Sayner Hütte: Hochofentrakt samt Inszenierung ist fertig
Das Denkmalareal der Sayner Hütte zählt zu den beeindruckendsten Industriebauten Europas und feiert in diesem Jahr seinen 250. Geburtstag. Die Eisenhütte versorgte ab dem 19. Jahrhundert das Rheinland mit Gebrauchsgegenständen der unterschiedlichsten Art und verschickte seine Produkte bis nach Peking. Der feingliedrige Kunstguss hat die Sayner Hütte weltweit bekannt gemacht.
Bendorf-Sayn. Vor zwei Jahren wurde die Kruppsche Halle als Besucherzentrum eröffnet. Nun folgte nach aufwändigen Renovierungs-, Rückbau- und Ausbauarbeiten der Hochofentrakt. Den Anfang nahmen die noch andauernden Arbeiten im Jahr 2003/2004, als die Stadt Bendorf das Areal erwarb, um es für die Nachwelt zu erhalten. Den ersten Schritt dazu hatte bereits in den 70iger Jahren die Firma Strüder gemacht, die das Gebäude erhielt und für ihre Bestimmungen nutzte.
Bei der offiziellen Eröffnung mit vielen Vertretern aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft ließ Bendorfs Bürgermeister Michael Kessler die Anstrengungen, die bei dem Projekt erforderlich waren, Revue passieren. Die Zuhörer bekamen einen Eindruck wie umfangreich, aufwändig und mit welchen Herausforderungen die Arbeiten am Hochofentrakt verbunden waren.
Der anwesende Minister Roger Lewentz war von dem Areal angetan und meinte: „Das hier war früher eine Innovationsschmiede, die zu der Zeit ihresgleichen suchte. Alle Gelder sind hier gut investiert.“
In seiner ausführlichen Begrüßungsrede dankte Kessler den vielen Beteiligten an diesem Projekt. Besonders hob er unter anderem den Freundeskreis der Sayner Hütte hervor und lobte das außergewöhnliche Engagement des Vereins mit seinen rund 300 Mitgliedern. Viele haben dazu beigetragen, dass hier 250 Jahre Industriegeschichte wieder zum Leben erweckt werden. Dank ging auch an die Fördergeber aus EU, Bund, Land, Kreis und der Kommune, sowie auch privaten Geldgebern.
Bis zur Fertigstellung des gesamten Areals werden sich die Gesamtkosten auf rund 17 Millionen Euro belaufen. Die Wiederherstellung des Hochofens hat dabei einen Anteil von 3,2 Millionen Euro.
Landrat Alexander Saftig und Rehlinde Glöckner, die Vorsitzende des Freundeskreises, sind guter Dinge, dass die Sayner Hütte auf dem Weg zum Unesco-Weltkulturerbetitel sei. Nach vielen Wortbeiträgen ging es zum Hochofentrakt, der dann symbolisch multimedial in Gang gesetzt wurde. Den Besuchern werden dabei mit Lichttechnik und Inszenierungen die Arbeitsprozesse und Werkzeuge von damals näher gebracht. (woti)
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