Der Riesenbärenklau bleibt hartnäckig
Der Riesenbärenklau – auch Herkulesstaude genannt – wird in der Verbandsgemeinde Montabaur kontinuierlich bekämpft. Deshalb hat die Verwaltung jetzt wieder konzentrierte Bekämpfungsmaßnahmen in ortsnahen Lagen gestartet und erste Erfolge in Horressen erreicht.
Montabaur. Einer der Schwerpunkte der Bekämpfungsaktion ist in Montabaur-Horressen. Rechts neben der Zubringerstraße L327 (aus Richtung Montabaur) befindet sich ein Hochwasserrückhaltebecken für den Stadtbach, der dort von der Montabaurer Höhe kommend in Richtung Innenstadt fließt. In den sumpfigen Wiesen, die sich entlang dem Neubaugebiet Meisenstraße erstrecken, haben sich ganze „Wälder“ der bis zu drei Meter hohen Staude gebildet. Das Gebiet liegt nahe am Ort und wird viel von Spaziergängern und Freizeitsportlern genutzt, außerdem befinden sich dort einige Pferdekoppeln.
Nun hat dort im Auftrag der Verbandsgemeinde eine spezialisierte Firma damit begonnen die Pflanzen zu roden und die Wurzelknollen abzustechen. Zusätzlich konnte ein örtlicher Landwirt gefunden werden, der die flächigen Bestände mit dem Traktor mulcht und Schafe zur Beweidung der Flächen einsetzt. „Wir haben im letzten Jahr zum ersten Mal diese Methoden zur Bekämpfung des Riesenbärenklaus eingesetzt und damit erreicht, dass die Pflanzen nicht mehr zur Blüte gekommen sind.“ erklärte Markus Kuch dem Ersten Stadtbeigeordneten Gerd Frink. Die Ausmaße des Riesenbärenklauvorkommens sind beeindruckend, wenn man davon ausgeht, dass teilweise 6-8 Pflanzen pro m² über das ganze Tal verteilt wachsen. Aufgrund dieser Menge ist es nur durch eine maschinelle und beständige Bekämpfung möglich hier Erfolge zu erzielen. Gerd Frink ist ebenfalls sichtlich von den Ausmaßen beeindruckt „Ich habe zwar oft davon gehört, aber das es so groß ist!“
Die beiden größten Vorkommen in der VG Montabaur gibt es in Horressen und Eschelbach, beide an Zuflüssen des Gelbachs. Deswegen ist es besonders wichtig die größte Quelle für neue Bärenklausamen nachhaltig zu bekämpfen, da diese von hier aus über den Gelbach weiter verteilt werden. „Es war für uns in diesem Jahr auch besonders schwer überhaupt Unternehmen zu finden, die auch zu Bekämpfung bereit sind. Die schwere Arbeit in Schutzkleidung ist besonders im Sommer eine Last.“, erläutert Frederike Arnold als zuständige Mitarbeiterin für Gewässerunterhaltung bei der VG Montabaur.
Entlang des Gelbachs wachsen für viele gut sichtbar große Exemplare des Riesenbärenklaus. Diese werden von der Verwaltung bekämpft, wenn die Arbeit in den Hauptverbreitungsgebieten beendet ist. Ab Wirzenborn übernimmt diese Aufgabe die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises bis zur Kreisgrenze des Rhein-Lahn-Kreises bei Isselbach. (PM)
Fakten:
Der Riesenbärenklau (Herakleum mantegazzianum) stammt aus dem Kaukasus und wurde im 19. Jahrhundert in Europa eingeführt. Er wurde ursprünglich als Zierpflanze und Bienenweide angepflanzt. Der Pflanzensaft verursacht schmerzhafte Hautreaktionen. Eine Pflanze zählt bis zu 50.000 Samen, die eine Keimfähigkeit von bis zu 10 Jahre besitzen.
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