Orgelkonzerte in Nassau und Gackenbach mit Johannes von Erdmann
Am 22. September betreten die Veranstalter der Gackenbacher Orgelkonzerte Neuland. Im Rahmen der Orgelfestwochen Rheinland-Pfalz findet ein so genanntes Wandelkonzert statt, bei dem die Besucher eingeladen sind, nacheinander zwei Orgelkonzerte an zwei verschiedenen Orten zu hören: Um 16 Uhr werden in der evangelischen Johanniskirche in Nassau Werke der Barockmusik dargeboten, um 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Bartholomäus in Gackenbach symphonische Orgelwerke.
Gackenbach. Die wandelnden Konzertbesucher dürfen sich in beiden Konzerten an demselben Künstler erfreuen: Johannes von Erdmann, Spross einer Musikerfamilie, weit gereister Konzertorganist und seit 1989 Dozent für Orgel und Methodik an Dr. Hoch´s Konservatorium, der renommierten Frankfurter Musikakademie.
Johannes von Erdmann erlernte bereits im frühen Kindesalter das Klavier- und Violinspiel, trat als 16-Jähriger mit Erfolg als Klaviersolist auf und begann im gleichen Alter seine organistische Ausbildung. In Frankfurt studierte er sodann Schulmusik, Religionspädagogik und Kirchenmusik und legte im Jahre 1983 sein A-Examen ab. Erdmann war zweifacher Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in der Orgel-Solo-Klasse von Marie-Claire Alain in Paris. Er fungierte er als Kirchenmusiker in Lorch am Rhein und in Frankfurt/Niederrad, veranstaltete überregional bekannte Konzertreihen und leitete auf Bistumsebene den Arbeitskreis „Organistenausbildung“.
Im Rahmen seiner Konzerttätigkeit war er Gast bei bedeutenden Festivals wie dem Rheingau Musikfestival, dem Musikfestival Warschau, dem Orgelfestival St. Donat und dem Musikfest Prag und trat an zahlreichen für die Musik bedeutsamen Orten wie der Musikhalle Hamburg und der berühmten gotischen Kathedrale Notre Dame de Paris auf.
Die Orgel in Nassau, der ersten Station des Wandelkonzerts, wurde erst im vergangenen Jahr von dem bekannten Orgelbauer Rowan West erbaut, der sich ganz und gar der norddeutschen Barockorgel verschrieben hat. Mit seinen Neubauten führt der aus Australien stammende Orgelenthusiast die Tradition von Arp Schnitger fort, einem der berühmtesten Orgelbauer im 17. Jahrhundert, der heute als Stradivari der Orgel gilt.
Johannes von Erdmann freut sich sehr auf dieses besondere Instrument und hat sein dortiges Programm ausschließlich der Barockzeit gewidmet, unter anderem mit Werken von Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi sowie Louis Marchand, der vor allem als Widersacher Bachs in Erinnerung geblieben ist und dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 350. Male jährt.
Die Doppelorgel in Gackenbach kennt Erdmann bereits von einem Konzert im Jahre 2011 mit seinem Trio "Concerto angelico". Er zeigte sich damals beeindruckt von der Harmonie der beiden Instrumente und den einzigartigen Möglichkeiten, besondere Raumeffekte zu nutzen. Der im Jahre 2017 an die historische Nelson-Orgel angebauten Tuba, bestehend aus 61 Orgelpfeifen, wird er am 22. September insbesondere mit Toccata und Fuge in D-Moll des englischen Komponisten Edwin Lemare seine Reverenz erweisen. Weitere Programmpunkte sind Werke der französischen Komponisten Marcel Dupré und Camille Saint-Saëns, bei dessen Improvisation ebenfalls die klangmächtige Tuba zu hören sein wird.
Konzert am Sonntag, 22. September, 16 Uhr Nassau & 18 Uhr Gackenbach
Interpret: Johannes von Erdmann, Orgel
Ort: Evang. Johanniskirche in Nassau & Kath. Kirche St. Bartholomäus in Gackenbach
Veranstalter: Verein Gackenbacher Orgelkonzerte & Orgelwochen Rheinland-Pfalz
Programm, Infos & Karten: Telefon 02602/5098 und unter www.orgel-gackenbach.de
Tickets: 10 Euro je Konzert beziehungsweise 15 Euro für beide Konzerte. (Christiane Stadtfeld)
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