Senioren erinnerten sich an große Feste in Selters
Verwundert waren die Besucher des beliebten Seniorencafés, als nicht Rita Steindorf das Publikum begrüßte, sondern der Nikolaus. In der Hand hielt er jenes goldene Buch, in dem Günter Schönberger schon 1955 die Sünden der Selterser Bürger festgehalten hatte. Schönberger befand sich unter den Gästen. Rita Steindorf gab sich zu erkennen und begrüßte die erheiterten Senioren im vollbesetzten Stadthaus, in das auch Bewohner des Seniorenzentrums „St. Franziskus“ mit ihren Betreuern gekommen waren, um ein paar gesellige Stunden mit alten Bekannten zu verbringen.
Selters. Dass die Selterser Feste feiern können, wurde deutlich an vielen Fotos zu Weihnachten, Karneval, Kirmes und den Stadtfesten. Dem fürstlichen Verbot aus dem Jahr 1683, keine „Fress- und Saufkirmes“ abzuhalten, widersetzten sich die Selterser knapp zweihundert Jahre später und feierten ab 1878 ihr Kirchweihfest. Traditionell sieht man im Oktober von weither den Kirmesbaum, an dem immer eine Brezel und ein Salzhering hängen. Warum ein Salzhering als Symbol für die Kirmes gilt, erklärten die Senioren damit, dass ein salziger Fisch nach dem Genuss von Alkohol gegen den Kater hilft.
Besondere Feste waren die Verleihung der Stadtrechte im Jahr 2000 und die seit 2008 alle zwei Jahre gefeierten Motto-Stadtfeste. Mit Fotos von „Selters spielt“, „Selters bruzzelt“ und „Selters brennt“ endete ein Nachmittag mit vielen Gesprächen. (PM)
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