„Ischelessen“ Open Air zur Kirmes in Hachenburg
Als absehbar war, dass der Kirmesmontag in Hachenburg von strahlendem Sonnenschein begleitet würde, reagierten die Verantwortlichen der Stadt blitzschnell, sie verlegten das traditionelle „Ischelessen“ in den schönen Garten am alten Vogthof. Die fleißigen Stadtarbeiter stellten kurzerhand viele Kirmeszeltgarnituren auf, Mitarbeiter der Stadt und viele ehrenamtliche Helfer bemühten sich um die Gäste, die voller Vorfreude, bei Sonne pur an den Tischen Platz nahmen. Stadtbürgermeister Stefan Leukel begrüßte die Gäste, schoss dabei noch eine Spitze an die anwesenden Landespolitiker ab, die gefälligst dafür sorgen sollen, dass der Schulanfang nach den großen Sommerferien, und dass „Ischelessen“ nicht auf einen Tag fallen. Stefan Leukel erkannte die Zeichen der Zeit, er sah in die hungrigen Gesichter der Gäste, darum fasste er sich extrem kurz.
Hachenburg. Sofort begann die Service-Crew mit dem Servieren des „Ischelbratens“, schon beim Hinsehen auf dem Teller lief das Wasser im Mund zusammen. Die Herstellung ist wahrscheinlich denkbar einfach, doch um die Hackfleischmasse so fluffig leicht hinzubekommen, müssen doch wohl einige Tricks angewandt werden, auch die Auswahl der Gewürze scheint geheim zu sein. Zum Hackbraten passten die gedünsteten Zwiebeln und komplettierten den vorzüglichen Geschmack, zufriedene Gesichter dankten dem Koch für das gelungene „Ischelessen“.
Bis zum Beginn des Festumzuges zum „Alter Markt“ blieb noch etwas Zeit, die von den Gästen zu einem lockeren Smalltalk genutzt wurde. Dann versammelten sich die Besucher vor dem Vogthof, um auf die Kirmesjugend zu warten, die nach einiger Zeit des Wartens mit viel Tam-Tam erschien, begleitet von vielen Menschen, Alt und Jung sowie musikalisch unterstützt vom Musikverein Siershahn.
Vor dem Vogthof hatte sich inzwischen eine fast unüberschaubare Menschenmenge angesammelt, die natürlich zuerst gemeinsam das „Westerwaldlied“ schmetterte. Nun nahte ein weiterer Höhepunkt: Am geöffneten Fenster im 1. Stock des Vogthofs rangen Marco Pfeifer, der Präsident der Kirmesgesellschaft Hachenburg und Stadtbürgermeister Stefan Leukel um den Stadtschlüssel, dabei spielten sich regelrechte Kampfszenen ab, die Sympathien lagen eindeutig bei Marco Pfeifer, der entsprechend angefeuert wurde. So, oder so ähnlich muss sich der berühmte „Prager Fenstersturz“ abgespielt haben. Schließlich konnte Marco Pfeifer, unter dem Jubel der Zuschauer, dem Stadtchef den Schlüssel abnehmen, nun übernahm er das Regiment in Hachenburg, Stefan Leukel hatte nix mehr „zu verkaramellen“. Marco Pfeifer befahl nun, dass die Menschen den Kirmeszug formieren, und angeführt vom Musikverein Siershahn, in Richtung „Alter Markt“ marschieren sollten.
Dort angekommen, ließen Marco Pfeifer und Matthias Bonn, das Kirmesekel der KG Hachenburg, einige lockere Sprüche vom Stapel, die der Stimmung auf dem Platz bestimmt nicht abträglich waren. Immer wieder erschallte aus hunderten Kehlen der Schlachtruf des Westerwaldes über den „Alter Markt“: „Hui Wäller, - allemol“. Wahre Beifallstürme ernteten rund 200 Schüler und Schülerinnen der Grundschule „Am Schloss“, die nach der Melodie „Rockin‘ all over the world“ von „Status Quo“, die Kirmes-Hymne „Kirmes in Hachenburg“ sangen.
Vom „Alter Markt“ aus formierte sich der Zug wieder und zog wie ein Lindwurm weiter in Richtung Festzelt im Burggarten. Dort ging die Sause mit dem traditionellen Frühschoppen so richtig los. Das Zelt füllte sich innerhalb kürzester Zeit bis auf den letzten Platz, die Stimmung hätte nicht besser sein können. Einen nicht geringen Anteil daran hatten die Musiker und Musikerinnen des Musikvereins Siershahn, die „HaKiJus“ und die „Lasterbacher Musikanten“. Mit dem Frühschoppen, dem anschließenden Dämmerschoppen und dem Spätschoppen wurde die Kirmes 2019 in Hachenburg angemessen „beerdigt“. wear
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