Volle Dröhnung auf dem Weyerdamm: Rock-Hurricane fegte über Altenkirchen
Sie waren da: „AB/CD“ und „Völkerball“ rockten das Zelt bei „Rock im Zelt“ (RiZ) auf dem Altenkirchener Weyerdamm. RiZ hat sich inzwischen längst überregional einen Namen gemacht, denn für echte Rock-und Hardcorefans ist es ein Muss, dieses Festival zu besuchen. Und „Völkerball“-Frontmann René Anlauff versprach: „Wir kommen wieder.“
Altenkirchen. Nicht alle in Altenkirchen werden erfreut sein, wenn es heißt „It´s RiZ-time“. RiZ bedeutet ganz einfach „Rock im Zelt“ und eröffnet jedes Jahr das Schützenfest in Altenkirchen. RiZ hat sich inzwischen längst überregional einen Namen gemacht, denn für echte Rock-und Hardcorefans ist es ein Muss, dieses Festival zu besuchen. Wie immer, so war es auch in diesem Jahr Michael Müller vom Getränkehandel Müller aus Oberwambach zu verdanken, dass zwei Hochkaräter der Rockszene ihre Visitenkarte in Altenkirchen abgaben: „AB/CD“ und „Völkerball“. Die Zugkraft beider Bands war beeindruckend, denn das große Festzelt war ausverkauft. Coverbands wird immer nachgesagt, sie würden nur versuchen, die Originale möglichst eins zu eins nachzuspielen, was bei den beiden Bands in keinem Fall zutrifft. Der Leitsatz von „Völkerball“ lautet: 99 Prozent Rammstein, 100 Prozent Völkerball.“ Diese mutige Aussage trifft nicht nur auf „Völkerball“ zu, sie kann auch zu 100 Prozent auf „AB/CD“ angewandt werden. Selbst eingefleischte Fans der Super-Bands müssen anerkennen, dass sie meinen, die Originale stehen auf der Bühne, wenn sie die Augen schließen. Beide Bands haben ihre Authentizität bewahrt, ihnen ist es gelungen, eine eigene Art der Interpretation zu kreieren.
Textsicheres Publikum
„AB/CD“ hatte die häufig sehr schwierige Aufgabe, als Opener die Fans im Zelt in Stimmung zu bringen – was den Jungs problemlos gelang. Textsicher begleitet von einem begeisterten Publikum, startete die Band einen atemberaubenden Ritt durch die unglaubliche Erfolgsgeschichte von „AC/DC“. Von den Anfängen der australischen Band mit Bon Scott, der frühere Star der Band, der bereits 1980 wegen Drogen und Alkohol starb, bis hin zur Dekade mit Brian Johnson, knallten „AB/CD“ Hit auf Hit in das bereits überhitzte Zelt. „High Voltage“, „Let there be Rock“, „Thunderstruck“, „Hells Bells“, „Back is Black“, natürlich auch „Highway to hell“ brachte die Meute der Fans zum Mitsingen und Mittanzen. Im zweiten Teil des Konzertes gab es so richtig was auf die Ohren: „TNT“, „The Jack“, „Bad Boy Boogie“ und „For those about to rock“ wurde nur noch von „You shook me all night long“ getoppt. Es gab kein Halten mehr, die Band aus dem Rhein-Main-Gebiet spielte mit der Masse.
Eindruck hinterlassen
Jeder Musiker der Band hatte die schwierige Aufgabe übernommen, die Musiker von „AC/DC“ zu spielen. Ohne die übrigen Musiker zu vernachlässigen, fielen besonders Stefan Schweser als Brian Johnson, Paul McGilley als Bon Scott und Dimi Deeds als Angus Young auf. Die Show, die Dimi Dees abzog, stand der berühmten Performance von Angus Young in nichts nach, die Leute flippten aus, als er sich mit seiner Gitarre „bewaffnet“ durch die Reihen kämpfte. Nach den umjubelten Zugaben konnte „AB/CD“ auf ein grandioses Konzert zurückblicken. Wer diese Band bisher noch nicht auf dem Radar hatte, der wird sicherlich ihren weiteren Weg verfolgen. Die Band hat in Altenkirchen Eindruck hinterlassen, und im Nachhinein ein Konzert geboten, welches sich vor dem folgenden Auftritt von „Völkerball“ nicht zu verstecken brauchte.
Die Post ging ab
Ja, dann war es endlich so weit, nach einer Umbauphase der Bühne betraten „Völkerball“ dieselbe. Als der Vorhang fiel, bekamen die Fans das geboten, was sie erwartet hatten: Eine Show, die manchmal an die Grenzen ging. Hart gegen sich selbst, aber auch das frenetische Publikum nicht schonend, ging so richtig die Post ab. Beeindruckend sind immer wieder die Explosionen, die bei fast jedem Song durch eine geniale Pyro-Technik den Besuchern immer wieder „Aahs“ und „Ohss“ entlockt. Eine wahre Feuerorgie begleitete die fünf Musiker während des gesamten Konzertes. Die Band präsentierte sich in absoluter Hochform, die Freude am Spielen, aber auch am Schocken, stand den Mitgliedern ins Gesicht geschrieben. „Völkerball“ erfüllte absolut die in sie gestellten Erwartungen, und zwar vom ersten Ton an. Getragen von der meistens martialisch klingenden Stimme von René Anlauff, die nichts, aber auch wirklich nichts mit den Schmalzstimmen von Roy Black oder Roland Kaiser zu tun hat, vervollständigten die übrigen Musiker „Völkerball“ zu einem Gesamtwerk. Jeder der Bandmitglieder hatte seinen Part, bei dem er seine brillanten musikalischen Fähigkeiten demonstrieren konnte. Andreas Schanowski, seines Zeichens Keyboarder, übernahm gerne die Rolle des „Pechvogels“, wobei er auch manchmal gedemütigt wurde. So musste er im großen Kochkessel die Attacken von René Anlauff über sich ergehen lassen, wurde bei dem Song „Haifisch“ auf einem Schlauchboot sitzend, über den Köpfen des Publikums hinweg getragen, oder hatte als Parodie von Donald Trump allerlei Demütigungen zu ertragen.
„Völkerball“ kommt wieder – versprochen!
Nach fast drei Stunden Konzerterlebnis konnte die erschöpfte, aber strahlend glückliche Band frenetisch gefeiert die Bühne verlassen. René Anlauff nutzte die Gelegenheit, denen seinen Dank auszusprechen, die das Konzert überhaupt erst möglich machten: Tontechniker, Lichttechniker, Pyrotechniker, und die Crew, die für den Auf- und Abbau der Bühne zuständig ist. Zu allerletzt wurde Michael Müller, Veranstalter und Organisator von „RiZ“ auf die Bühne gerufen, um von René Anlauff ganz speziell gewürdigt zu werden. Da Anlauff in Altenkirchen zur Schule gegangen ist, hat er eine besondere Affinität zur Kreisstadt. Unter dem Jubel der Fans verkündete er: „Altenkirchen, ihr wart ein geiles Publikum, wir kommen wieder.“ (wear)
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