Per Live-Hacking Cyber-Risiken für Unternehmen demonstriert
Cyberangriffe bedrohen zunehmend Netzwerke und Daten von Unternehmen. Die fortschreitende Digitalisierung bringt als Schattenseite eine explodierende Zahl von Cyberattacken mit sich. Die wirtschaftlichen Schäden hierdurch sind enorm. Jede dritte Firma, die einen weitreichenden Hackerangriff erlitten hat, geht Konkurs.
Bad Marienberg/Montabaur. Wie sich Unternehmen vor Hackerangriffen schützen können, erläuterte Nikolaus Stapels, Fachberater für Cyber-Security und zertifizierter IT-Riskmanager bei zwei Unternehmer-Veranstaltungen, zu denen die Sparkasse Westerwald-Sieg in Kooperation mit der SV-SparkassenVersicherung eingeladen hatte. Erst im Rahmen eines Businessfrühstück im Wildpark Hotel in Bad Marienberg und anschließend bei einem Unternehmer-Kaffee in der Stadthalle Montabaur.
Fast 60 Unternehmer waren der Einladung der Sparkasse gefolgt. Nach der Begrüßung durch Andreas Stahl, stellvertretendes Vorstandsmitglied und Leiter des Firmenkunden-Centers Westerwald der Sparkasse Westerwald-Sieg, führte Nikolaus Stapels den Zuhörern äußerst unterhaltsam, in der Sache allerdings knallhart, vor Augen, wo die Risiken in den Unternehmen liegen und wie zwingend erforderlich der Schutz vor Geheimnisverrat, Datenverlust, IT-Ausfall, Missbrauch, Manipulation oder gar Erpressung ist. Ein dringender Appell des Fachmanns: „Binden Sie Ihre Mitarbeiter in das Thema ein und sensibilisieren Sie sie für die Gefahren im Netz. Denn der größte Unsicherheitsfaktor sitzt 80 Zentimeter vom Bildschirm entfernt.“ Gleichzeitig machte er deutlich, dass es im Hinblick auf Hackerangriffe keine absolute Sicherheit gebe.
Stapels berichtete aus seiner Erfahrung als zertifizierter IT-Riskmanager von beispielhaften Schäden aus verschiedenen Branchen. „Die Frage ist nicht, ob Ihr Unternehmen gehackt wird, sondern, wie lange es dauert, bis das passiert…was gestern der Einbruch war, ist heute der Datendiebstahl.“ so der Cyber-Experte. Zahlen hatte er dazu auch parat: So sei im vergangenen Jahr durch Hackerangriffe ein Schaden von 50 bis 55 Milliarden Euro entstanden. 33 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland haben laut einer Umfrage angegeben, bereits Opfer einer Cyberattacke geworden zu sein. „Die tatsächliche Zahl dürfte allerdings wesentlich höher liegen“, betonte Stapels.
Mit einem abschließenden Live-Hacking demonstrierte er den Besuchern, wie schnell und einfach es einem Hacker gelingt, in ein Netzwerk einzudringen, um Daten oder Informationen zu erhalten oder um Schaden anzurichten. Dabei unternahm er auch einen „Ausflug“ ins Darknet, das Kriminellen in unterschiedlichsten Bereichen zahlreiche Möglichkeiten bietet, sich auf Kosten anderer zu bereichern.
„Es ist wichtig, dass Ihnen das Restrisiko nicht den Rest gibt“, betonte Stapels und verwies dabei zum Schluss auf Tobias Nähring und die anderen anwesenden Experten der SV-Versicherung, die mit ihrem Angebot einer Cyberschutz-Versicherung zur Minimierung des Restrisikos aufwarten können. (PM)
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