Staatssekretärin Heike Raab besuchte Firma RASTAL
Von Helmi Tischler-Venter
Das „intelligente Bierglas aus dem Westerwald" ist eine der Stationen der #DigitalSummer-Reise von Staatssekretärin Heike Raab, die in diesem Jahr unter dem Motto „Digitale Innovationen – gesellschaftlicher Fortschritt" steht. Die Staatssekretärin für Medien und Digitales besucht Leuchttürme der Digitalisierung und Innovation. Aktuelle Entwicklungen, besondere Herausforderungen in der digitalen Arbeitswelt und Fragen des gesellschaftlichen Fortschritts stehen dabei im Mittelpunkt.
Höhr-Grenzhausen. RASTAL hat ein smartes Trinkglas mit einem NFC-fähigen Chip entwickelt. Die Anwendungen reichen von digitalen Pfandsystemen bis hin zu digitaler Bezahlung und Selbstbedienung. In einem Schnellkurs beeindruckte die RASTAL GmbH & Co. KG die Staatssekretärin mit einer Vielzahl an innovativen Ideen.
Raab kannte bereits die in Wacken verwendeten Plastikgläser mit Chip im Boden zum Selberzapfen, nicht jedoch die Marken-Exklusivgläser mit dem äußerst vielseitig programmierbaren, im Siebdruckverfahren aufgedruckten NFC-Chip, die das hundertjährige Unternehmen RASTAL entwickelt hat. Ein mehrköpfiges Designer-Team arbeitet unermüdlich an Innovationen. Das Familienunternehmen, das 120 Millionen Gläser pro Jahr produziert und damit weltweiten Einfluss auf die Trinkkultur nimmt, wurde wie Inhaber Raymond Sahm-Rastal stolz erwähnte, im Jahr 2016 zur Marke des Jahrhunderts gewählt. Die neueste Auszeichnung ist der Innovationspreis des Landes Rheinland-Pfalz.
Chef-Designer Carsten Kehrein erläuterte das „Smartglass“-Konzept, das neuartige Interaktionsmöglichkeiten mit und für den Gast bietet, ausgehend von der Prämisse, dass das Smartphone sowieso immer dabei ist. Man muss nur das Gerät nahe an das Glas halten, schon wird der aufgedruckte Chip ohne App aktiviert. Jeder Chip hat eine weltweit einzige Fahrgestellnummer, durch die das Glas auch verortet werden kann. Er erlaubt mobiles Bezahlen inklusive Pfandeingabe und ermöglicht vielfältigen Zusatznutzen. Kehrein führte anschaulich einige gechipte Marken-Exklusivgläser vor, zum Beispiel ein Cocktail-Glas, das eine Cocktail-Datenbank meldet und die benötigten Zutatenmengen nach Gläseranzahl errechnet oder ein Bierglas, das ein Gewinnspiel, einen Video-Clip oder ein Werbejingle spielt. Die Werbewirkung der Aktion wird messbar. Das Glas gewinnt einen Mehrwert und kann in Echtzeit verändert werden. Die Daten befinden sich auf einer Cloud von Rastal, die von den Kunden aufgerufen werden kann. Damit die Digitalisierung umfassend funktioniert, hat die Firma sich mit großen Partnern wie der Telekom vernetzt.
Die wesentliche Erfindung sei die 360 Grad-Betrachtung, die Rastal als erstes Unternehmen weltweit konzipierte, ergänzte CEO Thomas Nieraad: Zusammen mit dem Kunden wird in kurzer Zeit mit modernster Technik ein Glas designt - Form, Markendekor, Verpackungslösung, Digitalisierung und Vermarktung. Die Gläser werden irgendwo auf der Welt nach wirtschaftlichen Kriterien produziert und in Höhr-Grenzhausen endveredelt, das heißt bedruckt.
Zukunftsziele der Firma Rastal sind Vermeidung von Transportwegen und Sicherung der Hygiene. Daher arbeitet man auch mit Spülmaschinenherstellern zusammen. Der Chip dient dann der Kommunikation mit Maschinen. Demnächst werden Biergläser mit Chip von oben gefüllt werden, zurzeit noch von unten. Auch ein intelligenter Bierdeckel wurde entwickelt, der den Füllstand eines Glases misst und den Service rechtzeitig wegen Nachschubs informiert. Es eröffnen sich mit der Digitalisierung noch viel mehr Möglichkeiten, an denen das Team derzeit arbeitet.
Staatssekretärin Heike Raab war fasziniert von den Möglichkeiten, die das „intelligente Glas“ bietet und der Werbewirkung für die Innovationskraft des Bundeslandes. Mit vielen neuen Ideen im Kopf verabschiedete sich die Politikerin von der RASTAL-Geschäftsführung in Höhr-Grenzhausen. htv
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