Werbung

Nachricht vom 19.04.2019    

Hohler Lerchensporn verwandelt Wald in bunten Blütenteppich

Ein anmutiger Anblick sind die die dichten Bestände der weißen und purpurfarbigen Blüten des Hohlen Lerchensporns im „Naturschutzgebiet Holzbachschlucht“ im Westerwald. Sie gehören zu den sogenannten Geophyten, den Erdpflanzen und sind optimal an die besonderen Lichtbedingungen im zeitigen Frühjahr angepasst.

Hohler Lerchensporn im Naturschutzgebiet Holzbachschlucht im Westerwald. Foto: Harry Neumann

Westerwaldkreis. Mit ihren unterirdischen Speicher- und Erneuerungsorganen haben sie in der vergangenen Vegetationsperiode Nährstoffe angesammelt.
Meist sind es Zwiebel- und Knollenpflanzen, die schon im Vorjahr die Nährstoffe für die Blütezeit gespeichert haben und meist schon Blüte und Blatt im Schutz dieser Organe vorgebildet haben.

Bei steigenden Temperaturen können diese in kurzer Zeit nach oben geschoben werden. Dann sind diese Blütenteppiche auch erste Nahrung für Bienen und andere Insekten, die diese Pflanzen bestäuben.

Die Zeit nach der Blüte bis zur Vollbeschattung ist natürlich auch wieder intensiv zu nutzen. Es sind wieder Nährstoffe zu speichern, neue Tochterzwiebeln oder Knollen zu bilden und am Ende die Früchte auf die Reise zu schicken.
Als „Postboten“ nutzen viele Geophyten übrigens Ameisen. Als Gegenleistung für eine gewisse Transportleistung werden bei diesen Pflanzen dann für Ameisen wohlschmeckende Anhängsel an den Samen gebildet, „Elaiosomen“ im Sprachgebrauch der Botaniker. Da die Ameisen nichts vor Ort verzehren, sondern erst einmal in Richtung Bau schleppen, ist diese Verbreitungsform recht effektiv.



Mit einsetzender Belaubung und damit verbundener Beschattung des Waldbodens geben die Geophyten ihre oberirdischen Teile auf, existieren aber im Boden weiter, um ihre Speicherorgane zuvor erneut mit Vorräten für das kommende Frühjahr gefüllt zu haben. Frühblüher mit Speicherorganen sind beispielsweise Buschwindröschen und gelbe Anemonen mit ihren Wurzelstöcken, Hohler Lerchensporn sowie der nach Knoblauch duftende Bärlauch mit seinen Zwiebeln.

Ein abschließender Tipp vom Biologen Immo Vollmer, Naturschutzreferent der NI, für die Gärtner: „Um den Blütenteppich auf dem heimischen Rasen zu erhalten und zu vergrößern, warten Sie möglichst lange mit dem ersten Rasenschnitt oder erzeugen Sie ein Mosaik aus genutzten Rasenflächen und bunten Wiesenflächen, die erst spät, teils im Juni, Juli oder sogar August erstmals gemäht werden. Nicht nur die Schneeglöckchen, sondern eine Vielzahl mittlerweile bedrohter Blütenpflanzen und Insekten werden Ihnen das danken.“ „Und noch eine Bitte“, so Immo Vollmer: „Bitte versorgen Sie sich für Ihre Gärten nicht mit Pflanzen aus der Natur. Sie werden für die dortige Lebensgemeinschaft gebraucht.“


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Eilmeldung: Vollsperrung auf der A3 bei Görgeshausen wegen Pkw-Brand

Am Abend des 22. Oktober 2025 kam es auf der Autobahn 3 in Fahrtrichtung Köln zu einem Fahrzeugbrand. ...

Oktoberfest in Hof: Ein Wochenende voller bayerischer Lebensfreude

Das Oktoberfest in Hof lockte am 18. und 19. Oktober 2025 zahlreiche Besucher in den Westerwald. Mit ...

Konfirmanden backen Brote für den guten Zweck

In Bad Marienberg engagieren sich Konfirmandinnen und Konfirmanden erneut bei der Aktion "5.000 Brote ...

Montabaur: ADG-Förderpreis öffnet Türen: Zwei Gewinner, zwei Geschichten

Der ADG-Förderpreis hat in Montabaur zwei junge Menschen auf unterschiedliche, aber gleichermaßen erfolgreiche ...

Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Koblenz in Herschbach

Der Musikverein Herschbach e.V. lädt zu einem besonderen musikalischen Ereignis ein. Am 30. Oktober 2025 ...

Erlebnisreiche Wanderung auf der Wäller Tour Stöffel-Route mit dem SWR

Rund 30 Wanderfreunde erlebten eine besondere Tour im Westerwald. Gemeinsam mit dem SWR4-Team erkundeten ...

Weitere Artikel


In Montabaur und Herschbach starten „Glaubens-Grundkurse“

Ein Glaubensgrundkurs – das klingt ein bisschen nach Fahrstunden und Führerscheinprüfung. Beim „Alpha-Kurs“ ...

Arbeiten am Stromnetz: Staudt am 5. Mai zeitweise ohne elektrische Energie

Am Sonntag, 5. Mai, wartet die Energienetze Mittelrhein (enm) das Stromnetz in Staudt. Für diese Arbeiten ...

Spenden für neuen AWO-Bus

Der alte Bus der Arbeiterwohlfahrt AWO ist nicht mehr einsatzbereit. "Damit stehen viele Angebote der ...

Inklusionsdisco für Menschen mit und ohne Behinderung

Gelebte Inklusion sollte auch im Unterhaltungsbereich selbstverständlich sein und soll, es wenn es nach ...

Energietipp: Heizungspumpe - Stromfresser im Keller

Im Heizungskeller schlummert oft großes Einsparpotenzial. Die Heizungsumwälzpumpe transportiert das warme ...

Paddeln gegen Brustkrebs – wer will trainieren oder mitmachen?

Sie sind gern im Team unterwegs? Gern an der frischen Luft? Sie suchen eine kleine oder auch größere ...

Werbung