41. Europäischer Keramikmarkt zog Massen nach Höhr-Grenzhausen
Bei sehr angenehmen äußeren Bedingungen strömten schon am Tag der Eröffnung viele Besucher nach Höhr-Grenzhausen. Bereits um die Mittagszeit waren sämtliche Parkplätze rund um das Keramik-Museum belegt, obwohl rund 2.000 Parkplätze angeboten wurden. Nicht nur Aussteller aus dem nahen und weiteren Ausland waren in Höhr-Grenzhausen zu Gast, sondern auch interessierte Besucher aus den Benelux-Staaten, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Großbritannien, Dänemark, Ungarn und Tschechien.
Höhr-Grenzhausen war an diesem Wochenende der Nabel der Welt für alle Liebhaber und Kenner von keramischen Artikeln. So drängten sich die Menschen vorbei an den 150 Ständen der Aussteller, die auf einer Marktzone von circa 500 Metern ihre Waren anboten. Der Markt im Westerwald hat sich längst etabliert, wird er doch inzwischen zum 41. Mal ausgetragen, der Erfolg ist so durchschlagend, dass die Teilnehmerzahl seit 1995 von über 200 auf maximal 150 begrenzt wurde. Einheimische Töpfereien und Künstler werden bevorzugt zugelassen, insgesamt erhielten 39 Aussteller aus dem Westerwald die Zulassung. Die restlichen Plätze wählte eine Fach-Jury unter den interessierten Künstlern aus dem Ausland aus.
In der Marktzone und im und am Keramik-Museum herrschte eine absolut internationale Stimmung, die Besucher redeten in ihren Landessprachen, wenn alles nichts half, dann wurde mit Händen und Mimik „gedolmetscht“. Der eingefleischte Wäller würde sagen: „ De Leut‘ wor’n god droff“. Die Aussteller überboten sich regelrecht an prachtvollen Exemplaren, die meisten davon waren Unikate, in Handarbeit hergestellt. Gebrauchs- und Zierkeramik, salzglasiertes Steinzeug, Skulpturen, Keramikschmuck, Pflanz- und Blumengefäße wurden angeboten, hier fand wirklich jeder, wonach er suchte.
Das Keramik-Museum hatte zum Museumsfest eingeladen, dort konnte zum Beispiel jeder Marktbesucher seine eigene Tasse herstellen, oder an einer Museumsrallye teilnehmen. Auf einem hinter dem Museum befindlichen Grabungsfeld konnten Hobby-Archäologen auf Spurensuche nach „antiken“ Gegenständen gehen.
Samstagabend fand auf dem „Lagueglia-Platz“ ein Open Air-Konzert mit der Gruppe „Bärenspiel“ statt, die die zahlreichen Zuschauer mit ihren in die Tiefe gehenden Texten und Songs faszinierten, mit den Themen Menschlichkeit und Lebensfreude. An jeder Ecke warteten Attraktionen auf die Besucher, man merkte dem gesamten Ort an, dass er sich auf die Besucher freute und ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich gestalten wollte.
Ein weiterer Höhepunkt des Marktgeschehens war die erstmalig ausgetragene „Offene Deutsche Töpfermeisterschaft“ auf dem „Lagueglia-Platz“ bei der zwölf Töpfer in verschiedenen Disziplinen ihr handwerkliches Geschick unter Wettbewerbsbedingungen beweisen mussten, und so der 1. Deutsche Töpfermeister gekürt wurde. Er heißt Armin Skirde und kommt aus Hilgert. Eine gelungene Verbindung von „Ton zu Ton“ verschaffte das Frauenensemble „fräulein schwing“ den Besuchern, als es in der Marktzone mit Liedern verschiedener Genres begeisterte.
Alles in allem hat der Keramikmarkt erneut mit der Vielfalt des Verarbeitens vom Rohstoff Ton überzeugt, dabei bestimmt viele neue Freunde gefunden. Der Mix aus Unterhaltung, Kunst, Flanieren, Kaufen und Gesprächen gefiel. Markus Ströher ist es zum 28. Mal gelungen zusammen mit dem Team vom Kannenbäckerland-Touristik-Service einem Keramikmarkt auf die Beine zu stellen, der höchsten internationalen Ansprüchen genügt. wear
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