Die Sonne lachte zum Jubiläum des Seniorenzentrums St. Agnes in Dernbach
Bei strahlendem Sonnenschein feierten die Ordensschwestern des Seniorenzentrums St. Agnes gemeinsam mit Mitarbeitern sowie Haus- und Pflegedienstleitung am 24. Juli vorab das Jubiläum ihrer Einrichtung mit einem Grillfest. Geruhsam und weltlich ging es dabei auf dem Vorplatz des benachbarten Seniorenzentrums St. Josef zu, wo die Schwestern unter großen Sonnenschirmen bei kochenden Temperaturen, leckerem Grillfleisch, bunten Salaten und Live-Musik zusammen das Fest begingen.
Dernbach. Vor fast genau fünf Jahren, am 28. Juli 2014, öffnete das Seniorenzentrum St. Agnes seine Pforten für die Ordensschwestern der Armen Dienstmägde Jesu Christi. Auf dem Gelände des früheren Kindergartens St. Agnes war damals eine moderne Pflegeeinrichtung entstanden, die vielen Schwestern seither als Altersruhesitz diente und noch immer dient. „Wir fühlen uns hier sehr wohl!“, berichtet Schwester Marina, die Vorsitzende des Heimbeirats von St. Agnes. Sie selbst zog kurz nach der Eröffnung in das Haus und erklärt, dass die Vorteile des Lebens in St. Agnes unter anderem darin bestünden, dass die Schwestern hier weiter am Ordensleben teilnehmen können, auch wenn sie vereinzelt alters- oder gesundheitsbedingt nicht mehr mobil seien. So würden beispielsweise die Heiligen Messen, die täglich, außer an Samstagen in der Kapelle gefeiert werden auch auf die Fernseher in den Zimmern der Schwestern übertragen, wo diese sie in ihren Betten verfolgen können. Ein Unterschied zu den meisten weltlichen Seniorenzentren sei in St. Agnes sicher, dass sich alle Schwestern kennen. Es gebe keine unbekannten Gesichter im Haus, berichtet Schwester Marina: „Jeder kennt hier jeden!“
Die Hausoberin von St. Agnes, Schwester Jeanette, zog bereits vier Tage vor der offiziellen Eröffnung der Einrichtung in das Haus ein. Als Hausoberin ist sie nicht nur eine wichtige Ansprechpartnerin für alle im Haus wohnenden Schwestern, sondern auch die Schnittstelle zu den weltlichen Haus- und Pflegedienstleitungen. Neben dieser Aufgabe übernimmt sie auch die Funktion der Ordensvertretung und die Seelsorge im Haus. Das ist natürlich viel Arbeit, doch das sind die Armen Dienstmägde gewohnt. Viele der Schwestern befanden sich lange in Missionen im Ausland, viele haben dabei mitgewirkt, die verschiedenen Einrichtungen des Trägers, der heutigen Dernbacher Gruppe Katharina Kasper zu gründen und zu etablieren. Die starke Gemeinschaft des Ordens der Armen Dienstmägde Jesu Christi fand vor fünf Jahren in St. Agnes eine weitere Heimat, in der das vertraute Leben in der Gemeinschaft auch im Alter fortgeführt werden konnte. Ein Halt, den die Schwestern auch heute noch genauso suchen und brauchen.
Auch im benachbarten Seniorenzentrum St. Josef wohnen einige Schwestern des Ordens. Die beiden Einrichtungen sind eng verbunden. „Die Nähe zu St. Josef ist eine große Bereicherung für uns!“, fasst Hausoberin Schwester Jeanette das Verhältnis kurz zusammen. Ob Kegeln, Bingo oder gemeinsames Musizieren; die Schwestern organisieren und betreuen in St. Josef zahlreiche Veranstaltungen. Sie selbst profitieren dabei auch vom persönlichen Austausch mit den Bewohnern, die ihrerseits aus aufregenden Lebensgeschichten berichten können und ihre Erfahrungen, Meinungen und Ansichten mit den Schwestern gerne austauschen.
Brigitte Teufel, Pflegedienstleitung in St. Agnes, ist bereits seit sechs Jahren in Dernbach tätig. Zu den Besonderheiten der Arbeit in einem Seniorenzentrum für Ordensschwestern bemerkt sie, dass die Pflege in St. Agnes den kompletten Tagesablauf an die Gebetszeiten der Schwestern anpasst. Dadurch ist der Rhythmus ein wenig abweichend von weltlichen Einrichtungen. Doch wer nun glaubt, dass in einem Seniorenzentrum für Ordensschwestern nur Beten und Arbeiten den Tag bestimmt, der liegt falsch! Lachend erzählt Brigitte Teufel von der „Sommerchallenge“ im Jahre 2016, die in den beiden Seniorenzentren in der Josefshausstraße in Dernbach ausgetragen wurde. Die Schwestern entschieden sich damals für das Motto „Reise nach Mallorca“, nachdem eine der Schwestern im Fernsehen einen Bericht über den Ballermann verfolgt hatte. Fasziniert von dem, was sie dort gesehen hatte und mit Begeisterung im Herzen überzeugte sie ihre Schwestern davon, dass dies genau das richtige Thema für ihre Sommerchallenge sei. So wurde die Dachterrasse des Seniorenzentrums mit einem portablen Pool und vielen Säcken Sand zu einer mediterranen Strandkulisse dekoriert. Eine Getränkebar und Relaxliegen durften dabei auch nicht fehlen. Neben nichtalkoholischen und auch alkoholischen Cocktails, die die Schwestern auf ihrem eigenen kleinen Mallorca genossen, tranken sie während der Sommerchallenge natürlich auch - dem Original entsprechend - ihren Sangria aus Eimern, in die sie 1,2 Meter lange Strohhalme tauchten. Auch so sieht das Leben im Seniorenzentrum St. Agnes aus. Kein Wunder, dass sich alle schon auf die nächsten fünf Jahre freuen. (Michael Roesler)
Lokales: Wirges & Umgebung
Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Wirges auf Facebook werden!