Um die Wette gedichtet
Beim 2. Poetry Slam in Selters, einem modernen Dichterwettstreit, gaben die jungen Poeten zum Teil tiefe Einblicke in ihr Seelenleben. Sie sprachen über die Scheidung der Eltern, das heikle Thema Organspende, den hässlichen Rhododendron, übers „Mann-Sein“ und das Familienleben von Adam und Eva. Moderiert wurde der Abend von Mario el Toro.
Selters. An den Start gingen Lena Meckenstock (Dortmund), Florian Schreiber und Lukas Knoben (Aachen), Nicki Schuck und Artem Zolotarov aus Mainz, sowie Stef (Bochum). Die namhaften Künstler hatten bereits an vielen Meisterschaften teilgenommen.
Wer von den Slammern in die nächste Runde kommt, entscheidet das Publikum. Die Texte müssen selbst geschrieben sein, können dann frei rezitiert oder vom Blatt abgelesen werden. Künstliche Hilfsmittel sind verboten, nur die Stimme, Gestik und Mimik sind zugelassen.
Ins Finale schafften es Artem Zolotarov, Nicki Schuck und Florian Schreiber, der schon mit seinem ersten Text „Lass mal über Krebs reden“ einen tiefen Eindruck bei den Zuschauern hinterlassen hatte. Er gewann mit seinem Beitrag über das leidige Dasein als Lehrer: „Wenn ihr mal alleine auf einer Party rumstehen wollt, erzählt einfach jedem, dass ihr Lehrer seid. Schon habt ihr eure Ruhe.“ Tosenden Applaus gab es für alle Akteure auf der Bühne. Birgit Lantermann vom Büchereiteam überreichte Rosen und dem verdienten Sieger das vom Publikum gut mit Scheinen und Münzen gefüllte „Selterser Dippchen“.
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Für Musik sorgte das Duo „Line Paulsen und Paula Line“ aus Bonn. Paula Bolte an der Violine und Pauline Lantermann mit der Gitarre sangen, oft zweistimmig, über das Leben in der Kölner Bucht oder eine unvergessliche Nacht im fast menschenleeren Bahnhof von Venlo.
Mit seiner humorvollen Zugabe über das Leben auf dem Dorf in der tiefsten Provinz der Eifel mit dem Titel „Straße des Grauens“ schlossen die Westerwälder Zuschauer den Sieger vollends in ihre Herzen. Der Termin für den 3. Slam steht schon fest. Am Samstag, 14. März 2020 werden neue Poeten und ihre Werke in Selters an den Start gehen. (PM)
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