Mini-Konfirmanden in Neunkirchen
Der alte Labrador-Golden-Retriever-Mischling „Leox“ ist immer mit dabei, wenn Pfarrerin Anja Jacobi zum Mini-Konfirmandenunterricht nach Neunkirchen einlädt. „Der Hund bringt Ruhe in die quirlige Kindergruppe“, erzählt Pfarrerin Jacobi, „er hat einen sanftmütigen Charakter und schläft viel. Die Kinder streicheln ihn und werden selbst entspannt.“
Neunkirchen. 19 Kinder kommen montags nachmittags ins Gemeindehaus, alle sind 8 Jahre alt. Pfarrerin Jacobi erteilt ihnen Mini-Konfi-Unterricht. Das ist eine Herzensangelegenheit der Pfarrerin. „Kinder haben ein Gespür für Heiliges und Wichtiges, das Erwachsenen oftmals abgeht. Diese einfache, direkte Art mit Göttlichem umzugehen, haben wir, glaube ich, nie wieder“, sagt sie. „Glaube muss sich entwickeln. Aus der Entwicklung setzt sich eine Frömmigkeit im Herzen fest.“ Deshalb möchte die Pfarrerin Kinder möglichst früh in Kontakt mit dem Glauben bringen. Für ihr Projekt der Mini-Konfis hat Pfarrerin Jacobi einen großen Zulauf. „Der Mini-Konfi-Unterricht ist ja ganz freiwillig. Ich hatte den Eltern der Achtjährigen in der Gemeinde von dem Projekt berichtet und 19 Kinder sind gekommen. Ich hatte sogar zusätzliche Anfragen, als ich nicht mehr nehmen konnte und musste streng aufs Alter achten.“
Bei dieser großen Gruppe hilft nun nicht nur Hund Leox mit, sondern auch einige Eltern, die den gemeinsamen Beginn mit Gebet, Singen und Geschichte, Gruppenarbeit oder die gemeinsame Abschlussrunde gestalten. „Ich hatte Respekt vor dieser Aufgabe. Kinder sind anspruchsvoll. Acht bis zehn Teilnehmer waren meine eigentliche Idee. Aber Gott ist überfließend in seinem Segen“, lacht Jacobi.
Inhaltlich gestaltet die Pfarrerin an den 15 Nachmittagen die zentralen Schwerpunktthemen: Taufe und Abendmahl. Dabei geht’s auch immer sehr praktisch zu. An einem Nachmittag haben die Kinder Brötchen gebacken. Natürlich wurde selbst Getreide zermahlen und jedes Kind konnte sich eigene Körnerbrötchen gestalten. Beim Thema Wasser spielte das flüssige Element eine große Rolle. „Die biblische Geschichte wird durch praktisches Erleben, Basteln und Gestalten vertieft. Danach stehen natürlich auch Toben und Spielen auf dem Programm.“ sagt Pfarrerin Jacobi.
Abschluss der gemeinsamen Zeit soll der Erntedankgottesdienst im Oktober sein, bei dem die Kinder mitwirken dürfen. Bis dahin sind als besondere Höhepunkte der Tauferinnerungsgottesdienst Ende Juni und der gemeinsame Besuch des Dekanats-Kinderkirchentages im September geplant. Und in fünf Jahren steht dann für die heute 8-Jährigen der eigentliche Konfirmandenunterricht an. Das Projekt Mini-Konfis möchte die Pfarrerin im kommenden Jahr aber auf jeden Fall fortsetzen. „Wenn die Gruppe dann kleiner ist, ist auch noch mehr Raum für persönlichen Kontakt. Kinder wollen viel erzählen und sollen hier auch die Gelegenheit dazu bekommen. Mein Wunsch ist, dass sie erkennen: Es ist wundervoll, Gottes Freund sein zu können.“ (shg)
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