Feuerwehren, Schulen und Verbandsgemeindehaus Montabaur
Es ist viel los in der Verbandsgemeinde Montabaur und so trafen sich der Verbandsgemeinderat (VGR) und etliche seiner Ausschüsse bereits Ende Januar zur ersten Sitzung des Jahres, um anstehende Baumaßnahmen und Anschaffungen voran zu bringen. Es ging um die Schwerpunktthemen Feuerwehren, Schulen und um das Verbandsgemeindehaus.
Montabaur. Hier ein Überblick:
Feuerwehren
Im Herbst 2017 hatte der VGR den Feuerwehrbedarfsplan verabschiedet. Darin ist unter anderem beschrieben, welche Standorte künftig welche Ausstattung und Fahrzeuge benötigen. Daraus resultierend haben nun der VGR und der Ausschuss für Brandschutz und technische Hilfen die Anschaffung von insgesamt vier neuen Fahrzeugen beschlossen: Je ein Mannschaftstransportfahrzeug für die Einheiten in Montabaur und Neuhäusel für zusammen 107.000 Euro, ein Mehrzweckfahrzeug 2 (MZF) für Nentershausen für rund 164.000 Euro sowie ein Mehrzweckfahrzeug 3 für den Standort Montabaur für knapp 200.000 Euro. Einstimmig verabschiedeten VGR und Ausschuss diese Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 471.000 Euro. Es werden Zuschüsse von Kreis und Land in Höhe von zusammen 188.000 Euro erwartet. Das Vergabeverfahren hatte die Kommunalagentur Nordrhein-Westfalen im Auftrag der Verbandsgemeinde durchgeführt; Andreas Pokropp präsentierte die verschiedenen Angebote.
Außerdem informierte der Erste Beigeordnete Andree Stein die Ratsmitglieder über den aktuellen Stand bei der Suche nach einem neuen Standort für die Feuerwache in Niederelbert. Hier war zuletzt ein Grundstück für einen Neubau im Gespräch, das nahe dem Ortsausgang Richtung Holler liegt und im Eigentum der Ortsgemeinde steht. „Nach eingehender Prüfung des Geländes haben wir den Standort wieder verworfen. Wir müssten bis zu 350.000 Euro investieren, um das Grundstück überhaupt bebauen zu können. Aktuell prüfen wir zwei weitere Optionen im Ort“, so Stein.
Schulen
Rund 5 Millionen Euro hat der VGR im Haushaltsplan 2019 für kleine und große Baumaßnahmen und Anschaffungen an Schulen bereitgestellt. Die ersten drei Projekte wurden jetzt im Rat behandelt.
An der Heinrich-Roth-Realschule plus in Montabaur wird ab dem Frühjahr die Mensa vergrößert. Derzeit nehmen rund 300 Schüler täglich am Mittagessen in der Mensa teil, die aber nur über 60 Plätze verfügt. Künftig soll es 150 Plätze und zwei Essensausgaben geben. Für die Maßnahme bewilligte der VGR 1,65 Millionen Euro. Im zweiten Schritt steht dann die Erweiterung des eigentlichen Schulgebäudes an.
Die Grundschule am Ahrbach in Ruppach-Goldhausen wird ab den Sommerferien umfangreich umgebaut, um den Brandschutz im Gebäude auf aktuelle Standards zu bringen und dabei statische Defizite zu beheben. Die Baumaßnahme wird bei laufendem Schulbetrieb durchgeführt. Für die brandschutztechnische Sanierung stellte der VGR rund 650.000 Euro bereit und beauftragte die Verwaltung, die Maßnahme auszuschreiben. Im nächsten Jahr wird dann der Sanitär- und Umkleidebereich der Turnhalle saniert.
Die Grundschule „Am Hähnchen“ in Niederelbert und die dazugehörige Elberthalle sollen einen neuen Wärmeerzeuger erhalten, denn die alte Heizung ist 22 Jahre alt und arbeitet nicht mehr zuverlässig. Für den Ausbau der alten Heizungsanlage und den Einbau von zwei Gas-Brennwertkesseln einschließlich Warmwasseraufbereitung stellte der VGR 128.00 Euro bereit und beauftragte die Verwaltung, das Vergabeverfahren durchzuführen.
Verbandsgemeindehaus
Die Planungen für den Neubau des Verbandsgemeindehauses nehmen immer konkretere Formen an, Ingenieure vieler Fachrichtungen arbeiten parallel an ihren Konzepten und deren Verzahnung. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Haustechnik und dabei wiederum das Energiekonzept, also die Frage, wie das Gebäude beheizt und gekühlt werden soll. Dejan Schneider vom Büro kbp aus Wiesbaden, das für die Haustechnik zuständig ist, stellte dem VGR verschiedene Ansätze für das Energiekonzept vor und beleuchtete dabei technische wie wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen. Er beschrieb die Systeme Geothermie, Brennwertkessel, Holzpelletheizung und Kraft-Wärme-Kopplung mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. Nach einer ausgiebigen Frage- und Diskussionsrunde gab der VGR das einstimmige Votum ab, die Variante Geothermie bevorzugt zu verfolgen und weitere Details zu prüfen. Dabei würden bis zu 58 Sonden rund 100 Meter tief in die Erde auf dem Baurundstück gebohrt. Mit entsprechender Technik kann so die Erdwärme im Winter zum Heizen und im Sommer zum Kühlen genutzt werden. Im Mai soll das Gesamtkonzept für das neue Verbandsgemeindehaus im VGR präsentiert werden; dann wird das Energiekonzept ein wichtiger Baustein sein. Bis dahin soll auch geprüft werden, ob eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung installiert werden kann.
In der aktuellen Planungsphase ist es erforderlich, weitere Fachplaner hinzu zu ziehen. Es geht um Planungsaspekte wie Frei- und Verkehrsanlagen, Schallschutz und Raumakustik, Geologie, Vermessung, Beleuchtung, Prüfstatik, Beweissicherung, Sicherheits- und Gesundheitskoordination und einige weitere. All diese Aspekte sind im Gesamtplan bereits vorgesehen und wurden bei den Kosten berücksichtigt. In diesem Rahmen hat der VGR nun Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich bevollmächtigt, Planungs- und Gutachterleistungen zu beauftragen bis zu einem Vertragswert von je 50.000 Euro (netto). So wird gewährleistet, dass das Projekt in dieser intensiven Planungsphase nicht ins Stocken gerät.
Sonstiges
Ende Januar war es zu Sicherheitsproblemen im IT-Netz der Verwaltung gekommen. Eine Schadsoftware war über eine E-Mail in das System gelangt. Durch die bestehenden Sicherheitssysteme konnte verhindert werden, dass zentrale Bereiche in Mitleidenschaft gezogen wurden. Bei der Fehlerbehebung zeigte sich dann, dass auf älteren PCs keine neue Images installiert werden konnten oder nur mit erheblichem Aufwand. Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich hatte deshalb im Wege der Eilentscheidung angeordnet, dass umgehend 50 neue PCs angeschafft werden, um die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung zu sichern. „Diese Anschaffungen waren ohnehin für dieses Jahr vorgesehen, wir haben sie jetzt aus gegebenem Anlass vorgezogen“, betonte der Bürgermeister als er den VGR über die Situation informierte.
Seit 2016 zahlt die Verbandsgemeinde Fahrtkostenzuschüsse an Ehrenamtliche, die in der Flüchtlingshilfe tätig sind. Dabei geht es um Fahrten zu Behörden, Ärzten oder ähnliche Anlässe. Künftig werden auch Zuschüsse gewährt, wenn die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer die von ihnen betreuten Personen zur Ausgabestelle der Tafel in Montabaur fahren. Das hat der VGR einstimmig beschlossen. (PM)
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