Werbung

Nachricht vom 04.07.2019    

Eine Welt ohne Zinsen: Was tun?

Zum Thema „Eine Welt ohne Zinsen, was bedeutet das für mich und mein Vermögen?“ hatte die Westerwald Bank in Bad Marienberg interessierte Kunden in die Bankräume des Geldinstitutes eingeladen. Benjamin Brodt, Marktbereichsleiter der Westerwald Bank in Bad Marienberg, konnte neben den Gästen den Referenten des Abends, Jakob Crasemann von der DZ Bank aus Frankfurt begrüßen. Im Anschluss des Vortrages stellte sich Crasemann bei einem gemeinsamen Imbiss den Fragen der Interessenten.

„Durch die Niedrigzinspolitik verlieren die Deutschen auf Jahressicht etwa 46 Milliarden Euro“, so Jakob Crasemann, Referent der DZ Bank aus Frankfurt. (Foto: GRI)

Bad Marienberg. Die Westerwald Bank in Bad Marienberg hatte interessierte Kunden in die Räume des Geldinstituts nach Bad Marienberg eingeladen, um in einem Vortrag von Jakob Crasemann, Referent der DZ Bank in Frankfurt zum Thema „Eine Welt ohne Zinsen, was bedeutet das für mich und mein Vermögen?“ interessante Einblicke und Aspekte, aber auch Anlageempfehlungen in der Welt der Nullzinspolitik zu erhalten. Trotz sommerlicher Hitze und dem gleichzeitig stattfindenden Länderspiel der deutschen U21-Kicker, konnte Benjamin Brodt, Marktbereichsleiter der Westerwald Bank Bad Marienberg, 30 interessierte Gäste zu dieser Veranstaltung begrüßen.

Spareinlagen sind durch Negativzins und Inflation belastet
„Im Zeichen der Nullzins- oder Negativzinspolitik“, so Jakob Crasemann, „sind Spareinlegen aufs Sparbuch wahrlich keine gute Geldanlage mehr.“ Gab es vor elf Jahren bei einer Sparbucheinlage von 20.000 Euro noch einen Zinserlös von etwa 1.000 Euro pro Jahr, so ist dieser momentan auf null Euro gesunken. Hinzu kommt eine Inflation von durchschnittlich zwei Prozent jährlich, so dass sich dies bei den Spareinlagen zusätzlich negativ auswirkt. Laut Statistik beträgt das Gesamtvermögen alle Sparer in Deutschland etwa 6.200 Milliarden Euro. Davon sind etwa 40 Prozent als Bargeldeinlagen auf Sparbücher angelegt, 31 Prozent bei Versicherungen, 10 Prozent bei Investmentfonds, 6 Prozent in Aktien und der Rest in sonstigen Wertanlagen. Durch die Niedrigzinspolitik verlieren die Deutschen auf Jahressicht etwa 46 Milliarden Euro. Stellt man sich die Frage, wie lange die Niedrigzinsphase noch anhalten wird, muss man als erstes die hohe Staatsverschuldung anführen. Denn eine Inflation und niedrige Zinsen sind ein probates Mittel zum Schuldenabbau. Alte Kreditverträge mit hohen Zinsen werden beispielsweise durch neue Kreditverträge mit niedrigen Zinsen abgelöst. Zusätzlich steigen bei einer Inflation die Preise, dadurch erhöht sich der Gewinn, die Löhne werden angehoben und letztendlich steigt der Konsum, was der gesamten Wirtschaft zugutekommt.

Zum Vermögensaufbau mehrere Anlagemodelle kombinieren
„Die ideale Geldanlage“, so Jakob Crasemann, „ist ein Mix aus Verfügbarkeit, Sicherheit und Rendite ¬– einfach, ohne Kosten und steueroptimiert.“ Da es diese Anlage nicht gibt, sollte man mehrere Anlagemodelle anhand der Verfügbarkeit, Planbarkeit, Rendite und Stabilität kombinieren. Zur Verfügbarkeit zählen Bargeldbestände, Sparbücher und Tagesgeldkonten. Zur Planbarkeit gehören Sparbriefe, Inhaberschuldverschreibungen, Staatsanleihen und Unternehmensanleihen. Als Rendite sind Unternehmensbeteiligungen in Form von Aktien anzusehen. Und für Stabilität sorgt der Besitz von oder die Beteiligung an Immobilien.



Aktienkauf durch Streuung auf alle Unternehmen und Branchen
Betrachtet man den Aktienmarkt früher und heute, so hat man früher auf einzelne Unternehmen und einzelne Branchen gesetzt. Dies führte bei Kursverlust oftmals zu hohen eigenen Verlusten oder zum Ruin. Heute setzt man hingegen beim Aktienkauf auf alle Unternehmen und alle Branchen. Wer beispielsweise 1998 in den DAX investierte und im Jahr 2000 wieder ausgestiegen ist, erreichte eine Rendite von 13,4 Prozent (Quelle: Boerse.de). Dabei kann Lernen von den Großen kein Schaden sein. Als positives Beispiel gilt der Norwegische Staatsfonds. Der größte Staatsfonds der Welt mit einem verwalteten Vermögen von etwa 8.256 Milliarden Euro mit Stand Ende 2018 hat etwa 67 Prozent des Vermögens in Aktien angelegt, etwa 31 Prozent in Anleihen und Wertpapieren und der Rest in Immobilien (Quelle: Wikipedia). Für die optimale Geldanlage ergeben sich so für den Anleger fünf goldene Regeln. Erstens: Anlegen, auch wenn die Kurse mal tiefer stehen sollten. Zweitens: Unverplantes Vermögen mittel- bis langfristig anlegen. Drittens: Mit renditestarken Anlagen einer Geldvernichtung durch Inflation und niedrigen Zinsen vorbeugen. Viertens: Verschiedene Anlageklassen nutzen und breit streuen. Fünftens: Anlagen einbeziehen, von denen man auch von Seitwärtsmärkten profitieren kann.

Im Anschluss des Vortrages wurde den Gästen bei einem Imbiss Gelegenheit zur Diskussion und Fragestellung an den Referenten des Abends, Jakob Crasemann, gegeben. (GRI)


Lokales: Bad Marienberg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Bad Marienberg auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Wirtschaft


HwK-Vollversammlung: Präsidium und Vorstand gewählt

Koblenz. Bei der konstituierenden Sitzung am 19. November 2024 standen unter anderem die Wahlen des Kammerpräsidenten und ...

Treffen in Wissen zum Thema "Verkaufsoffener Sonntag im Dezember"

Wissen. Das Thema scheint ein Dauerbrenner in Rheinland-Pfalz und damit auch in der hiesigen Region zu sein: Seit Jahren ...

Ausgezeichnet: Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz

Koblenz. Den Preis hat jetzt die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt an die erfolgreichsten Absolventen ...

Festlicher Treffpunkt in Hof: Weihnachtsmarkt mit Rekordanzahl an Ausstellern

Hof. Mit rund 20 Ausstellern - deutlich mehr als im Vorjahr - bietet der Markt noch mehr Vielfalt und Inspiration für weihnachtliche ...

Hachenburg: Neue Schülergenossenschaft gegründet

Hachenburg. In den Räumlichkeiten der Westerwald Bank in Hachenburg fand nun die offizielle Gründungsversammlung statt. Die ...

IHK Koblenz informiert über die Vorteile der Höheren Berufsbildung für Unternehmen

Koblenz. In einer zunehmend komplexen Arbeitswelt ist die Qualifikation von Fachkräften ein entscheidender Erfolgsfaktor ...

Weitere Artikel


Brückenfest Limbach - Sommernachtserlebnis an der Kleinen Nister

Limbach. Das Limbacher Brückenfest besitzt generationenübergreifend Kultstatus und lockt auch zur 48. Auflage wieder tausende ...

FSV 1919 Kroppach feiert 100. Geburtstag mit vielen Stars

Kroppach. Am Freitag, 19. Juli steigt ab 20 Uhr die „Mallorca Party“ mit Olaf Henning, Marry (BIERKÖNIG, Mallorca), Sandy ...

Fleischer des Rhein-Westerwaldes haben fünf neue Gesellen

Montabaur. Er ging in seiner Rede eingehend auf die Bedeutung des Handwerks in unserer Wirtschaft sowie auf die beruflichen ...

Heißes "UND/ODER:AUCH" Festival im Stöffel-Park Enspel

Enspel. Die Entscheidung der Veranstalter, das Konzert vom kühlen 12. Mai auf den westerwälder Sommer zu verschieben, erwies ...

Förderkreis finanziert Laptops und flinke Flitzer

Selters. Die Förderteams der Grundschule nutzen für die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern die Neuanschaffungen bereits ...

Auf Safari im Zoo Neuwied

Neuwied. Passend zum lang ersehnten Ferienbeginn dürfen vor allem junge Zoobesucher nun ihre detektivischen Fähigkeiten unter ...

Werbung