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Nachricht vom 17.08.2019    

Naturschutzverbände BUND und NI fordern Wald-Erhalt am Nauberg

In seiner Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren für den Tagebau „Nauberg – Welsche Hütte“ im Westerwaldkreis fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz die Verweigerung der Genehmigung für den weiteren Basaltabbau am Nauberg. Es könne nicht sein, dass in Zeiten der Klimakrise ein zum Teil über 120 Jahre alter Wald abgeholzt werde, um Schotter für den Straßenbau zu gewinnen. Auch die Naturschutzinitiative ist vehement gegen die Maßnahme und wird nötigenfalls den Klageweg beschreiten.

Buchenwald auf dem Nauberg. Foto: BUND

Nister/Mainz/Quirnbach. „Wir fordern von Brasilien den Stopp der Regenwaldabholzung. Wissenschaftler fordern, dass zum Schutz des Klimas weltweit Milliarden neuer Bäume gepflanzt werden, und wir wirtschaften einfach weiter wie bisher. Als gäbe es keine Klimakrise“, ärgert sich BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub. Der Wald müsse als CO2-Speicher erhalten bleiben. Außerdem würden durch den geplanten Abbau Trinkwasserquellen verloren gehen. Für diese solle zwar Ersatz geschaffen werden, aber auch hier sieht der BUND die Notwendigkeit, Vorsorge zu betreiben. „Wir müssen damit rechnen, dass wir immer mehr Trockenperioden bekommen. Wir haben jetzt schon in manchen Regionen in Rheinland-Pfalz Probleme mit Wasserknappheit. Deshalb müssen wir mit unseren Wasservorräten sehr sorgsam umgehen“, betont Yacoub.

Der Wald habe außerdem eine bedeutende ökologische Funktion. So sei er das drittgrößte Naturwaldreservat in Rheinland-Pfalz. Der Buchenwald auf Basalt komme im Land an keiner anderen Stelle vor. Arten wie die Wildkatze oder die Haselmaus würden durch das Vorhaben erheblich beeinträchtigt werden.

Für die Bevölkerung spiele der Wald außerdem eine wichtige Rolle für die Naherholung und das regionale Klima. Bei heißen Temperaturen sei es in Wäldern meist mehrere Grad kühler als im Offenland.

Neben den Genehmigungsbehörden ist nach Ansicht des BUND auch die Politik gefragt. „Gerade die Belange des Klimaschutzes werden bei der Entscheidung der Behörden in Planungsverfahren oft nicht oder unzureichend berücksichtigt. Wenn die Landesregierung den Klimaschutz ernst meint, muss sie entsprechende Leitlinien für Genehmigungsbehörden vorgeben“, fordert Yacoub.

Die BUND-Stellungnahme können sie hier lesen.



Die Naturschutzinitiative (NI) hatte bereits Ende Juli gefordert: Erhaltet den Nauberg! Wald vor Basalt! Die NI beklagt, dass im Nauberg ein altes Naturwaldreservat mit über 140/160 Jahre alten Buchen für den Basaltabbau der Basalt AG "verlegt" werden.
Dafür würden 23 Hektar, das entspricht 32 Fußballfeldern, zerstört werden. Es ist für Naturschützer unverständlich, dass es dem Umweltministerium seit 2011 nicht gelungen ist, die Basalt AG von den Abbauplänen abzubringen und der „Verlegung“ dieses Naturwaldreservates auf andere landeseigene Waldflächen zuzustimmen.

Daher hat die Naturschutzinitiative e.V. (NI) die renommierte Anwaltskanzlei „Philipp-Gerlach & Teßmer“, Frankfurt mit der Wahrnehmung ihrer Interessen für den Natur- und Artenschutz beauftragt. Im Auftrag der NI hat die Kanzlei eine umfangreiche 27-seitige Stellungnahme und ein Fachgutachten zur Europäischen Wildkatze, die hier ihren Kernlebensraum hat, abgegeben.

"Beim Nauberg handelt es sich um einen einzigartigen „Wald auf Basalt“ mit einer sehr hohen biologischen Vielfalt. Wir fordern die Basalt AG auf, endlich vernünftig zu werden und ihre Pläne umgehend zurückzuziehen. Wer im Zeitalter des dramatischen Artenrückgangs, dem Verlust an Biologischer Vielfalt und der Klimaveränderung Wälder rodet, handelt völlig verantwortungslos", erklärte Harry Neumann, Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz der Naturschutzinitiative e.V. (NI).

Sollte es zu einer Genehmigung des Vorhabens durch das Landesamt für Geologie und Bergbau kommen, wird die NI den Klageweg beschreiten. Homepage: www.naturschutz-initiative.de/index.php?option=com_content&view=article&id=524&catid=21



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