Kunst-Projekt „Aus!!!Weg aus der Sucht“
Ein beeindruckendes Werk schufen Patienten der Vielbacher Suchtklinik im Rahmen eines therapeutischen Kunst-Projektes. Eine ganze Woche stand für sie das Thema Graffiti-„Malerei“ im Fokus. Kreativtherapeut Moritz Winkler, in seiner Freizeit unter dem Pseudonym „Radik42“ als freischaffender Graffiti-Künstler tätig, fungierte als ihr Mentor.
Vielbach. Dieser informierte zu Projektbeginn über Historie, Entstehung und Entwicklung von Graffiti. Dann konnten sich die Patienten zu einem konkreten Thema in dieser Technik ausprobieren. Es ging darum, gemeinsam die Perspektive einer guten Zukunft ohne Sucht für einen Alkoholkranken darzustellen.
Nachdem sich die Gruppe auf ein Motiv geeinigt hatte, fing man an, sich im Umgang mit Sprühfarben auszuprobieren. Erste eigene Bilder auf Leinwand entstanden.
Dann wurde es ernst. Die Klinikleitung hatte eine Gebäudewand zur Gestaltung freigeben. Die Wandfläche wurde für die Arbeit präpariert, Flächen wurden abgemessen und abgeklebt, so dass ein maßstabgetreues Raster an der Wand angebracht werden konnte. Anschließend wurde die Entwurfsskizze durch Rastervergrößerung auf die Wand übertragen.
Technisch und therapeutisch angeleitet von Kreativtherapeut Winkler wurden anschließend die Flächen mit Grundtönen gefüllt und dann, Schritt für Schritt, Details in die einzelnen Bildteile eingearbeitet. Für die bis dahin hierin ungeübten Rehabilitanden eine kniffelige Aufgabe, bei der nicht alles gleich so klappte, wie gedacht. Am letzten Projekttag konnte das Gemeinschafts-Werk aber termingerecht vollendet werden.
Alle Projektteilnehmer waren sehr zufrieden und stolz auf sich. Viele von ihnen hatten zuvor Zweifel, das selbst gesetzte, hohe Ziel zu erreichen. Eine wichtige positive Erfahrung, die auch für ihre Therapie große Relevanz hat.
Zum Abschluss wurden alle Mitpatienten und Mitarbeiter der Klinik zur offiziellen Präsentation des Kunstwerkes eingeladen. Sie waren begeistert und applaudierten den beteiligten Patienten. Klinikleiter Joachim Jösch würdigte deren Leistung und lobte Kreativtherapeut Winkler. Es sei ihm sehr gut gelungen, die Patienten für das Projekt zu begeistern und fachlich gelingend zu begleiten. „Unsere Rehabilitanden erfolgreich zu ermutigen und zu befähigen selbst gesteckte Ziele erreichen zu können, ist eine ungemein wichtige Aufgabe in unserer Suchttherapie." (PM)
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