Zwei Standorte die funktionieren
Die Landtagsabgeordneten Jenny Gross (CDU/Wahlkreis Westerwald) und Sven Lefkowitz (SPD/Wahlkreis Neuwied) besuchten das Evangelische Krankenhaus Dierdorf/Selters (KHDS) um sich im Rahmen ihres erweiterten Amtsantritts einen Überblick über die zentralen Einheiten der Infrastruktur ihrer jeweiligen Wahlkreise zu machen.
Dierdorf/Selters. Während einer umfassenden Informationsveranstaltung berichteten die Krankenhausleitung sowie der Verwaltungsratsvorsitzende Rolf-Peter Leonhardt von den bisherigen Meilensteinen und den Zukunftsstrategien des KHDS. Der Dialog mit den Landtagsabgeordneten war intensiv und das erklärte Ziel der Diskussion war fraglos die bestmögliche medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Region.
Lösungen für medizinische Versorgung der Bevölkerung
Nachhaltig wurde die Frage nach tragfähigen Lösungen diskutiert. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in der Krankenhauslandschaft im Allgemeinen sowie des geplanten Neubaus einer Klinik bei Schließung der beiden Standorte Altenkirchen/Hachenburg im Speziellen.
Jenny Groß brachte ihre Meinung auf den Punkt: „Über Jahre hat sich das Krankenhaus Dierdorf/Selters zu einem Leuchtturm in der Region entwickelt. Aufgrund vorausschauender Anpassung der medizinischen Strukturen orientiert sich das Haus bestmöglich an den Bedürfnissen der Bevölkerung. Es kann nicht sei, dass man auch nur mit dem Gedanken spielt, ein auskömmliches Haus wie das Krankenhaus Dierdorf/Selters für zwei nicht auskömmliche Häuser, wie die Standorte Altenkirchen/Hachenburg, in Frage zu stellen. Vielleicht hätte das Modell Dierdorf/Selters ein Beispiel für die Standorte Altenkirchen/Hachenburg sein können.“
Aktuelle Kennzahlen belegen die Leistungsfähigkeit des Evangelischen Krankenhaues Dierdorf/Selters. Mit nahezu 9.000 stationären Patienten pro Jahr hat das KHDS einen enormen Anteil an der Gesamtversorgung der Patienten der Region. „Aber eine rein quantitative Betrachtung wird der Bedeutung des Hauses nicht gerecht“, so Groß weiter. „Der Notfallstandort Dierdorf hat für viele Patienten darüber hinaus eine überlebenswichtige Bedeutung. Der Standort Selters mit der Schlaganfalleinheit „Stroke-Unit“ gewährleistet unverzügliche Hilfe bei einem Schlaganfall, um die Patienten möglichst früh und gezielt zu behandeln, damit im Ernstfall schnell und lebensrettend agiert werden kann.“
Aktuell wurde der Versorgungsauftrag der KHDS durch das Land bestätigt und um ein weiteres medizinisches Angebot ergänzt – nicht zuletzt aufgrund der ebenso klaren wie nachhaltigen Strukturen der Klinik.“ Ergänzend zur medizinischen Bedeutung verwies die Landtagsabgeordnete auch auf die Relevanz des KHDS als Arbeitgeber. „Mit rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Klinik ein bedeutender Arbeitgeber in der Region, der sich ebenfalls in hohem Maß in der Ausbildung junger Menschen engagiert“, erläutert Groß.
Erfolg erfordert wirtschaftliche Führung
Eine zentrale Frage ist die wirtschaftliche Führung der Kliniken. Der Sozial-Betriebswirt (FWIA) Sven Lefkowitz leitete selbst einmal in verantwortlicher Position eine Einrichtung der Pflegebranche. Er zeigte sich beeindruckt von der beachtenswerten Eigenkapitalquote und der damit verbundenen Leistungsfähigkeit des KHDS. „Dass Investitionen wie beispielsweise der im Sommer 2019 in Betrieb genommene Trakt mit einem hochmodernen Computertomografen mit rund 1,1 Millionen Euro aus Eigenmitteln finanziert werden, belegt eindrücklich, dass in Dierdorf und Selters vieles richtig gemacht wird. Das bedingt ein bedarfsorientiertes medizinisches Leistungsangebot ebenso wie eine wirtschaftliche Unternehmensführung“ ,so Lefkowitz.
Das medizinische Leistungsangebot stetig zu optimieren ist eine zentrale Aufgabe des Klinik-Managements. Hierzu zählt in bedeutendem Maße auch die Entwicklung der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) der Krankenhausgesellschaft Dierdorf/Selters – in 2019 durch die Integration der urologischen Praxis Seltmann in Hachenburg sowie jüngst durch die Einbindung des Ärztezentrums der drei allgemeinmedizinischen Hausärzte Sieber/Hartmann/Sproch in Urbach. „Die Vernetzung des ambulanten und stationären medizinischen Angebots sorgt für eine sichere Versorgung der Patienten in unserer Region. Somit sind die leistungsfähigen MVZ ein wesentlicher Bestandteil der Patientenversorgung in ländlichen Regionen, der Ausbau solcher Strukturen ist zukunftsorientiert. Hier funktionieren betriebswirtschaftliche Systeme und durch ein wirtschaftliches Management existieren erfolgreiche Einrichtungen langfristig. Warum sollte dieses Haus die Zeche bezahlen, wenn andere ein Problem haben?“ will Sven Lefkowitz wissen. Der Politiker resümiert: „Dieses Krankenhaus mit zwei Betriebsstätten funktioniert.“ Ist da ein Neubau einer DRK-Klinik für mehr als 100 Millionen Euro der Königsweg oder muss man dies doch nochmals anschauen?
In der abschließenden Führung durch die Betriebsstätten in Dierdorf und Selters hatten Jennifer Groß und Sven Lefkowitz die Möglichkeit sich intensiv mit Medizinern und auch mit Pflegekräften des KHDS auszutauschen. Der Verwaltungsratsvorsitzende des KHDS, Rolf-Peter Leonhardt dankte den Landtagsabgeordneten für ihren Besuch, die offene Diskussion sowie für ihr Interesse am Evangelischen Krankenhaus Dierdorf/Selters. (PM)
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