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Nachricht vom 01.06.2019    

Weltstar Mungo Jerry beglückte den Westerwald

Ob Mungo Jerry seit Beginn seiner Weltkarriere schon jemals von Heimborn gehört hat, darf mehr als angezweifelt werden. Ein Mann, der nach seinem grandiosen Super-Hit „In the summertime“ aus dem Jahr 1970, zu den gefragtesten Musikern der Rock- und Popszene weltweit gehört, folgte der Einladung des Kulturzentrums „Haus Felsenkeller“ aus Altenkirchen. Helmut Nöllgen, der Geschäftsführer des Kulturzentrums, muss über unglaubliche Kontakte in die Szene verfügen, sonst wäre ein solcher Coup einfach unmöglich.

Impressionen fotografiert von wear

Heimborn. Einen Mann in den Westerwald zu verpflichten, der bei diversen Festivals schon mit Jimi Hendrix, Gensis, Status Quo, Free, Rod Stewart und Canned Head gespielt hat, der zudem mit „In the summertime“ den meistverkauften Sommerhit ever, (30 Millionen Singles), gelandet hat, rockte das „1. Westwood Open-Air Festival“. Helmut Nöllgen plante mit seinem Team eine Hommage an das legendäre „Woodstock-Festival“ von 1969 und ließ es im Westerwald wieder auferstehen, ganz erheblich hat zum Gelingen dieses Vorhabens die Unterstützung der Verbandsgemeinden aus Altenkirchen und Hachenburg beigetragen.

Das „Westwood Open-Air Festival“, ein Augen- und Ohrenschmaus
Ein pickepacke volles Programm hatte Helmut Nöllgen über fünf Tage erstellt, für Nostalgiker, die aus der 68-iger Generation stammen, ein wahres Déjà vu. Dem Anlass entsprechend war Hippiekleidung sehr angesagt, mit Blümchen bestickte Schlaghosen, weite bunte Blusen und Sommerhüte dominierten. Leider ließ die Resonanz zum Konzert von Mango Jerry sehr zu wünschen übrig. Vorab kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass denjenigen, die nicht nach Heimborn kamen, ein Konzert der absoluten Weltklasse entgangen ist.

Ray Dorset ist der unumstrittene Boss der Band, Mango Jerry lautet der Name seiner Band, unter dem er berühmt wurde. Als Ray Dorset die große Bühne betrat, übrigens überpünktlich, nicht wie andere Stars, die ihre Fans erst einmal „schmoren“ lassen, nahm er augenblicklich Kontakt mit den Besuchern auf. In einem herrlichen „Kauderwelsch“ aus Deutsch und Englisch forderte er die Zuschauer auf, sich unmittelbar vor die Bühne zu begeben. Erst als alle seiner Aufforderung nachgekommen waren, begann das sensationelle Konzert. Es ist schier unmöglich alle Attribute aufzuzählen, die man Ray Dorset um den Hals hängen kann. Andere Weltstars hätten ob des spärlichen Besuchs geschmollt, und routiniert einen Pflichtauftritt ohne Emotionen absolviert. Nicht so Ray Dorset, der mit seinen wunderbaren Musikern, die ihn mit Saxofon, Bass-Guitar, Keyboard, Geige und Drums begleiteten, von der ersten Sekunde an ein wahres Feuerwerk abbrannte, dabei alle Genres der Rock-Pop-Blues-Skiffle und Reggae-Szene bediente. Voller Leidenschaft forderte er sich und seine Musiker, kitzelte immer das Beste aus allen heraus. Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es seine Inspiration und Motivation ist, die Menschen mit seiner Musik glücklich zu machen. Die Energie, die von Ray Dorset ausstrahlte, war zum Greifen vorhanden, er hatte sehr schnell den direkten Draht zum Publikum gefunden.

Da stand er im zarten Alter von 73 Jahren, zog ein rund zweieinhalbstündiges Konzert ab, ohne Pause pushte er sich, und seine Jungs, mit einem grandiosen Parforceritt durch seine Hits aus den letzten 50 Jahren. Jeder normale Mensch hätte, bei zudem sehr warmen, eher schwülen Wetter, sich an den Rande eines Kreislaufkollapses begeben. Nicht so Ray Dorset, der nach dem Konzert so wirkte, als wenn er gerade angefangen hätte zu spielen. In einem Interview hatte Ray unlängst gesagt: „Eigentlich wollte ich mich ja vom Pop-Circus zurückziehen, doch ich kann nicht, da sich in meinem Kopf das Gehirn eines 18-Jährigen befindet.“



Insgesamt kamen sage und schreibe 24 Songs zum Einsatz: „Hello Nadine“, Lady Rose“, „Baby jump“, „Alright, alright, alright“ und „LaLaLa“ sind nur einige der Welthits von Mungo Jerry. Den Song „Feels like I’m in love“ hatte Ray eigentlich für Elvis Presley geschrieben, doch bevor der Song zustande kam, verstarb Elvis. Daraufhin nahm Dorset den Song mit Kelly Marie auf, der es in den UK- und US-Charts bis in die top ten schaffte. Absolutes Highlight des Abends war natürlich der Megaerfolg „In the summertime“, den Mungo Jerry in einer zehnminütigen Performance zelebrierten. Zunächst klang alles so wie im Original, doch als Ray dann Blues und Rock’n Roll einbaute, flippten die Leute aus.

Ein einziges Gehüpfe, verbunden mit einer grandiosen Party-Stimmung, half auch dem letzten Lahmen wieder auf Beine. Umjubelt wollten Mungo Jerry die Bühne verlassen, doch das Publikum forderte vehement „Zugabe“, die Band kam augenblicklich dem Wunsch nach. Mungo Jerry holten in einem wahren Stakkato alles aus ihren Instrumenten heraus, strapazierten diese bis an die Grenze der Belastbarkeit, was auch für die Stimme von Ray Dorset galt. Fast drei Stunden als Solosänger an der Front, klang seine Stimme frisch und unverbraucht, wie vor einigen Jahrzehnten.

Nachdem Konzert standen noch viele Besucher zusammen, eine Camperin vom Festivalgelände resümierte: „Ich bin total geflasht, ich kann jetzt noch nicht in mein Zelt gehen, das muss erst alles sacken.“ Mit diesem Satz hat sie ausgedrückt, was wohl alle Besucher empfunden haben.

Im Vorprogramm zu Mungo Jerry rockte die Coverband „Sugar Daddies“ aus Hachenburg, die mit einem brillanten Mix bekannter Hits die idealen Opener des Konzertes waren. „I shot the Sheriff“, „White room“ und „While my guitar gently weeps“ sind sehr anspruchsvolle Songs, die noch lange nicht jede Band so qualitativ hochwertig covern kann.

Das „Westwood-Festival läuft noch bis Sonntag, den 2. Juni. Am Samstag wird das große „Woodstock-Musical“ mit der Musik der Musik von Joe Cocker, The Who, Creedence Clearwater Revival“ und anderen Stars aufgeführt. Am Sonntag kommen die besten Coverbands von Jimi Hendrix, Janis Joplin und Santana zum Einsatz, denen es sicherlich gelingen wird, dem Festgelände die Atmosphäre der Catskill Mountains von Woodstock einzuhauchen. wear



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