Waldsterben war Thema beim "Waldcafe" der "555er"
Warum wird der Wald denn immer brauner und warum sterben denn so viele Fichten? Gefährdet der Klimawandel bald auch unsere Buchen und andere Arten? Diese Fragen stellten einige Seniorinnen und Senioren der Initiative „555 Schritte – fit bis ins höchste Alter“ beim diesjährigen „Waldcafé“ im Grünen. Dabei war der Wald nicht nur die passende Kulisse für einen schönen Nachmittag, sondern in Gesprächen, Gesang und bei einem Quiz beschäftigten sich die 555er auch mit dem Zustand des ihnen seit Jahrzehnten vertrauten heimischen Waldes.
Buchfinkenland. „Was die Kinder und Jugendlichen am Freitagmittag machen, machen wir heute Nachmittag“, so eine Bewohnerin des Seniorenzentrums Ignatius-Lötschert-Haus scherzhaft. Gemeint war die Beschäftigung mit den Folgen des Klimawandels – für die Senioren am Beispiel des heimischen Waldes. Da konnte die Information nicht beruhigen, dass bereits 84 Prozent aller Bäume laut Waldzustandserhebung von 2018 geschädigt sind. „Dafür muss man kein Förster sein“, meinte einer der Senioren, „immer mehr Schädlinge greifen den geschwächten Wald an, der sich bei Hitze und Wassermangel nicht mehr erholen kann“.
Trotz der vielen Fragen im Hinterkopf, durften sich alle bei Kaffee und Kuchen im nicht mehr ganz so gesunden Wald so richtig wohl fühlen. Viele fleißige Hände aus dem Altenheim und aus den Dörfern rundum hatten am schattigen Waldrand oberhalb von Horbach Tische, Stühle und Bänke aufgestellt und die Tafel war reichlich gedeckt. Da hatte Franz-Josef Jung beim für die 555er üblichen Quiz, bei dem es diesmal natürlich auch um Wald und Natur ging, leichtes Spielt. Als Einwohner des Buchfinkenlandes war die Antwort auf die Frage naheliegend, was denn der am meisten verbreitete Vogel in Deutschland ist: natürlich der Buchfink! Ein weiteres Thema war die Wasserknappheit, unter der die Bäume besonders zu leiden haben.
Zu guter Letzt durfte dann auch vielstimmig der Wald besungen werden: Paul Ferdinand stimmte mit seiner Gitarre Lieder an wie „Tief im Westerwald“ oder „Im grünen Wald“. Heiterkeit rief die Textzeile hervor „Der Sohn heißt Waldemar, weil es im Wald geschah“. Darauf kam der Zwischenruf: „Mein Kind heißt Edeltraud, gezeugt im Heidekraut“. Ein Beleg dafür, dass auch die älteren „Buchfinken“ ausgelassen und lustig sein können.
Übrigens: neue 555er ab 80 Jahre aus dem Buchfinkenland und den angrenzenden Dörfern sowie natürlich aus dem Altenheim und der diesem angegliederten Tagespflege sind bei den monatlichen Treffen immer herzlich willkommen. Beispielsweise am Mittwoch, 7.August beim jährlichen Orgelkonzert nur für die Senioren in der Gackenbacher Pfarrkirche. Start zu den 555 Schritten ist dann um 14 Uhr am Ignatius-Lötschert-Haus. Konzertbeginn gegen 14.30 Uhr. Info gerne unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de. (PM)
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