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Nachricht vom 06.11.2019    

Zunehmende Lichtverschmutzung im Westerwald

Der Umweltverband Naturschutzinitiative e.V. (NI) kritisiert zunehmende Lichtverschmutzung im Westerwald: Seit circa einem Monat steht am Ortseingang von Mogendorf ein hoher Turm mit Werbetafeln, die nachts von 15 Scheinwerfern hell beleuchtet werden. Weitere hell leuchtende Werbetürme stehen an den A 3-Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Neuwied.

Der durch 15 Lampen mit halogenartigem Licht gleißend hell angestrahlte Werbeturm von Mogendorf. Foto: Immo Vollmer

Mogendorf. „Gerade in der heutigen Zeit, wo der Natur immer mehr Lebensräume und Arten verloren gehen, ist eine solch gedankenlose Energieverschwendung nicht zu verantworten“, erklärte Dipl.-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent des Umweltverbandes Naturschutzinitiative e.V. (NI).

Auch die Bürger, die schon seit Jahren immer mehr Geld für die ständig steigenden Energiekosten insbesondere durch den nicht naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien aufbringen müssen, werden für eine derartige Energieverschwendung kein Verständnis haben.

Neben der Energieverschwendung liegt auch eine starke Störung für nachtaktive Tiere, insbesondere für Nachtfalter und Fledermäuse vor. Um hier eine geringere Schadwirkung zu entfalten, wurden bereits im Siedlungsbereich die grellen Lichtquellen mit hohem UV-Anteil vielerorts durch insektenfreundlichere Lampen mit warmen gelblich-rötlichen Licht ersetzt.

Die Mogendorfer Werbesäule wird hingegen mit einem halogenartigen grell blau-weißem Licht bestrahlt. „Lichtverschmutzung“ ist ein dafür geläufiger Fachbegriff. Viele Menschen verstehen darunter auch, dass durch übermäßige Beleuchtung keine Sterne mehr am Himmel zu sehen sind. „Wir bitten daher die Genehmigungsbehörden, alle gesetzlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, derartige Anlagen nicht zu genehmigen“, betonte Dipl.-Biologe Konstantin Müller, Vorstand der NI.



Ein entsprechendes Problembewusstsein scheint allerdings bei den Vorhabenträgern und Investoren nicht vorhanden zu sein. Der Anteil an extrem weit in die Landschaft einwirkende Lichtwerbung nimmt immer mehr zu. Weitere Beispiele sind die beleuchteten Werbetürme in dem Autohof an der A 3-Anschlusstelle „Ransbach-Baumbach“ oder der überdimensionierte „Werbefernseher“ nahe der A 3-Anschlussstelle „Neuwied“.

„Wenn man Natur-, Arten- und Klimaschutz sowie die Sorgen der Menschen hinsichtlich einer lebenswerten Zukunft ernst nehmen will und die Energiewende mehr sein soll als lediglich ein Freifahrtschein für naturschädliche Projekte im Innen- und Außenbereich, dann müssen solche Vorhaben definitiv der Vergangenheit angehören“, so Immo Vollmer und Konstantin Müller. (PM)


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