4. Juni 1796: Franzosen besiegen Österreicher bei Altenkirchen
Genau 223 Jahre sind vergangen, seit sich im Westerwald Franzosen und Österreicher im Ersten Koalitionskrieg gegenüber standen. Konkret: Am 4.Juni 1796 fand die Schlacht bei Altenkirchen statt, bei der mehr als 2.000 österreichische und etwa 150 französische Soldaten ums Leben kamen. Plan der Franzosen war es, die Truppen von Erzherzog Karl von Österreich in der Schlacht bei Altenkirchen zu binden und ihn zu zwingen, seine linksrheinische Position bei Mainz zu verlassen, damit die Franzosen ungehindert bei Kehl den Rhein überqueren konnten.
Altenkirchen. Heute vor genau 223 Jahren, am 4. Juni 1796, fand die Schlacht bei Altenkirchen statt, bei der mehr als 2.000 österreichische und etwa 150 französische Soldaten ums Leben gekommen sind. Kriegsgegner waren das österreichische Heer unter Ferdinand Friedrich August von Württemberg und französische Truppen unter dem Kommando von Jean-Baptiste Kléber. Die Schlacht war Teil des Ersten Koalitionskrieges (1792-1797) zwischen den Partnerverbünden aus Preußen, Österreich und kleineren deutschen Staaten gegen das revolutionäre Frankreich.
Frontlinie erstreckte sich bis Kroppach
Auf dem Schlachtfeld standen sich 11.000 Franzosen und 6.500 Österreicher gegenüber. Die österreichische Linie erstreckte sich östlich von Altenkirchen bis nach Kroppach. Da diese Frontlinie im Verhältnis zur Truppenstärke viel zu breit aufgestellt war, haben die Franzosen diese Fehleinschätzung genutzt und die Österreicher von drei Seiten aus angegriffen. Auf der linken Seite stießen die Franzosen von Hilgenroth aus kommend in Richtung Kroppach vor. Eine zweite Kompanie (Kolonne) unternahm den direkten Angriff auf Altenkirchen und die rechte Kompanie ging gegen die österreichische Armee bei Almersbach vor. Die Reservekompanie der Franzosen umging die die österreichische linke Flanke und schnitt dadurch den österreichischen Nachschub ab.
Österreicher mussten Altenkirchen aufgeben
Der französische Angriff war ein voller Erfolg. Die Truppen aus Hilgenroth, in Richtung Kroppach marschierend, fesselten die österreichischen Reserven. Der französische rechte Flügel nahm Schöneberg und Almersbach ein und zwang ein Regiment österreichischer Grenadiere zur Aufgabe. Der mittlere Flügel stand, unterstützt von schwerem Artilleriefeuer, kurz vor Altenkirchen. Dadurch wurden die Österreicher gezwungen, Altenkirchen aufzugeben. Während der Schlacht nahmen die Franzosen 1.500 Gefangene und eroberten zwölf Kanonen. Die verbleibenden 3.000 österreichischen Soldaten zogen sich im Schutz der Dunkelheit nachts nach Freilingen zurück, während die Franzosen am Ende des Tages Hachenburg erreicht haben.
Fundstücke im Historischen Quartier
Plan der Franzosen war es, die Truppen von Erzherzog Karl von Österreich in der Schlacht bei Altenkirchen zu binden und ihn zu zwingen, seine linksrheinische Position bei Mainz zu verlassen, damit die Franzosen ungehindert bei Kehl den Rhein überqueren konnten, um in Richtung Donau vorzustoßen. Obwohl der Plan anfangs aufging, scheiterte er zwei Wochen später bei Wetzlar. Dort manövrierte Erzherzog Karl den General der Franzosen aus und zwang sie wieder zum Rückzug über den Rhein. Fundstücke aus der Schlacht bei Altenkirchen, die beispielsweise beim Ackern der Felder entdeckt wurden, können im Historischen Quartier in Altenkirchen besichtigt werden. Eine Nachbildung der Schlacht von Altenkirchen mit Zinnfiguren von Wilfried Kirchner ist im Kreisarchiv ausgestellt. (GRI)
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