Jazzbrunch traf den Geschmack der Besucher
Noch ein paar Tische mehr hätten in der Alten Schmiede im Stöffel-Park nicht mehr reingepasst – sonst hätte man die Musiker im vorderen Teil oder das Buffet hinten entfernen müssen. Und das war unmöglich, denn für „diese beiden“ hatten sich die Gäste in Enspel eingefunden: zum Jazzbrunch. Drei Stunden ging es hier rund 70 Besuchern um ausgiebiges Schlemmen und Musikgenuss.
Emspel. Die Dixie-Swingers aus der Wetterau spielten auf – versierte Musiker, bei denen alles stimmig wirkte. Sie waren aufmerksam und konzentriert bei der Sache, doch zu hören war nur perlende Töne, locker und leicht, mit spielerischem Charakter. Und selbst, wenn Oliver Zimmer seine Trompete aufschreien ließ, glücklich oder klagend, sprengte die Intensität nicht die Harmonie. Hier konnten Jazzliebhaber aufatmen und Freude absorbieren. Die Spiellust der Dixie-Swingers war zu spüren, und das ist auch, worauf die Bandmitglieder achten.
„Wir machen keine Werbung für uns“, erzählen Bandgründerin Cornelia Ott (Saxofon, Moderation, Gesang) und Dieter Wierz (Piano, Akkordeon, Gesang). Ihre Auftritte laufen über Mund-zu-Mund-Propaganda und sollen auch nicht zu viele werden, um den prickelnden Spaß am Auftritt nicht zu verlieren. Sie bleiben etwas Exklusives: „Wir haben keine Homepage, bieten keine CD an. Die Auftritte sollen etwas Besonderes bleiben“, sagt Ott.
Wierz lobt das Ambiente des Veranstaltungsortes, der genau zu ihrer Musik passt: „I can’t give you anything but love“ (1928), „Route 66“ (1946) und viele andere mehr sind zu hören. Der lautmalerische Beitrag „Take the A-Train“ (1939) ruft geradezu die Erinnerung an den Vortag zurück – als die Dampflok an der alten Stöffel-Verladestation vorbeizog… stoeffelpark.de/der-besuch-der-alten-dame-dampflok-trifft-auf-rangierloks
Bei „The lady is a tramp“ tritt Cornelia Ott in den Mittelpunkt, bei „Wild cat blues“ zeigt Oliver Kube (musikalischer Leiter) sein mitreißendes Können auf der Klarinette. Rudolf Bläsing am Kontrabass und Willi Schwerdhöfer (Schlagzeug) sind verlässliche Größen. Für alle gibt es immer wieder Raum für kleine Soli.
Obwohl die Gäste plaudern und mit dem Besteck klappern, bleibt die Band vergnügt. Das sei „völlig problemlos“. „Wir machen Unterhaltungsmusik, also dürfen sich die Leute unterhalten“, meint Cornelia Ott. Und an dem Beifall – und dem häufigen Zwischenapplaus – ist abzulesen, dass ihre Kunst gewürdigt wird.
Drei Musikblöcke gibt es, zwischendurch geht es verstärkt ans Buffet. Das Angebot ist „sehr umfangreich“ lobt eine Besucherin, die mit ihrer Freundin gekommen ist – der Jazzbrunch ist ein Geburtstagsgeschenk für sie. Ein Paar, das zum ersten Mal dabei ist, zeigt sich völlig begeistert von dem Event und hofft auf eine weitere Gelegenheit im kommenden Jahr.
Das musikalisch-kulinarische Jahr hat im Stöffel-Park sehr gut angefangen – da waren sich Publikum, Mitwirkende und der Veranstalter (für den Stöffel-Park sprachen Geschäftsführer Martin Rudolph und Carmen Engel) offensichtlich einig.
Tipp: Anne Haigis tritt am 23. März im Stöffel-Park auf, und am 5. April sind „Klavieremotionen“ in der Alten Schmiede das musikalische Thema mit viel Herz. Alle Veranstaltungen finden Sie im Internet: www.stoeffelpark.de. (PM Tatjana Steindorf)
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