Werbung

Nachricht vom 19.09.2019    

Lernen statt Ziegen hüten

Die Stiftung FLY & HELP finanziert den Bau neuer Schulen in Entwicklungsländern, um Kindern weltweit eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Im September reiste Stiftungsgründer Reiner Meutsch gemeinsam mit Spendern nach Tansania, um zwei Schulprojekte im Land der Massai zu besuchen.

Reiner Meutsch in Malambo. Fotos: privat

Kroppach. Tansania ist mit rund 57 Millionen Einwohnern unter den fünf bevölkerungsreichsten Ländern Afrikas. Trotz eines dynamischen Wirtschaftswachstums in den vergangenen Jahren zählt das ostafrikanische Land dennoch weiterhin zu den ärmsten der Welt. 70 bis 80 Prozent der Einwohner leben direkt von der Landwirtschaft – oft rein zur Selbstversorgung. Große Teile der ländlichen Bevölkerung gehören zum Stamm der Massai, einem Nomadenvolk, das mit seinen Weidetieren umherzieht auf der Suche nach Nahrung und Wasser. Die Massai haben ihre ursprüngliche Kultur und Tradition weitestgehend bewahrt. Im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklung wurden sie jedoch in den letzten Jahren vermehrt sesshaft und betreiben nun hauptsächlich Viehwirtschaft. Es bilden sich Dorfgemeinschaften, die nun an die Bedeutung von Schulbildung herangeführt und dabei unterstützt werden, Kindern das Lernen zu ermöglichen.

Begleitet von Reiner Meutsch, der vor zehn Jahren die Stiftung FLY & HELP gegründet und seitdem weltweit über 330 Schulen gebaut hat, besuchte eine Reisegruppe nun zwei Schulprojekte in Tansania, um vor Ort zu sehen, wie die Spendengelder eingesetzt werden und was sie bewirken. Das erste Projekt ist in Malambo im Ngorongoro District/Arusha entstanden in Zusammenarbeit mit dem Partnerverein upendo e.V. Hier haben derzeit 1.400 Kinder aus umliegenden Dörfern die Möglichkeit, die Schule zu besuchen – ein Teil davon auch im Internat, da es ihnen aufgrund der Entfernung nicht möglich ist, täglich nach Hause zu laufen. In der Malambo Primary School bekommen die Kinder jeden Tag eine warme Mahlzeit, keine Selbstverständlichkeit in der armen Gegend. Zudem wurden die hygienischen Bedingungen und die Versorgung mit sauberem Trinkwasser mit Hilfe der Spendengelder verbessert.

Nach einer mehrstündigen Anreise über unbefestigte Pisten wurde die Reisegruppe von den Schulkindern, Eltern, Lehrern und Politikern in Malambo empfangen. Trotz der sprachlichen Hürden waren die Freude und Dankbarkeit in den strahlenden Augen der Massai-Kinder deutlich zu sehen. Die Kinder überraschten den Besuch aus Deutschland mit traditionellem Gesang und Tänzen. Das sorgte auch für die eine oder andere Freudenträne bei den Gästen: „Es ist so ergreifend, das einmal selbst miterleben zu dürfen. Die Menschen hier sind einfach herzlich, ich bin wirklich sprachlos“, berichtet eine Reiseteilnehmerin. „Einen solchen Einblick in das Leben der Menschen erhält man als normaler Tourist nicht.“



Mit vielen Eindrücken und Geschenken im Gepäck ging die Reise zum zweiten Schulprojekt weiter –vorbei am für die Massai heiligen Vulkan Ol Doinyo Lengai und durch die weltberühmte Serengeti. Hier mussten die Jeeps häufiger anhalten, weil majestätische Elefanten oder stolze Raubkatzen die Straße überquerten.

Im Dorf Oldonyo, weit abseits befestigter Straßen in den Bergen, erreichte die Reisegruppe schließlich die zweite Schule Lengijape. Das Dorf hatte weder Strom noch Zugang zu sauberem Wasser. Aufgrund der fehlenden Räumlichkeiten war der Schulbesuch für die meisten Kinder bisher nicht möglich. In Lengijape können mit dem Bau von 6 Klassenzimmern nun 600 Kinder lesen, schreiben und rechnen lernen. Der Bau von Latrinen und Zisternen war ebenfalls dringend notwendig, um Wasser zu erhalten und Krankheiten zu vermeiden.

Der Empfang in Lengijape war ebenfalls sehr emotional. Mehr als 1.200 Massai haben die FLY & HELP-Delegation willkommen geheißen. Für Reiner Meutsch sind es gerade diese Momente, die seine Arbeit so erfüllend machen: „Die Kinder strahlen eine solche Dankbarkeit aus, das ist mit Worten nicht zu beschreiben.“ Und ein Reiseteilnehmer ergänzt: „Zu sehen, was mit den Spenden bewirkt wird, hat mich tief bewegt. Die Kinder sind einfach glücklich, lernen zu dürfen. Ein schöneres Gefühl, als Kindern eine Zukunft zu schenken, kann es nicht geben.“ (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Hachenburg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Unverantwortliches und riskantes Überholmanöver auf der B 414: Polizei sucht Zeugen

Sörth/B 414. Gegen 11.45 Uhr überholte der Fahrer eines schwarzen Opel Mokka einen langsamer fahrenden Lkw kurz nach der ...

Neue Wehrführung bei der Feuerwehr Westerburg im Amt

Westerburg. Im Beisein der Einsatzabteilung der Feuerwehr Westerburg, dem Wehrleiter der VG Westerburg Peter Baumann und ...

59-Jähriger ohne Führerschein verursacht Unfall unter Alkoholeinfluss und flüchtet

Dreifelden. Am Montagnachmittag (2. Dezember), gegen 16.30, Uhr wurde der Polizeiinspektion Hachenburg ein Parkrempler in ...

Klingender Adventskalender soll Koblenzer Chöre 15.000 Euro kosten

Koblenz. Es ist ein herber Schlag für die Koblenzer Amateurchorszene: in diesem Jahr wird der klingende Adventskalender auf ...

Verkehrskollision auf der B 54 bei Salzburg: Mehrere Personen verletzt

Salzburg. Auf der B 54 bei Salzburg ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten. Der Vorfall fand ...

Frontale Kollision auf der B 255 fordert zwei Verletzte und Vollsperrung

Rennerod. Laut der Polizei kam es zu einem Verkehrsunfall im Begegnungsverkehr, bei dem beide Fahrzeugführer leicht verletzt ...

Weitere Artikel


So jung wie Seidensticker und Anna Blume

Dernbach. Im Jahr 1951 trat sie dem Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi bei und legte nur zwei Jahre später ihr Gelübde ...

Engagierter Bürger verhinderte vermutlich Schlimmeres

Niederahr. Dank des Engagements des Bürgers mussten durch die 14 angerückten Einsatzkräfte der Feuerwehr Niederahr, die gegen ...

Hochklassig: TC Horhausen lud zum DTB-Ranglistenturnier

Horhausen. Der TC Horhausen veranstaltete zum wiederholten Mal sein Jugendturnier des Deutschen Tennisbundes (DTB) in den ...

Zuwendungen aus Dorferneuerungsprogramm an zwei Westerwälder Gemeinden

Girod/Oberahr. Die Ortsgemeinde Girod wird mit 9.000 Euro bei der Fortschreibung ihres Dorferneuerungskonzeptes unterstützt. ...

Vorstand dankt Dienstjubilaren für langjährige Treue

Wissen. Für 40 Jahre Engagement im Zeichen des roten Sparkassensymbols ehrte der Vorstand Kornelia Briers (Bereich Marktfolge ...

Landtagsbeschluss: Straßenausbaubeiträge bleiben

Mainz/Region. Das Thema treibt auch im Westerwald die Menschen um: Straßenausbaubeiträge. Im Landtag von Rheinland-Pfalz ...

Werbung