Glaube, Perspektiven, Prioritäten
So ziemlich genau vor einem Jahr haben sich einige Stellschrauben des evangelischen Lebens im Westerwald verändert. Die ehemaligen Dekanate Bad Marienberg und Selters fusionierten zum Evangelischen Dekanat Westerwald, das heute 32 Kirchengemeinden umfasst. Zeit für das Leitungsgremium, den Dekanatssynodalvorstand (DSV), zurück zu schauen. Was lief gut im Startjahr? Was weniger gut? Und noch wichtiger: Was soll und kann die Zukunft für die evangelischen Christen im Westerwald bringen?
Herborn/Westerwald Um sich diesen Fragen zu stellen, hat sich der DSV des Evangelischen Dekanats, der aus sechs Pfarrern und sieben weiteren Vertretern der Kirchengemeinden besteht, im Theologischen Seminar der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau im Herborner Schloss getroffen. Konkrete Schritte zu kritischen Themen entwickeln, Nachdenken über Zuständigkeiten, Methoden zur Lösung von Problemen zu diskutieren und das eigene Selbstverständnis als Leitungsgremium standen abseits vom Tagesgeschäft auf dem Programm.
„Wir arbeiten daran, das Dekanat als Dienstleiter für die evangelischen Kirchengemeinden stärker zu etablieren. Nachhaltigkeit, Transparenz und die Wahrung der Grundsätze unserer Vereinigungsvereinbarung sind uns dabei wichtig“, sagt Bernhard Nothdurft, Vorsitzender des Dekanatssynodalvorstandes. Die Präambel der Vereinigungsvereinbarung bei der Fusion der beiden Dekanate ist mit dem Bibelwort „Du stellt meine Füße auf weiten Raum“ (Psalm 31, Vers 9) überschrieben. Daraus soll nun ein Leitbild für die weitere Arbeit entstehen.
„Um Dekanat und Kirchengemeinden mehr zu vernetzen, wollen wir zukünftig unsere Arbeit auch unter ein gemeinsames Jahresthema stellen“, führt Nothdurft weiter aus. Dieses Vorhaben soll zum Beginn des kommenden Jahres erstmalig umgesetzt werden. Ein weiteres wichtiges Anliegen des Leitungsgremiums des Evangelischen Dekanats für die Zukunft: Die Stellungnahme zu gesellschaftspolitischen Themen. Dekan Dr. Axel Wengenroth will von Seiten des Dekanats ein starkes christliches Profil zeigen: „Wir müssen uns Gedanken dazu machen, was die evangelische Stimme des Westerwaldes aussagen soll. Und dazu gehört deutlicher und öfter Stellung zu beziehen zu politischen, gesellschaftlichen und religiösen Fragen.“ (shg)