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Nachricht vom 01.06.2010    

Positive Entwicklung auf dem Westerwälder Arbeitsmarkt

"Der Arbeitsmarkt erholt sich weiter - Quote im Agenturbezirk Montabaur sinkt auf 4,8 Prozent - Kurzarbeit hilft Betrieben, die Konjunkturkrise zu meistern." So lauten heute die Schlagzeilen aus der Agentur für Arbeit in Montabaur. Nach leichten Lichtblicken in den Vormonaten vermeldet die Agentur auch für den Mai positive Nachrichten: Die Zahl der Erwerbslosen sank in ihrem Bezirk (Westerwaldkreis und Rhein-Lahn-Kreis) gegenüber April um 535 auf nun 8242, die Quote von 5,1 auf 4,8 Prozent – und damit auf den zweitniedrigsten Mai-Wert im Zehn-Jahresvergleich.

Überblick über die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur.

Westerwaldkreis. In den beiden Landkreisen Westerwald und Rhein-Lahn sank die Arbeitslosenquote innerhalb des vergangenen Monats um jeweils 0,3 Prozent. Insgesamt steht der Rhein-Lahn-Kreis jedoch besser da. Die Quote liegt aktuell bei 4,6 Prozent, vor einem Jahr waren es 5,2. Heute sind an Rhein und Lahn 2950 Menschen arbeitslos – 180 weniger als im April und 416 weniger als im Mai 2009. Der Westerwaldkreis hat eine Erwerbslosenquote von 4,9 Prozent gegenüber 5,6 im Mai vergangenen Jahres. Hier werden derzeit 5292 Personen ohne Job gezählt – 355 weniger als im April und 751 weniger als vor einem Jahr.

Dass wieder „eine Vier vor dem Komma steht“ wertet Agenturleiterin Heike Strack als ermutigendes Zeichen: „Die Wirtschaft erholt sich schneller, als mancher zu hoffen gewagt hat. Das gilt auch für unsere Region.“ Auch der Vergleich zum Mai 2009 spiegele dies: Damals gab es 1167 Arbeitslose mehr als heute, und die Quote lag bei 5,4 Prozent. Weiteres Indiz für den Silberstreif am Konjunkturhimmel: Zwar mussten sich 823 Menschen aus dem Job heraus arbeitslos melden. Aber die Zahl derer, die wieder ins Erwerbsleben zurückkehren konnten, liegt mit 1205 deutlich höher. „Einen solch erfreulichen Saldo haben wir schon seit einigen Monaten“, sagt Heike Strack. „Vor einem Jahr war das noch umgekehrt: Es verloren mehr Beschäftigte ihre Stelle als Erwerbslose wieder Fuß fassten im Berufsleben.“ Ob die Betroffenen wieder in gleiche oder ähnliche Jobs zurückkehren konnten oder ob sie etwa Einkommensverluste hinnehmen mussten, geht aus den Zahlen der Agentur allerdings nicht hervor.

Wesentlich stärker als die Frauen waren die Männer von der Wirtschaftskrise betroffen, und so lag deren Arbeitslosigkeit in den vergangenen Monaten deutlich höher. Im März gab es eine besonders ausgeprägte Differenz von 0,8 Prozentpunkten, die im April auf 0,3 schmolz. Jetzt ist die Balance wieder hergestellt. Beide Geschlechter haben eine Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent.

Der Arbeitsmarkt habe sich recht robust gezeigt und sich nun wider Erwarten gut erholt, so die Einschätzung der Montabaurer Agentur. Dies liege nicht zuletzt an der Kurzarbeit. Sie wurde zeitlich ausgedehnt, hinzu kamen erweiterte Fördermöglichkeiten während der betrieblichen Zwangspausen. Heike Strack: „Die Betriebe haben dieses Kriseninstrument stark genutzt, um Fachkräfte zu halten und auch, um Personal zu qualifizieren. Das macht sich nun allmählich bezahlt.“



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Für die verbesserte Gesamtlage spricht nach Einschätzung der Arbeitsmarktexperten auch der Rückgang der Kurzarbeit. Eine "differenzierte Betrachtung" auf die Statistik für das erste Quartal 2010 zeige, dass im Agenturbezirk der Westerwaldkreis mit seinem Schwerpunkt an produzierendem Gewerbe wesentlich mehr unter der Krise litt und leidet als die Nachbarn an Rhein und Lahn: Ende März dieses Jahres nahmen demnach 139 Betriebe im Westerwald aus konjunkturellen Gründen Kurzarbeitergeld für 1291 Beschäftigte in Anspruch. Ein Jahr zuvor waren zwar weniger Unternehmen, nämlich 105, aber deutlich mehr Menschen, nämlich 2394 betroffen. Der Rhein- Lahn-Kreis, der weniger Einwohner hat und nach Branchen betrachtet dienstleistungs- und pflegeorientiert ist, hatte im März 2010 insgesamt 47 kurz arbeitende Betriebe mit 392 Betroffenen – vor einem Jahr waren es 30 Firmen und 1728 Mitarbeiter.

Positive Vorzeichen zeigt auch der Stellenmarkt. Auch wenn im Vergleich zum April die Zahl der gemeldeten Stellen um 46 zurückging, gab es 210 Stellen mehr als im April 2009. Arbeitgeber meldeten der Agentur für Arbeit im Mai 768 neue Stellen, das waren 143 mehr als vor einem Jahr. An so genannten "ungeförderten Jobs" wurden der Arbeitsagentur im Mai insgesamt 709 genannt – nach 706 im April und lediglich 537 im Mai 2009. Derzeit können 1111 dieser Angebote vermittelt werden. Seit Jahresbeginn sind 3329 Stellenmeldungen eingegangen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 529 oder 19 Prozent. Im Mai wurden 809 Stellen abgemeldet, 202 mehr als im Vorjahr. Von Januar bis Mai gab es insgesamt 3056 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 297 oder 11 Prozent.



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