Kirchweih- und Patronatsfest sowie Dorfkirmes in Hellenhahn-Schellenberg gefeiert
Der kirchlichen Feier folgt die Weltliche – die Kirmes. So ist es seit Jahrzehnten Brauch. Der Weihetag des Gotteshauses in Hellenhahn-Schellenberg erfolgte 1926. Als Kirchenpatron wählte man „Sankt Petrus in Ketten“. Den Geburtstag der Kirche feiert man, so Gemeindereferentin Eva-Maria Henn in ihrer Begrüßung, mit einer „Kirchmesse“, aus dem sich „Kirmes“ ableite. Zugleich feierte man auch das Patrozinium der Kirche. Zu dem feierlichen Gottesdienst, den Pater Joshy Manalel zelebrierte, begrüßte die Gemeindereferentin auch eine Abordnung der Kirmesjugend, mit der man gemeinsam in das Gotteshaus eingezogen war.
Hellenhahn-Schellenberg. Unsere Kirche im Dorf, so Eva-Maria Henn, stehe für frohe Feste, aber auch traurige Anlässe. Hier wurde man getauft, ging zur Erstkommunion und Firmung, es wurde geheiratet und sich von Menschen verabschiedet. Manch einer käme auch tagsüber in die Kirche, um mit dem Herrgott ein paar Minuten allein zu sein, oder der Gottesmütter Sorgen und Nöte vorzutragen.
In ihrer Predigt stellte Eva-Maria Henn die rhetorische Frage: Wo wohnt Gott. In der Kirche, im Tabernakel, ja. Aber nicht nur da. Man sei nicht nur daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern da, wo man verstanden wird. Wo man sich angenommen fühle. Ein Ort, wo man füreinander da sei, Hilfe und Trost erfahre und auch Freude, Begeisterung und Gemeinschaft. Daheim sein könne man auch in der Kirche, im Gottesdienst, um zu spüren, hier ist Gott, der mich versteht, zu dem ich im stillen Gebet heimkommen kann.
Bei den Fürbitten wirkten auch Mitglieder der Kirmesjugend mit. Am Schluss des Gottesdienstes lud dann die Gemeindereferentin zur Kirmes an der Mehrzweckhalle ein und dankte allen, die mitgeholfen hätten, dass man Kirmes feiern könne. Mit „Großer Gott wir loben dich“, in das alle Kirchenbesucher einstimmten, wurde der Kirchweih-Gottesdienst beendet.
Gemeinsam mit der Kirmesjugend zog man dann zum Festplatz, wo alles, was zur Kirmes gehört, bereits vorgerichtet war. Den Auftakt zur Kirmes aber bildeten tags zuvor das Kirmesbaumaufstellen sowie der schon traditionelle Fassbier-Anstich durch die Ortsbürgermeisterin Birgit Schmidt. Erstmals war ein großes Festzelt aufgebaut, in das am Samstagabend die „First Beat“ schwerpunktmäßig die Jugend mit großem Erfolg anlockte. Neu im Angebot war eine Cocktail-Bar, die ob der großen Nachfrage zwischenzeitlich, bevor Nachschub anrollte, Ausverkauf melden musste. Der Frühschoppen ist natürlich der Treffpunkt zum Plausch, Zuhören und fröhlich sein. Für Letzteres sorgten als Stimmungsmacher die „Oellinger Blasmusikanten“ unter der Leitung von Thomas Schneider. Die Blasmusikanten haben sich mit großem Erfolg, der egerländisch-böhmischen Musik verschrieben. Das kommt natürlich auch beim Frühschoppen an, ebenso wie die Moderation von Frank Sander, der die Vorträge interpretierte.
Man sah erstaunlich viele auswärtige Besucher, auch die von verschiedenen Kirmesjugend-Abordnungen. Kein Wunder, dass der Frühschoppen sich bis in den Nachmittag ausdehnte, wo „DJ Flo“ dann weiter die Gäste musikalisch unterhielt. Im Sportraum der Mehrzweckhalle war unterdessen ein (hochgelobtes) riesiges Buffet mit gespendetem Kuchen aufgebaut, wo die Auswahl schwer fiel. Bei herrlich duftendem Kaffee, den hilfreiche Damen vom Gemeindeausschuss der Kirchengemeinde servierten, kamen die Gäste bald ins in unterhaltsame Gespräche.
Für die Kleinen gab war ein Hüpfburg aufgebaut, bei Geschicklichkeitsspielen durfte man sich versuchen oder, unter Aufsicht, zum Lasergewehrschießen in den Raum des Schützenvereins gehen. An der Kinderschminkstation von Beate Wesselkamp stand die Kids Schlange, um sich in alle möglichen Tiere verwandeln zu lassen.
Mit Spannung wurde die Verlosung von vielen Sachpreisen erwartet. Die Kirmesjugend hatte zuvor fleißig Lose angeboten, die großen Absatz fanden. Bis in die späten Abendstunden wurde dann noch weiter Kirmes gefeiert. Darüber zeigte sich Ortsbürgermeisterin Birgit Schmidt erfreut. Sie war es, die vor vier Jahren den Anstoß zur Wiederbelegung der Kirmes gab. Alle Ortsvereine und auch die Kirchengemeinde wurden mit ins Boot geholt und helfen seither gemeinsam bei der Ausrichtung und Gestaltung der Kirmes mit. Dazu gehört ebenso die neugegründete Kirmesjugend. Hier wird echte Dorfgemeinschaft dokumentiert. Der Erlös bleibt deshalb auch im Ort und wird für Anschaffungen verwendet. Im nächsten Jahr sind dann turnusmäßig wieder die Möhnen mit dem „Kartoffelfest“ an der Reihe. Willi Simon
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