Figurentheater hält Spiegel vor
Dass Träume die Welt verändern können und eine Welt ohne Träume ziemlich trübe aussieht, zeigte Susanne Hildebrandt im Stadthaus Selters mit ihrem Figurentheater „Die Legende der Nachtalben“. Mit ihrem Märchen für Erwachsene hält Susanne Hildebrandt den Zuschauern einen Spiegel vor. Ihr Plädoyer für die Kraft der Träume und gegen das Gift der sinnlosen Zeitvergeudung kam selbst in aller Ruhe daher.
Selters. Da sind die beiden fiesen Spinnen Waltraud und Walburga, die „im Netz“ Zeitfäden spinnen und ihre Opfer einspinnen. Ganz alleine steht ein alter Laubbaum zwischen all den Nadelbäumen („alles Flachwurzler“), der schon vergessen hat, was er früher mal geträumt hat. Er sieht für sich und den Wald keine Zukunft mehr. Auch die Eule hat ihr Können längst vergessen und ihre Instinkte eingebüßt. Sie kämpft mit dem Navigationsgerät ihres automatischen Rollators. Fliegen kann sie nicht mehr. Der Grund für die Misere: Die Nachtalben haben die Träume eingefangen und in einem Archiv verborgen. Diese fledermausähnlichen Wesen fangen Wunschträume ein und bringen Albträume. Erst ein Fremder bringt Bewegung in die Sache. Igor von Eisland glaubt an die Macht der Träume. Er ist selbst auf der Suche nach Rettung für sein untergehendes Eisland.
Mit ihrem Märchen für Erwachsene hält Susanne Hildebrandt den Zuschauern einen Spiegel vor. Ihr Plädoyer für die Kraft der Träume und gegen das Gift der sinnlosen Zeitvergeudung kam selbst in aller Ruhe daher. Nichts geschah im Bühnenraum hektisch. Wer sich drauf einließ, sah irgendwann nur noch die Figuren, nicht mehr die Spielerin und wurde entführt in eine verwunschene Welt der Fantasie mit Witz, Tiefgang und reichlich Anspielungen auf gesellschaftliche Entwicklungen. (PM)
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