Arbeitsmarktbericht für den Westerwald zeigt herbstliches Hoch
Die Arbeitsagentur Montabaur, zuständig für den Westerwaldkreis und den Rhein-Lahn-Kreis spricht in der Pressemitteilung vom historischen Tiefstand der Arbeitslosenzahlen im September. Die Arbeitslosenquote ist auf 2,5 Prozent gesunken. Das herbstliche Hoch wird voraussichtlich nicht anhalten, auf dem Stellenmarkt zeigen sich erste Anzeichen.
Montabaur. Ein herbstliches Hoch prägt den Arbeitsmarkt. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur (Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis) ist die Zahl der Menschen ohne Job erneut gesunken. Ende September sind 4.600 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem August ist dies ein Minus von 285 Personen bzw. 5,8 Prozent. Noch etwas besser fällt der Vergleich mit dem September 2018 aus: Hier ist ein Rückgang um 311 Personen bzw. 6,3 Prozent zu verzeichnen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 2,5 Prozent und hat sich sowohl gegenüber dem Vormonat als auch dem Vorjahresmonat um 0,2 Prozentpunkte verbessert.
"Die Arbeitslosigkeit hat einen historischen Tiefstand erreicht", sagt Dieter Knopp, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Montabaur. „Auch im weit zurückreichenden Vergleich gibt es keine so niedrige Quote. Der schon lange andauernde Aufwärtstrend wird nun durch den Saisoneffekt verstärkt, auf den wir im Frühherbst setzen können.“ Parallel zum Abbau der Erwerbslosigkeit nimmt die Beschäftigung seit Jahren kontinuierlich zu. Jetzt liegt die Statistik für das erste Quartal 2019 vor. Am Stichtag 31. März waren im Agenturbezirk 101.972 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – das sind 1.450 Personen oder 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Die positive Entwicklung wird laut Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (iab) in nächster Zukunft jedoch gebremst. Demnach führt der
aktuelle konjunkturelle Abschwung bundesweit dazu, dass die Arbeitslosigkeit sich vorerst langsamer abbaut und die Beschäftigung deutlich schwächer wächst. Dieter Knopp: „Was das iab für Deutschland vorhersagt, wird sich wahrscheinlich auch in unserem Bezirk spiegeln.“
Ein erstes Anzeichen dafür bietet der Stellenmarkt. Untypisch für den Monat September ist, dass dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Montabaur und der Jobcenter Westerwald und Rhein-Lahn weniger Stellen als im Sommer gemeldet wurden. Mit einem Zugang von 649 Jobangeboten gibt es ein Minus von 105 Stellen oder 13,9 Prozent gegenüber August bzw. 91 Stellen oder 12,3 Prozent gegenüber September 2018. Schwerpunkte für den Rückgang liegen in der Zeitarbeit und bei den freiberuflichen, technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen.
Wer an Qualifizierung und Förderung teilnimmt, wird währenddessen laut
Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die so genannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zu den Erwerbslosen u.a. all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Auf dieser Basis kommt der Agenturbezirk Montabaur auf eine Quote von 3,9 Prozent. Im Vormonat waren es 4,0 und im Vorjahresmonat 4,2 Prozent.
Und so entwickelte sich der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen, die der Agenturbezirk Montabaur umfasst: Im Westerwaldkreis sind derzeit 2.963 Menschen ohne Job – 162 weniger als im August, aber nur 8 weniger als im September 2018. Die Quote ist in den vergangenen Wochen minimal gesunken: von 2,7 auf 2,6 Prozent; das ist zugleich der Vorjahreswert.
Im Rhein-Lahn-Kreis sind aktuell 1.637 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 123 weniger als im August und 303 weniger als vor einem Jahr. Die Quote ist im Monatsverlauf von 2,7 auf 2,5 Prozent gesunken. Im September vergangenen Jahres wurden 2,9 Prozent errechnet. (PM)
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