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"Teilhabe Behinderter wird beispielhaft praktiziert"
Über Aktivitäten und Planungen der Caritas Behindertenhilfe informierte Abteilungsleiter Peter Roos vom Wohnheim St. Marien in Höhr-Grenzhausen den Arbeitskreis Jugend und Soziales der CDU-Kreistagsfraktion. Zielsetzung der Caritasarbeit im Bereich der Behindertenhilfe sei immer, eine größtmögliche Einbindung in den beruflichen und gesellschaftlichen Alltag zu erreichen.
Höhr-Grenzhausen. Die Caritas nimmt im Westerwaldkreis sowohl Aufgaben in der frühkindlichen - Integrative Kindertagesstätte St. Franziskus - als auch der schulischen Bildung -Katharina-Kasper-Schule (beide in Wirges) - für behinderte Menschen wahr, erklärte Peter Roos den CDU-Vertretern. Jahrzehntelange Erfahrungen bestehen im Bereich der Caritas Werkstätten. Gut angenommen werden demnach die Angebote bei Ambulanten Hilfen sowie beim betreuten und stationären Wohnen.
Das Wohnheim St. Marien sei auch aufgrund der Unterstützung des früheren Bürgermeisters Jürgen Johannsen sehr gut in das Leben vor Ort integriert. Diese Ansätze werden auch von den Bürgermeistern Thiesen und Becker u.a. durch die „Werkstatt barrierefreie Innenstadt“ fortgeführt. Die Teilhabe in der Stadt werde sowohl von der kommunalen als auch der kirchlichen Seite (u.a. durch den Treff 90) sowie von den Vereinen beispielhaft praktiziert. Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehrsraum, zu öffentlichen Einrichtungen und Geschäften wurde Schritt für Schritt verwirklicht.
Heimbeiratsvorsitzender Herbert Richard berichtete über ein gutes Miteinander zwischen Bewohnern und Angehörigen sowie Heimleitung und Betreuungskräften. Der Einsatz für eine echte Teilhabe lohne sich. Über die Jahre sei ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl gewachsen. Herbert Richard appellierte an die Kommunen, die Teilhabe vor Ort zu verwirklichen und – wo immer möglich – auch Behindertenbeauftragte zu ernennen.
Intensiv diskutierten die Gesprächsteilnehmer Wege der bestmöglichen Förderung, insbesondere von behinderten Kindern. Kreistagsmitglied Paula Maria Maaß machte dabei deutlich, dass eine Entscheidung über den Lernort des behinderten Schülers im Sinne einer Bildungspartnerschaft zwischen Eltern, Förderpädagogen und den allgemeinen Schulen organisiert werden sollte. Dabei müsse unbedingt darauf geachtet werden, dass beeinträchtigte Kinder nicht im allgemeinen schulischen Geschehen untergehen. Vielmehr müssten im Sinne des Wohls jedes einzelnen Schülers individuelle Lösungsmöglichkeiten angeboten werden. Arbeitskreisvorsitzender Karl-Heinz Boll verwies auf Initiativen der CDU-Landtagsfraktion, die die Weiterentwicklung der Förderschulen als Kompetenzzentren für Förderpädagogik zur Zielsetzung haben.
Die Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung kennzeichnete Peter Roos als konstruktiv und gut. Im Gespräch mit den Betroffenen würden Lösungen erarbeitet, die persönliche Förderung ermöglichen, aber auch die gesellschaftlichen Gesamtkosten im Blick halten. Verstärkt müssten sich alle Beteiligten auf die Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung im Rentenalter einstellen.