„Frauengeschichten" für das Hospiz St. Thomas
Pünktlich zum Frühlingsanfang hatte das Hospiz St. Thomas Besuch aus dem hohen Norden: TV-Produzent, Gastgeber der NDR Talk Show, Journalist und Autor Hubertus Meyer-Burckhardt war am Mittwoch, dem 20. März in Dernbach zu Gast, um zugunsten des Hospizes aus seinem Buch „Frauengeschichten – Was ich von starken Frauen gelernt habe" zu lesen. Gut gelaunt und mit viel Humor führte er die zahlreich erschienen Gäste durch den Abend.
Dernbach. Und die genossen es sichtlich: „Was für ein unterhaltsamer und inspirierender Abend", freute sich Hospizleiterin Eva-Maria Hebgen. „Ich bin begeistert und dankbar für das tolle Engagement."
Bereits zu Beginn erzählte Meyer-Burckhardt, dass ihm die Hospizbewegung am Herzen liegt und er sich gerne für Einrichtungen dieser Art engagiert. „Ich nutze diese Gelegenheiten gerne, um meine Zuhörerinnen und Zuhörer daran zu erinnern, dass dieses Leben endlich ist. Nutzen Sie es und gestalten Sie es nach Ihren Vorstellungen – wir alle wissen nicht, was kommt." Bereits früh in seinem Leben war er selbst mit dem Verlust ihm nahestehender Menschen konfrontiert. „Ich rede hier nicht wie der Blinde von Farben, ich weiß, wie sich Trauer anfühlt", erklärte er dem Dernbacher Publikum.
Und so war die Einstellung zu Leben und Tod eines der Themen des Abends. Ein Thema, dass er tiefgründig aber stets humorvoll und ehrlich behandelte. Auch in seinen „Frauengeschichten", den Gesprächen mit verschiedenen Frauen – von Marianne Sägebrecht über Elke Heidenreich bis zu Ina Müller – tauchten immer wieder Gedanken über die Endlichkeit des Lebens auf. Doch das Buch bietet noch mehr: Es gibt Einblicke in die Gedankenwelten inspirierender Frauen und macht deutlich, dass das Leben für sie eine „ungesicherte Unfallstelle" ist – ein offener Raum für Neues, für Experimente, ein Reservat, in dem Unvorhergesehenes entstehen kann.
Die Idee zu seiner Radiosendung „Frauengeschichten", die seit 15 Jahren bei NDR Info ausgestrahlt wird und die als Grundlage für das gleichnamige Buch dient, kam Meyer-Burckhardt, als er sich an seine Großmutter erinnerte. Diese hatte in zwei Weltkriegen alles verloren und sich dennoch nicht unterkriegen lassen. Frauen bewegten und prägten ihn sein Leben lang – mehr als Männer – egal ob als Dichterinnen, Philosophinnen oder Schauspielerinnen. So entstand sein Plan, in einer Radiosendung beeindruckende Frauen vorzustellen, die sich den Herausforderungen des Lebens stellen und Verantwortung übernehmen. (PM)
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