Kirchenkonzert auf der Gackenbacher „Doppelorgel“ gefiel den Senioren
Sonst ist er mit dafür verantwortlich, dass herausragende Organisten dieser Welt bei den „Gackenbacher Orgelkonzerten“ im Kultursomme Rheinland-Pfalz zu hören sind. Jetzt spielte Ralf Cieslik selbst wieder einmal ein Konzert für eine ganz besondere Zielgruppe: vom Projekt „555 Schritte – fit bis ins höchste Alter“ waren alle Ü-80-Senioren aus der Region eingeladen. Und viele waren in die Pfarrkirche in Gackenbach gekommen.
Gackenbach. Was Organist Ralf Cieslik der inzwischen berühmten „Doppelorgel“ an vertrauten und neuen Tönen und Klängen entlockte, war für die zahlreichen älteren Zuhörerinnen und Zuhörer faszinierend. Doch zunächst wies der Musiker darauf hin, dass auch die beiden Orgeln ein Opfer des Klimawandels geworden sind: „Ihnen war bei fast 30 Grad in der Kirche zu heiß und sie mussten neu gestimmt werden“. Er habe deshalb heute leisere Töne, aber bekannte Melodien ausgewählt.
Zu hören waren unter anderem „Ave verum“ von Mozart, „Largo“ von Händel und „Die Himmel rühmen“ von Beethoven. Seniorsänger Hermann Lamay ließ als Bewohner des Altenheimes seine Bassstimme erklingen bei „Ich bete an die Macht der Liebe“. Dem stand Paul Ferdinand aus Horbach nicht nach und sang mit immerhin 88 Jahren eindrucksvoll das „Wolgalied“ aus dem Zarewitsch von Franz Lehar. Gerne durften die Gäste bei dem einen oder anderen bekannten Kirchenlied mitsingen. Das galt besonders beim „Großer Gott wir loben dich“ am Ende des Konzertes.
Doch vor der Muse mussten die 555er zunächst den ersten Teil der üblichen 555 Schritte vom Ignatius-Lötschert-Haus bis zur Pfarrkirche bei idealem „Seniorenwetter“ zurücklegen. Der Weg zurück fiel den insgesamt 74 Teilnehmenden aus den Dörfern des Buchfinkenlandes und darüber hinaus sowie aus dem Seniorenzentrum und dessen Tagespflege dann leichter, da es im schönen Gesellschaftsraum des Altenheimes bereits nach Kaffee und Kuchen duftete. Viele helfende Hände hatten den Saal mit tollem Blick ins Buchfinkenland in ein nettes Café verwandelt.
Dort wartete Quizmaster Franz-Josef Jung mit einer neuen Runde des „Heimatquiz für Buchfinkensenioren“. Passend zum vorangegangenen Besuch der Pfarrkirche war eine Frage, wie viele kleine oder große Gotteshäuser es in der Pfarrei Montabaur-Stelzenbachgemeinden gibt? 18 war die richtige Antwort, was doch bei einigen zu erstaunten Blicken führte. „Da gehören aber natürlich auch die kleinen Kapellen dazu“, so Jung.
Die nächsten 555 Schritte werden am Mittwoch, 4. September im Kunst- und Naturschutzzentrum b-05 im Montabaur Stadtwald zurückgelegt. Dazu sind wie immer alle Ü-80 Senioren aus dem Buchfinkenland und darüber hinaus sowie aus dem Seniorenzentrum, herzlich willkommen. Einige waren so fasziniert von den Orgelklängen, dass sie am 8. September um 17 Uhr zum nächsten “Gackenbacher Orgelkonzert“ mit Joseph Nolan aus Australien kommen wollen. Weitere Infos zu den 555ern gerne unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de. (PM)
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