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Nachricht vom 11.03.2019    

Zahlreiche Stromausfälle durch Sturmtief Eberhard

Das Sturmtief Eberhard hat am Wochenende die Mitarbeiter der Energienetze Mittelrhein (enm) auf Trab gehalten. „Am Sonntag um 14 Uhr war es mit der Ruhe vorbei“, berichtet Horst Söhn, der bei der ENM für die Netzleitstelle verantwortlich ist. „Von da an klingelte durchgehend bis 20 Uhr das Telefon unserer Störungsannahme.“ Praktisch im Minutentakt fiel in den unterschiedlichen Ortschaften im Westerwald der Strom aus, weil Bäume in Freileitungen gestürzt waren und dadurch Kurzschlüsse verursachten. Am Ende waren 147 Trafostationen betroffen. „Dies bedeutet, dass schätzungsweise 25.000 Bürger zwischenzeitlich nicht mit Strom versorgt waren“, so Horst Söhn.

Symbolfoto

Koblenz/Region. In der Netzleitstelle in Koblenz, die rund um die Uhr besetzt ist, herrschte entsprechend Hochbetrieb. „Wir haben uns umgehend personell verstärkt, sodass wir uns mit sieben Kollegen um die Störungsannahme und -beseitigung gekümmert haben“, erläutert der Chef der Netzleitstelle, der selbst vor Ort war. Glücklicherweise konnten die vielen Versorgungsunterbrechungen per Fernsteuerung von Koblenz aus zeitlich minimiert werden. Häufig reichten Umschaltungen, um die einzelnen Haushalte wieder mit Strom zu versorgen. In anderen Fällen mussten Monteure vor Ort auf Fehlersuche gehen, sogenannte Eingrenzungsschaltungen vornehmen, um dann die beschädigte Stelle im Netz zu finden und das Problem zu lösen.

Insgesamt hatte die Netzgesellschaft der EVM-Gruppe am Sonntag zehn Monteure im Westerwald im Einsatz, die von Notfall zu Notfall fuhren. „Unser Team hat das wirklich professionell im Griff gehabt und die Kunden meist nach einer halben Stunde bereits wieder versorgt“, lobt der Geschäftsführer der Netzgesellschaft, Dr. Andreas Hoffknecht. Das ging auch deshalb relativ zügig, weil das ENM-Netz mittlerweile „intelligent“ ist: Zahlreiche Sensoren sind verbaut, die entsprechende Fehlermeldungen in die Netzleitstelle melden und so dabei helfen, Störungen genau zu orten und in Windeseile zu beheben.

Noch am Sonntagabend waren die Bürger im Westerwald wieder mit Strom versorgt. Die Beseitigung aller Schäden wird allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Zu beklagen sind einige Seilrisse, und auch einige Strommasten konnten dem Orkan nicht standhalten. Diese werden nun nach und nach repariert. Die Stromversorgung hält die EVM-Tochtergesellschaft durch entsprechende Umschaltungen aufrecht.



Die Schadensbilanz fällt somit vergleichsweise übersichtlich aus. „Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen“, stellt Pressesprecher Marcelo Peerenboom fest. Kein Vergleich also zu dem verheerenden Orkantief Kyrill, das massive Schäden im Netzgebiet Westerwald zur Folge hatte. Seit sich mit Kyrill ein Wetterwandel in der Region eingestellt hat, trifft die Energienetze Mittelrhein Vorsorge, um gravierende Schäden zu vermeiden. So hat die EVM-Gruppe seitdem einen hohen zweistelligen Millionenbetrag darin investiert, Freileitungen im Westerwald unter die Erde zu bringen. Rund 100 Kilometer Stromleitungen befinden sich mittlerweile nicht mehr in der Luft, sondern unter der Erde. „Wenn wir hier nicht derart konsequent investiert hätten, wäre das Ausmaß der Schäden an diesem Wochenende weitaus größer gewesen“, ist sich Peter Wiacker, bei der ENM für die Stromnetze zuständig, sicher. Und die ENM tut noch mehr: „Wir kontrollieren alle Strecken jedes Jahr. In einem Jahr laufen unsere Mitarbeiter diese ab, im nächsten werden sie abgefahren. Und alle zehn Jahre befliegen wir das Netzgebiet“, so Peter Wiacker.

Auch in diesem Jahr geht das Projekt „Erdverkabelung“ weiter: Geplant sind acht Maßnahmen im Westerwald, wodurch weitere fünf Kilometer Freileitungen unter die Erde kommen. Zusätzlich lässt die ENM regelmäßig Randbäume neben den bestehenden Freileitungen stutzen, um die Gefahr von Windbruch zu reduzieren. Derzeit bestehen noch 800 Kilometer im Netzgebiet Westerwald aus Freileitungen. (PM)



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