Zwiebeln, Möhren, Gurken - Kita-Kids ernten auf dem eigenen Acker
Triumphierend hält die kleine Elli eine Möhre in die Höhe. Gerade hat sie sie aus dem Boden im eigenen Acker der Evangelischen Kita in Emmerichenhain gezogen. Heute ist Erntetag für die Kita-Kids. Im Frühjahr hatten sie Mangold, Mais, Zwiebeln und noch viel mehr gesät und gepflanzt und jetzt im Herbst steht eine zweite Aussaat an. Rote Beete, Erbsen, Pflücksalat und Radieschen sollen noch einmal wachsen.
Emmerichenhain. Hilfe bekommen die rund 50 Kinder vom Team der Ackerdemie, einer gemeinnützigen Organisation, die Kindergärten und Schulen hilft, einen eigenen Acker anzulegen und zu bepflanzen und so für den Umgang mit Lebensmitteln sensibilisiert.
Kita-Leiterin Beate Ebert war sofort begeistert von dem Projekt: „Es gibt so viele positive Aspekte. Die Kinder lernen eine Menge über die unterschiedlichen Pflanzen, lernen manche unbekannteren Gemüse, wie Palmkohl oder Mangold, jetzt erst kennen. Außerdem werden Motorik und Konzentration gefördert. Ich sehe bei manchen Kindern riesige Entwicklungsschritte durch die tägliche Beschäftigung mit dem Acker beim Ernten für die Kita-Küche, Gießen und Jäten.“
Die Kost der Kinder profitiert ebenso durch die frischen Lebensmittel. Alles wird in der Kita-Küche zu Zucchini-Kuchen, Fencheltee, Rote-Beete-Frischkäse-Broten, Rohkost-Gemüsestäbchen und Gemüseaufläufen verarbeitet. „Es ist für die Kinder auch eine spannende Erfahrung, was man alles roh essen kann“, berichtet Beate Ebert, “sie beißen einfach in das Gemüse hinein und sind überrascht, wie gut das schmeckt.“ Das Projekt Ackerkita ist auf drei Jahre angelegt.
Kirchenvorstandsvorsitzende Vera Speck hat ihren Garten zur Verfügung gestellt, um dort einen 10x15 Meter großen Acker anlegen zu können. Um den Boden nutzbar zu machen haben Kita-Eltern und Erzieherinnen im Frühjahr das Feld angelegt. Im Mai fand die Erstbepflanzung mit Tomaten, Kartoffeln, Palmkohl, Gurke, Mais und vielem anderen statt. Setzlinge und Samen hatte das Team der Ackerdemie mitgebracht. Ziel ist es, selbst Samen zu gewinnen, um wieder eigenes Gemüse züchten zu können. Um Kenntnisse über den Gemüseanbau zu gewinnen, werden die Erzieherinnen von den Agrarexperten der Ackerdemie geschult.
„Wir haben auch eine Menge Unterstützung für unser Projekt bekommen, wie zum Beispiel die Spende von kleinen Schaufeln und kleinen Rechen von örtlichen Händlern“, sagt Kita-Leiterin Beate Ebert. Noch ist die Regenbogen-Kita in Emmerichenhain die einzige Kindertagesstätte im Westerwald, die an dem Projekt Ackerkita teilnimmt. Eine Dokumentation über ihre Pflanzen und die Ernte wollen die Kinder beim Erntedankfest in der Evangelischen Kirche Emmerichenhain zeigen. (shg)
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