Kein junger Mensch soll verloren gehen
Gemeinsam unterstützen am Übergang von der Schule ins Berufsleben: Westerwaldkreis, Agentur für Arbeit Montabaur und Jobcenter stärken ihre Kooperation in einer Jugendberufsagentur. Kein junger Mensch soll verloren gehen! Dies ist zugleich Leitmotiv und Ziel der Jugendberufsagentur, in der drei Sozialleistungsträger im Westerwaldkreis sich vernetzen und ihre Ressourcen bündeln. Gemeinsam werden Jugendliche am Übergang von der Schule in den Beruf begleitet, damit ihr Start in ein erfolgreiches (Erwerbs)Leben gelingt.
Montabaur. Die Akteure mit unterschiedlichen Aufgabenfeldern sind die Kreisverwaltung (Jugendhilfe), die Agentur für Arbeit Montabaur (Arbeitsförderung) und das Jobcenter Westerwald (Grundsicherung) – vertreten durch Landrat Achim Schwickert, den Vorsitzenden der Geschäftsführung, Elmar Wagner, und Geschäftsführer Theo Krayer. Sie unterzeichneten jetzt eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.
„Die Zusammenarbeit ist längst selbstverständlich, und sie funktioniert gut“, erklärt der Landrat. „Nun geht es darum, dieses Miteinander noch verbindlicher zu gestalten.“ Als gemeinsame Aufgaben nennt er die Förderung der beruflichen und sozialen Integration, den Ausgleich sozialer Nachteile und das Überwinden individueller Defizite.
„Der Wechsel ins Erwachsenen- und Erwerbsleben ist eine einschneidende Lebensphase“, sagt Agenturchef Elmar Wagner. „Junge Menschen müssen sich aus verlässlichen Strukturen verabschieden, neu orientieren und grundsätzliche Entscheidungen treffen. Die größte Gefahr besteht darin, den Anschluss zu verlieren oder nicht ins Spiel zu kommen. Umso wichtiger ist es, alle regionalen Angebote miteinander zu verzahnen.“ Die Agentur für Arbeit setzt den Schwerpunkt bei der frühzeitigen und qualifizierten Berufsberatung, der Vermittlung passender Ausbildungsstellen und der Unterstützung schwächerer Bewerber beziehungsweise Azubis.
Die Jugendberufsagentur kann auf Erfolgen aufbauen. Beispielhaft ist das Projekt Juwel: Jugendliche und junge Alleinerziehende auf dem Weg zur Integration in den Landkreisen Rhein-Lahn und Westerwald. „Im Fokus stehen alle, die besondere Hilfe brauchen. Die Gründe sind vielfältig. Sie reichen vom schwierigen sozialen Umfeld über massive Probleme in der Schule bis hin zu persönlichen Handicaps“, weiß Theo Krayer, Geschäftsführer des Jobcenters Westerwald. „Dass trotzdem erfreulich viele junge Menschen integriert werden können, liegt an der ganzheitlichen und individuellen Betreuung.“
Ein Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt, dass die Initiativen Früchte tragen. Bei guter Konjunktur und hoher Nachfrage nach Fach- und Nachwuchskräften hat der Westerwaldkreis derzeit eine historisch niedrige Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent. In der Personengruppe der 15- bis 25-Jährigen wird sie noch unterboten; hier beträgt sie 2,3 Prozent. (PM)
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