Werbung

Nachricht vom 02.06.2019    

NI kritisiert rabiate Saumpflege im FFH-Gebiet bei Herschbach

Im europäischen Schutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH-Gebiet) „Unterwesterwald bei Herschbach“ wurden grasige Feldwege und Säume mit Wildkrautbeständen vollständig gemulcht. Hierauf wurde der Umweltverband Naturschutzinitiative e.V. (NI) durch den Naturschützer und Ornithologen Klaus Laux aufmerksam gemacht. Mit dieser Maßnahme wurden auch mögliche Nester von Feldlerchen zerstört und Insekten die Nahrungsgrundlage geraubt.

Hier wurde der Natur die Nahrungs- und Brutgrundlage genommen. Fotos: Klaus Laux

Herschbach. Die einzigen Strukturen, die noch stehen, sind die dichten Kulturen des Wintergetreides, das durch seinen dichten Stand den Feldlerchen keinen Brutplatz bietet. „Hier wurden Brut- und Nahrungshabitate von Feldvögeln auf großer Fläche stark und in unnötiger Weise geschädigt. Besonders schlimm ist es, dass dies zur Brut- und Aufzuchtzeit geschah“, erklärte Dipl.-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent der Naturschutzinitiative e.V. (NI).

„Gerade angesichts der katastrophalen Bestandssituation von Feldlerche und Wachtel, die in diesem Bereich noch vorkommen, ist diese Vorgehensweise völlig unverständlich. Die Feldflur muss insgesamt lebensfreundlicher gestaltet werden, da sie eine große Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt trägt. Es reicht bei weitem nicht aus, kleine Projektflächen zum Schutz der Wiesenbrüter zu schaffen. Die Zerstörung der Lebensräume muss endlich aufhören“, forderte Harry Neumann, Kreis- und Landesvorsitzender der NI.

„Wege und artenreiche Säume sind wertvolle Flächen für den Natur- und Artenschutz. Eine Mahd ist alternierend (nicht auf allen Flächen gleichzeitig) und prinzipiell nach der Brutsaison der Feldvögel durchzuführen. Dieses Mahdregime alleine reicht aber für den Schutz der Bodenbrüter bei weitem nicht aus. Zur Rettung von Feldlerche und Co. müssen noch verschiedene andere ökologische Maßnahmen hinzukommen. Wir sind gerne bereit, Landwirte entsprechend zu beraten“, so Immo Vollmer.



Im Sinne des Naturschutzes ist es kontraproduktiv, öffentliche Flächen in dieser radikalen Weise zu behandeln. Besonders im FFH-Gebiet und im Umfeld des angrenzenden Vogelschutzgebietes Westerwald müssen ausreichende und artenreiche Saumstrukturen sichergestellt werden.

Die NI hat das Mulchen eines Landwirtes auf öffentlichen Flächen bei der Kreisverwaltung angezeigt. Vielerorts werden solche Flächen angelegt, um auch dem aktuellen Insektensterben entgegenzuwirken. In Herschbach arbeitet die Landwirtschaft in diesem Punkt kontraproduktiv. PM NI/woti



Lokales: Selters & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Erneut Weltkriegsbombe an der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz entdeckt

Bei Bauarbeiten an der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz wurde erneut eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ...

Niederelbert: Baugebiet "Im Herberg II" erfolgreich erschlossen

Die Erschließung des Neubaugebiets "Im Herberg II" in Niederelbert ist abgeschlossen. Auf 45 neuen Bauplätzen ...

Tafel Koblenz: Wefelscheid lobt Engagement und schlägt Integrationsprojekt vor

Bei einem Besuch der Tafel Koblenz informierte sich der Landtagsabgeordnete Stephan Wefelscheid über ...

Themenvorschläge, Hinweise, Wünsche: Was möchten Sie bei den Kurieren lesen?

In unserer Region - Ihrer Heimat! - passieren oft Dinge, von denen wir als Redaktion nicht zwangsläufig ...

Zwei Jahre ohne Wasser: Wie geht es weiter mit dem Wiesensee bei Westerburg?

Ein See ohne Wasser - klingt komisch, ist aber seit nunmehr zwei Jahren das Schicksal des Wiesensees ...

Unfall auf der L281: Vier Verletzte und Vollsperrung

Am Dienstag (1. April) ereignete sich auf der L281 zwischen Hachenburg und Bad Marienberg ein Verkehrsunfall ...

Weitere Artikel


Fußgängerin verursachte Verkehrsunfall auf der A 3

Sehr viel Vertrauen in ihren Schutzengel oder die Autofahrer auf der Autobahn hatte eine Seniorin, die ...

Kita Löwenzahn in Elgendorf: Baubeginn für An- und Umbau

Mehr Platz für Kinder in Elgendorf! Dieses Ziel will die Stadt Montabaur mit einer Baumaßnahme an der ...

Digitaler Wirtschaftstreff - 4.0 im Handwerk

Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk lädt alle Handwerksbetriebe und interessierte Unternehmerinnen ...

MANNschaft finishte beim ING Night Marathon in Luxemburg

Beim ING Night Marathon in Luxemburg kann man noch während des Wettkampfs entscheiden, ob man die halbe ...

Farmers verlieren Heimspiel gegen Bad Homburg

Viel Sonne, viele Zuschauer, viele Punkte - und am Ende einen verdienten Sieger, der dieses Mal nicht ...

JSG Kölbingen ist Kreismeister bei den A-Junioren

In der abgelaufenen Saison liefen die A-Junioren-Teams von der JSG Kölbingen/ Guckheim/ Langenhahn-Rothenbach ...

Werbung