 10. Januar wurde um 14:40 Uhr durch Beamte der Verkehrsdirektion Koblenz ein weiterer Bus der gleichen Firma auf dem Parkplatz der Tank- und Rastanlage Montabaur kontrolliert.
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Auch hier wurden mehrere defekte Sicherheitsgurte festgestellt, der Scheibenwischer war funktionslos und der vordere rechte Reifen nur zur Hälfte mit Luft gefüllt, sodass er sich bereits stark erhitzt hatte. Auch wurde durch die Fahrer ein falscher Abfahrtsort in Ungarn angegeben. Die Fahrgäste gaben jedoch auch in diesem Fall an, dass beide Fahrer am 9. Januar um 5 Uhr im Kosovo losgefahren waren. Dies konnte anhand einer Fahrgastliste bestätigt werden.
Die Aufzeichnungen des Fahrtenschreibers ergaben, dass das Fahrzeug bei der Kontrolle bereits seit 31 Stunden gefahren worden war. Damit war auch in diesem Fall die vorgeschriebene Tagesruhezeit von 9 Stunden erheblich unterschritten. Beide Fahrer waren seit 36 Stunden unterwegs. Eine Prüfung der weiteren Dokumente ergab, dass in Deutschland Haltestellen angefahren wurden, die nicht genehmigt sind. Weiterhin konnten beide Fahrer die erforderliche Berufskraftfahrer-Qualifikation nicht nachweisen.
Aufgrund der Mängel und Verstöße wurde die Weiterfahrt auch hier untersagt.
Kurz vor 20 Uhr kam ein Ersatzfahrer, der die notwendigen Dokumente und die Berechtigungen nachwies, sodass der Bus mit 48 Fahrgästen bis zur Endhaltestelle in Düsseldorf weiterfahren konnte.
Gegen die beiden Fahrer, den Fahrzeughalter und das Unternehmen wurden weitere Ordungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und von den beiden Fahrern Sicherheitsleistungen einbehalten.
(PM Verkehrsdirektion Koblenz)
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