„Magic of the Dance“ begeisterte in Ransbach-Baumbach
Weltmeister kommen auch nicht jeden Tag nach Ransbach-Baumbach. Die Weltmeister des Irish Dance gaben am Dienstagabend (5. Februar) im Westerwald ihre Visitenkarte ab. Wenn Weltmeister sich im Westerwald blicken lassen, dann sollte man eigentlich eine ausverkaufte Halle erwarten können, dies war aber nicht der Fall, das ist sicherlich mehreren Gründen geschuldet: Nicht gerade billige Tickets, Veranstaltung an einem Werktag, Witterungsbedingungen und die bevorstehende Karnevalszeit. Es waren rund 500 Zuschauer gekommen, um sich das Tanzspektakel einzuverleiben, sie sollten ihr Kommen auch zu keiner Sekunde bereuen.
Ransbach-Baumbach. Das Programm wurde unter dem Titel „Magic of the Dance“ (Magie des Tanzes) geführt, es war auch einfach nur magisch anzusehen, was die „New York Tap All Stars“ auf der Bühne vollführten. Die Gruppe vereint die besten Stepptänzer der Welt, darunter befinden sich Welt- und Vize-Weltmeister der All Ireland Championships und der World Irish Dance Championships. John Carey, die Legende des Irish Dance und achtmaliger Weltmeister im Irish Dance, hat die Show neu inszeniert und mit dem neuen Programm die Bühnen der Welt erobert. Wenn die „New York Tap All Stars“ auf den großen Bühnen der Welt, wie in Madrid, London, Paris, Moskau, Berlin und Wien große Triumphe feiern, dann ist es doch eigentlich selbstverständlich, dass sie auch in Ransbach-Baumbach gastieren müssen.
Das Geheimnis, und das Faszinierende der Show sind die unglaublichen Bewegungsabläufe der Füße, denen man mit dem bloßen Auge kaum folgen kann. Die rasanten, explosiven Bewegungen der Füße wären real nur zu erkennen, wenn die Tänze mit einer Kamera in Zeitlupe aufgenommen würden. Von der Choreografie absolut angetan, brandete bereits während der Vorführungen frenetischer Beifall in der Stadthalle auf. Da saß jeder Schritt, jeder Stepp, egal ob mal langsam, oder in einem wirbelnden Stakkato, und endete wie mit einem Peitschenhieb.
Die Story des Programms ist schnell erzählt, es ist eigentlich eine getanzte Liebesgeschichte, zwischen großer Lebensfreude und schlimmer Not. Es prallen Gut und Böse aufeinander, dabei geht es um Hass, Liebe, Sehnsucht und Intrigen. Geschildert wird auch die dramatische Situation der irischen Auswanderer, die vor dem sicheren Tod in ihrer Heimat, die gewagte, gefährliche Überfahrt mit dem Schiff in die Neue Welt nach Amerika wagten. Ihr Mut, und die Liebe und das Tanzen halfen den Überlebenskampf zu gewinnen. Sie trotzten auch dem Teufelspaar an Bord, welches ihnen Hunger und Armut bescheren wollte.
Endlich in New York angekommen, folgte nun ein sehr unterhaltsamer Part der Show, der sich in einem „Cotton Club“ abspielte. Ein Tänzer der Truppe suchte willkürlich drei Personen, eine Frau und zwei Männer, aus dem Publikum aus, nahm diese mit auf die Bühne, nannte sie kurzerhand in Grace Kelly, Frank Sinatra und Dean Martin um. Nun versuchte der Tänzer den Stars das Steppen beizubringen, was natürlich zu hanebüchenden Verrenkungen führte und im Saal für wahre Lach- und Applaussalven sorgte. Wie es sich für ein getanztes Drama gehört, endete die Story mit einem Happy End, sogar mit der Hochzeit der Liebenden, die mit einem wahren Tanzinferno bei deren Hochzeitsfeier besiegelt wurde.
Der ständige Wechsel des Bühnenbildes überraschte, auch wenn die mystischen Szenen sich wie ein roter Faden durch die Show zogen und dabei immer die keltischen Wurzeln Irlands erzeugten. Auf jeden Fall gelang es eindrucksvoll, die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen, was sich immer wieder mit dem aufkommenden Szenenapplaus belegen lässt. Die Tänzer wurden beim Schlussapplaus mit lauten Bravorufen und Standing Ovation bedacht. Es ist immer wieder erstaunlich, wie es der Stadt Ransbach-Baumbach, und dem Kulturkreis der Stadt, gelingt, internationale Hochkaräter in den Westerwald zu „locken“. (wear)
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