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Nachricht vom 16.03.2019    

„Forum Historicum“ begeisterte die Militaria-Fans

Wirges war wieder für zwei Tage das Mekka der Liebhaber für Militaria-Artikel aus dem europäischen und nationalen Raum. Auf Einladung des Geschichtsvereins Siershahn fand im Bürgerhaus von Wirges die 44. Militaria-Börse statt, die inzwischen zu den wichtigsten und renommiertesten Ausstellungen dieser Art in Deutschland zählt. So konnte es nicht verwundern, dass im Bürgerhaus jeder Winkel des Gebäudes durch Aussteller und Händler belegt war, selbst im Untergeschoss war Stand an Stand vorzufinden.

Impressionen von der Militaria-Börse. Fotos: wear

Wirges. Die Internationalität der Börse „Forum Historicum“ ist dadurch bewiesen, dass Händler, Sammler und Experten des Genres „Militaria“ aus Skandinavien, den Benelux-Staaten, Holland, Schweiz, Frankreich, Österreich, Polen, Tschechien, der Slowakei, und sogar aus den USA und Russland, in den Westerwald kamen. Somit hat sich „Forum Historicum“ auch zu einem wirtschaftlichen Faktor für die Region in und um Wirges entwickelt, da die meisten Gäste in Lokalen und Hotels übernachten und verzehren.

Der exzellente Ruf, den sich „Forum Historicum“ erworben hat, kommt nicht von ungefähr, denn die Liebhaber von Militaria-Artikeln wissen das breite Angebot und die Vielfalt der Gegenstände sehr zu schätzen. Orden, Helme, Uniformen, Säbel und Waffen und andere Gegenstände aus früheren militärischen und zivilen Epochen waren im Überfluss zu bewundern. Prunkstücke der Börse waren eine Schandmaske aus dem 16. Jahrhundert sowie ein Keuschheitsgürtel aus dem Mittelalter, der Frauen angeblich zur Enthaltsamkeit und Treue zwingen sollte, während ihre Männer sich auf den Kreuzzügen oder sonstigen kriegerischen Handlungen befanden. Weitere herausragende Exponate waren Vatikan-Orden, die aus vergangenen Jahrhunderten stammten, sowie die Original-Grabplatte eines gefallenen Soldaten aus dem 1. Weltkrieg.

Christoph Schäfer, der als Vorsitzender des Geschichtsvereins Siershahn die Börse mitorganisiert, betonte im Gespräch mit dem WW-Kurier, dass streng und gewissenhaft auf die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, insbesondere im Hinblick auf das Waffengesetz, geachtet würde. Die Ausstellung werde auch regelmäßig von den Behörden auf eventuelle Verstöße kontrolliert. Die Veranstaltung soll einem historisch-wissenschaftlichen Personenkreis (Museumskuratoren, Historikern, Sammlern und Fachbuchautoren) ermöglichen, sich zu informieren und Kontakte zu pflegen.



Christoph Schäfer vertritt die Auffassung, dass es wichtig sei, sich mit allen Bereichen der Geschichte kritisch und aktiv auseinanderzusetzen. Denn „Pazifismus bedeutet nicht, vom Krieg nichts wissen zu wollen“. Militär und Kriege sind ein ganz elementarer Bestandteil der Geschichte, die Erhaltung originaler Artefakte und Dokumente ist die Grundlage einer sachlich neutralen Dokumentation und Aufarbeitung, ohne diese politisch zu werten. Bei den Ausstellern handele es ich überwiegend um private Sammler, die Exponate aus ihren qualitativ hochwertigen militärhistorischen Privatsammlungen oder Dachbodenfunde und Familienerbstücke, darunter viele einmalige Raritäten, zu erschwinglichen Preisen verkaufen wollen.

Seit 2017 findet „Forum Historicum“ ununterbrochen im Bürgerhaus in Wirges statt, und zwar im Frühjahr und im Herbst. Mit der Militaria-Börse hat Wirges sich auch einen überregionalen Ruf erworben, da behauptet werden kann, dass ansonsten wohl niemand von den internationalen Gästen jemals von Wirges im Westerwald gehört hätte.

Die 45. Militaria-Börse „Forum Historicum“ findet am 6. und 7. September wieder im Bürgerhaus Wirges statt. wear


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