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Nachricht vom 23.04.2019    

„Gut Flug": Die Brieftaubenzüchter starten in die Reisesaison

Ab dem letzten April-Wochenende wird es für die Brieftaubenzüchter der Reisevereinigung RV Hoher Westerwald und Sieg-Westerwald spannend. Die Reisesaison für Brieftauben beginnt. In der RV Hoher Westerwald und Sieg-Westerwald sind sämtliche Brieftaubenvereine aus der Region Westerwald-Sieg und Umgebung organisiert. Die mehr als 50 Mitglieder unterhalten in Hamm und Winterborn eine Einsatzstelle, in der die Tauben in den eigenen Kabinenexpress zum Preisflug eingesetzt werden. Die besten und schnellsten Tauben aller Züchter errechnen sich über die Fluggeschwindigkeit in Metern pro Minute.

Die Brieftauben-Saison beginnt. Über den Start am Auflassort entscheidet der jeweilige Flugleiter. (Foto: Verband deutscher Brieftaubenzüchter e. V.)

Hamm/Kreisgebiet. Ab dem letzten April-Wochenende wird es für die Brieftaubenzüchter der Reisevereinigung RV Hoher Westerwald und Sieg-Westerwald spannend. Die Reisesaison für Brieftauben beginnt. An den Wochenenden bis September stellen die gefiederten Sportler ihren Orientierungssinn und ihre Schnelligkeit unter Beweis. Ihren ersten Preisflug des Jahres startet die RV Hoher Westerwald und Sieg-Westerwald am Sonntag, dem 28. April, im 207 Kilometer entfernten fränkischen Dettelbach – gemessen nach Luftlinie. Ein Spezial-LKW, der Kabinenexpress, transportiert rund 2.200 Reise-Brieftauben der RV zu einem geeigneten, großflächigen Auflassplatz. Zielsicher kehren die Tauben am nächsten Morgen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde, bei Rückenwind sogar über 100 Kilometer pro Stunde, zum heimatlichen Taubenschlag zurück.

Insgesamt 13 Preisflüge in der Saison
Im weiteren Verlauf der Reisesaison erhöhen die Züchter schrittweise die Entfernungen. Mit 600 Kilometern Distanz steht der längste Flug des Jahres ab Amstetten (Österreich) im Reiseplan. Die ein- und mehrjährigen Alttauben absolvieren insgesamt 13 Preisflüge. Ab August gehen anschließend die Jungtauben auf die Reise. Als Anfänger absolvieren diese lediglich an fünf Wochenenden Flüge von 80 bis 350 Kilometern.

Elektronischer Chip hilft bei der Auswertung
In der RV Hoher Westerwald und Sieg-Westerwald sind sämtliche Brieftaubenvereine aus der Region Westerwald-Sieg und Umgebung organisiert. Die mehr als 50 Mitglieder unterhalten in Hamm und Winterborn eine Einsatzstelle, in der die Tauben in den eigenen Kabinenexpress zum Preisflug eingesetzt werden. Die besten und schnellsten Tauben aller Züchter errechnen sich über die Fluggeschwindigkeit in Metern pro Minute. Sie ergibt sich aus der Auflasszeit, der Ankunftszeit und der zurückgelegten Strecke. Die unterschiedlichen Entfernungen der einzelnen Taubenschläge vom Auflassort werden anhand der (GPS-) Koordination jedes einzelnen Schlages berücksichtigt. Ein elektronisches Konstatiersystem stoppt die Zeit automatisch: An jedem Schlag befindet sich eine Antenne. Die Tauben tragen an einem Bein einen speziellen Fußring mit einem elektronischen Chip. Fliegen sie ein, werden Datum, Zeit und Nummer der Tauben erfasst. Die Daten aller am Preisflug teilnehmenden Züchter wertet anschließend die Reisevereinigung aus.



Wie oft steht eine Taube auf der Preisliste?
Beste Taube der RV Hoher Westerwald und Sieg-Westerwald wird am Saisonende diejenige, die die meisten Preise und Punkte gesammelt hat: Bei jedem Flug kommt das erste Drittel der Reisetauben auf eine Preisliste. Entsprechend ihrer Schnelligkeit erhalten die Tauben außerdem Punkte, so zum Beispiel 100 Punkte für den ersten Platz. Gewertet wird zunächst, wie oft eine Taube in der Preisliste stand – wie viele Preise sie also geflogen hat. Bei Preisgleichheit mehrerer Tauben zählen die erflogenen Punkte. RV-Meister wird der Züchter, welcher die meisten Preise und Punkte mit seinen besten fünf Tauben sammeln konnte.

Flugleiter bestimmt den Startzeitpunkt
Das Wetter ist grundlegend für jeden Start der Tauben. Die RV Hoher Westerwald und Sieg-Westerwald hat, wie jede RV in Deutschland, einen Flugleiter, der vom Verband Deutscher Brieftaubenzüchter und dem Deutschen Wetterdienst geschult ist. Nach einer mehrstündigen Ruhephase für die Tauben am Auflassort bestimmt er den geeigneten Zeitpunkt des Starts. Vorab informiert er sich über die Wetterlage auf der gesamten Strecke, damit die Tauben möglichst sicher wieder nach Hause kommen. Bei Nebel, Regen, Sturm oder Gewitter bleibt der Kabinenexpress geschlossen.

Züchter wünschen „Gut Flug!“
Wer an den kommenden Wochenenden in den Himmel blickt, kann die Brieftauben in großen Schwärmen oder kleinen Grüppchen auf ihrem Heimflug entdecken. In ganz Deutschland beginnt die Reisesaison für rund 40.000 Züchterinnen und Züchter, unter denen es ab jetzt nur noch einen Gruß gibt: „Gut Flug!“ (PM)



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