Lesung: „Über tausend Hügel wandere ich mit dir“
Die mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin und Autorin Hanna Jansen erzählt auf Einladung der Ruandahilfe Hachenburg, die Geschichte des ruandischen Volkes und eines einzigartigen Mädchens: Sorglos und wohl behütet wächst Jeanne mit ihrem großen Bruder und ihrer kleinen Schwester im afrikanischen Ruanda, dem Land der tausend Hügel, auf. Ihre Eltern – beide Lehrer – und die ganze Familie gehören dem Stamm der Tutsi, einer ruandischen Minderheit, an. Das Leben ändert sich radikal, als im April 1994 – von der Welt kaum wahrgenommen – das Unfassbare geschieht: Ein Völkermord und einer der größten Massenmorde seit dem Zweiten Weltkrieg. Bisher friedliche Hutu bringen ihre Tutsi-Nachbarn um. Fast eine Million Menschen verlieren ihr Leben.
Hachenburg. In „Über tausend Hügel wandere ich mit dir“ erzählt Hanna Jansen die Geschichte ihrer Adoptivtochter Jeanne, beginnend mit der zunehmenden politischen Anspannung in Ruanda einige Monate vor dem Genozid und der um sich greifenden Angst der Tutsi. Den grausamen Höhepunkt der Handlung stellt der Genozid selbst dar; wir erfahren darüber hinaus jedoch auch, wie Jeanne die Flucht gelingt, wie sie sich in höchster Gefahr durchschlägt, bis sie bei den Rebellen angelangt ist und schließlich über eine Tante nach Deutschland zu Hanna Jansen und ihrer Familie kommt.
Es ist die Geschichte eines mutigen Mädchens, das trotz seiner Traumata überleben und sich erinnern will. Wenngleich der Blick in die Vergangenheit unüberwindbar verbunden ist mit diesem unmenschlichen Schrecken, umfasst er für Jeanne auch die Erinnerung an ihre Kindheit in Ruanda, an ihre Familie, an die Schule und die Heimatstadt. Die Erinnerung an die ruandische Vergangenheit bedeutet für dieses Mädchen ein tiefes Trauma und eine glückliche Kindheit zugleich. Nur durch die bewusste Erinnerungsarbeit, die wiederholt thematisiert wird, kann sie ihre Familie imaginär wieder zum Leben erwecken. Man möchte sich voller Ehrfurcht vor diesem Mädchen verneigen.
„Über tausend Hügel wandere ich mit dir“ ist zweifellos nicht nur ein Roman über Ruanda. Die Geschichte ist exemplarisch für das Schicksal vieler Kinder auf dieser Welt, die in mehrfacher Hinsicht Opfer menschlicher Katastrophen sind, es ist die Geschichte eines starken und mutigen Kindes, das davongekommen ist und aus eigener Kraft überlebt hat. Und es ist eine Geschichte, die auch davon erzählt, wie Hoffnung und Liebe – trotz allem – gleichfalls überleben.
Die Lesung findet am 11. April ab 20 Uhr im großen Sitzungssaal der Verbandsgemeinde Hachenburg (Gartenstraße 11) statt. Der Eintritt ist frei.
Hintergrundinformationen:
Seit dem Jahr 2005 setzt sich der Hachenburger Verein „Ruandahilfe Hachenburg e.V.“ mit vielfältigen Hilfsprojekten für eine bessere Schul- und Berufsausbildung, ein besseres Gesundheitswesen und in vielen weiteren sozialen Bereichen für die Menschen in Ruanda ein und zählt zu den aktivsten Vereinen in der Partnerschaft Rheinland-Pfalz / Ruanda. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.ruandahilfe-hachenburg.de.
Weitere Informationen über Hanna Jansen und Ihre Bücher finden Sie unter:
www.hannajansen.de. (PM)
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